Erzengel Michael

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Der Bildschirm von Olives Laptop zeigte eine kleine Kamera an, die nach einer Verbindung suchte. Es war endlich so weit. Olives Gespräch mit dem Erzengel würde endlich stattfinden. Schon zweimal hatte sie mit Michael einen Videochat gehabt. Nervös strich sie die weiße Bluse glatt. Wie immer hatte sie sich für das Telefonat mit dem Engel schick gemacht. Dann tauchte endlich das Bild ihres heimlichen Schwarmes im Großformat vor ihr auf.

 Dann tauchte endlich das Bild ihres heimlichen Schwarmes im Großformat vor ihr auf

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»Willkommen bei Save with Wings. Ich bin Erzengel Michael. Schön das du da bist - Olivia.«

»Ha-Hallo«, stotterte Olive und räusperte sich. Sie hatte einen dicken Kloß im Hals.

»Olivia, du bist ein treues Mitglied unserer Gemeinde. Dafür möchte ich dir danken. Was bringt dich heute Abend zu mir?«

»Ich danke Ihnen für ihre freundlichen Worte, Erzengel. Ich - Ich...«

Was mache ich hier eigentlich?

Ein Gedanke schoss in Olives Kopf. Noch nie zuvor war er ihr in den Sinn gekommen.

»Olivia? Ist alles in Ordnung bei dir?«, fragte Michael.

»Entschuldigung. Danke der Nachfrage. In meinem Leben geschehen gerade viele Dinge und ich habe einfach nach ein wenig Beistand gesucht.«

Michael schaute zum ersten Mal richtig auf den Bildschirm. Sein Blick huschte flüchtig über Olivias Gesicht.

»Wie kann ich dir helfen?«, fragte er mit einem freundlichen Lächeln. Olivia schwieg einen Moment.

»Ich glaube gar nicht. Irgendwie habe ich wohl nur nach jemandem zum Reden gesucht.«

Olive konnte den Gesichtsausdruck des Engels nicht deuten. Er schaute sie anders an als zuvor. Die Olivia von vor wenigen Wochen hätte angefangen in seinen Blick Dinge reinzuinterpretieren, die gar nicht da waren. Doch mit großer Überraschung stellte sie fest, dass sie sich verändert hatte.

»Möchtest du mir denn irgendetwas Bestimmtes erzählen?«

Es war absurd. Olive hatte Michaels völlige Aufmerksamkeit. Er hatte den Stift weggelegt, mit dem er sich zuvor Notizen gemacht hatte. Er schaute direkt in die Kamera. Er gehörte ganz ihr. Doch eigentlich wollte sie mit jemand ganz anderem reden.

»Nein, ich glaube, ich habe alles, was ich brauche. Danke«, sagte sie mit einem Lächeln. Michael nickte.

»Gut. Ich bin froh, wenn alles in Ordnung ist und du nur kurz jemanden gebraucht hast, um deine Gedanken zu ordnen.«

»Vielen Dank, dass Sie immer für die Gemeinde da sind.«

»Nichts zu danken. Einen schönen Abend, Olivia.«

»Den wünsche ich Ihnen auch.«

wie mein albtraum meine seele berührteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt