»Save with Wings, ihre Hotline für himmlische Angelegenheiten. Sie sprechen mit Celeste, wie kann ich Ihnen helfen?«
Olive schluckte schwer. Endlich war das neue Quartal angebrochen.
»Äh, ja hallo, Usernummer 6781 hier. Ich würde gerne einen Termin mit Michael vereinbaren.«
Olive hörte das Klackern der Tasten.
»Guten Abend Frau Willow. Gerne vereinbare ich Ihnen einen Termin mit Erzengel Michael für den übernächsten Freitag.«
Oh, solange? Olive war enttäuscht.
»Ja, natürlich. Gerne«, sagte sie, folgsam wie immer. Sie wollte es sich nicht mit Celeste, Michaels Assistentin, verscherzen.
»Ihr Telefonat findet dann um 20:30 Uhr statt, ist ihnen das genehm?«
»Ja, danke, das passt mir sogar sehr gut!«, erwiderte Olive aufgeregt. Auch wenn es noch zwei Wochen bis zu dem Termin waren, immerhin rückte es dennoch näher.
»Kann ich Ihnen sonst noch irgendwie behilflich sein?«
»Nein. Danke vielmals.«
»Dann wünsche ich Ihnen noch einen himmlischen Abend, danke das Sie ihr Vertrauen in Save the Wings setzen, wir sind immer für Sie da.«
»Danke«, sagte Olive schnell, dann knackte es in der Leitung und die Verbindung wurde beendet. Die junge Unternehmerin seufzte und nahm das Headset vom Ohr. Sie sackte tief in ihren Bürostuhl und schaute auf die Uhr an der Wand. Es war schon spät und sie hatte noch lange Belege für die kommende Steuererklärung sortiert. Es war dunkel draußen und Olive überlegte bereits, ob sie ein Taxi nehmen sollte. Da klingelte ihr Handy. Mit einem Blick auf das Display sah sie, dass Hektor sie anrief.
»Hallo Hektor? Alles ok?«, fragte Olive ihren Freund aus der Kindheit.
»Hey Olivchen. Ich fahre mit meinem Radel über die Sternenregenstraße und da seh ich Licht im Café brennen. Seit wann arbeitest du so spät?«
Olive schmunzelte. Hektor war schon immer genauso sorgenvoll gewesen wie sie.
»Es ist Zeit für die Steuer.«
Hektor stöhnte gequält in den Hörer.
»Mein Beileid«, sagte er mit ernster Stimme.
»Bist du denn fertig für heute?«, hakte er nach.
»Ja, mir reichts. Kann ich dich vielleicht um einen Gefallen bitten?«
»Klar Olivchen, für dich jederzeit. Soll ich dich heim bringen?«
Olive musste lachen.
»Gut deduziert, Sherlock!«
»Ich kenn doch meine seelenverwandte Paniknudel! Komm raus, ich warte vor der Tür auf dich.«
»Danke!«
Olive legte auf und kramte ihre Sachen zusammen. Im Galopp hechtete sie aus dem Laden, schloss ab und ließ sich von Hektor heim begleiten. Sie konnte kaum fassen, was für ein Glück sie hatte.
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wie mein albtraum meine seele berührte
RomansaEine Café-Besitzerin und ein ehemaliger Lord der Unterwelt navigieren sich durch das neue Leben, welchem sie sich seit der Weltengleichung stellen müssen. Romanzen, alte Feindschaften, neue Freunde, echte Gefahren: Können Menschen, Engel, Dämonen un...