wie mein albtraum meine seele berührte

Ein Dämon an der Tür

Wie ein Stromschlag zuckte das Läuten der Türklingel durch Olives Körper.

   »Das muss Alastor sein!«, rief sie aus. Polly sah ihre ältere Schwester mit einem Grinsen an, ohne etwas zu sagen. Das musste sie auch nicht, Olive war es selbst aufgefallen. Die Euphorie!

Mit hochrotem Kopf lief sie zur Tür und drückte den Türöffner. Der Hall von Alastors Schuhen, die mit jedem Schritt auf den Steinstufen aufsetzten, hallte durch das Treppenhaus. Bei jedem Geräusch zuckte Olives Herz zusammen. Als Alastors Haarschopf um die letzte Treppenbiegung lugte und sein Gesicht zwischen den Geländerstäben auftauchte, sackte Olive das Herz in die Knie. Alastor kam mit einem Grinsen die Treppen herauf.

   »Hi«, sagte er knapp. Er blieb vor der Tür stehen.

   »Hallo Alastor!«, rief Polly überschwänglich und gab dem Dämon ein High Five. Das war einfach so Pollys Art und niemanden überraschte es. Alastor nickte Polly zu.

   »Seid ihr fertig?«

   »Ja, lassen wir Becky nicht warten«, sagte Polly, schnappte sich ihre Jacke vom Kleiderhaken und griff ihre glitzernde Clutch.

   »Polly du schillerst wie eine Diskokugel«, sagte Alastor mit einem Zwinkern. Polly lachte schallend und zwinkerte zurück. Sie huschte die Treppe hinunter.

  »Olive? Bist du auch fertig?«

»Hi- äh- ja«, stammelte Olive. Mit leicht zitternden Händen griff sie nach ihrem Mantel und ihrer Handtasche.

   »Bist du nervös?«, fragte Alastor, der ihr in den Mantel half.

   »Schrecklich!«, platze es aus Olive heraus. Alastor und Olive sahen sich mit großen Augen an und mussten dann beide lachen.

   »Mach dir keine Sorgen. Du siehst großartig aus und du wirst diesen Abend meistern. Das weiß ich«, erklärte ihr der Dämonenlord mit den markanten Grübchen, den breiten Schultern und dem fantastisch sitzenden Maßanzug.

   »Und ich hab dich.« Olive erschrak, hatte sie das laut gesagt? Sie hielt sich überrascht die Hand vor den Mund. Alastor schaute sie ebenso perplex an. Er grinste ein bisschen dümmlicher als gewöhnlich. »Natürlich«, flüsterte er, »ich bin immer an deiner Seite.«