Glückwärts

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,, Und legt das Leben uns auch Scherben in den Weg
Dann setzen wir sie zusammen, schauen nach vorn und nicht zurück
Unsere Liebe besiegt den Gegenwind“

Mit gesenktem Blick und eingefallen Schultern saß Thomas auf der Bettkante in ihrem gemeinsamen Schlafzimmer. Seine Gedanken waren schwer und irgendwie, war es ihm nicht möglich sie zu umgehen. Tiefe Schuldgefühle hatten sich in ihm breit gemacht, als er die vielen negativen Kommentare unter Helenes Trennungspost gelesen hatte. Noch mehr, als die Nachrichten dann nur so auf seine Instagramseite eingeprasselt waren. Es war ihm peinlich, dass er sie hatte deaktivieren müssen und fühlte sich an, als wäre er der größte Feigling.
Helene und er hatten sich doch nicht ausgesucht, sich ineinander zu verlieben. Diese innige Bindung zwischen den Beiden war eben plötzlich dagewesen. Sie hatten sich lange dagegen gewehrt, bevor keiner es mehr ausgehalten hatte. Das die Trennung von Anelia und auch die von Florian schon Monate zurücklag, hatten sie der Öffentlichkeit verschwiegen und vielleicht war genau das der Fehler gewesen, aber nun war es dafür zu spät.
,,Hier bist du..“, hörte er die sanfte Stimme seiner Freundin. Helene war schnell was einkaufen gewesen und als sie nachhause gekommen war, war es im Haus so unheimlich still, dass sie Sorge hatte Thomas könnte gegangen sein. Sie musterte den Akrobaten besorgt und ging dann auf ihn zu. Helene mochte es noch nie, wenn ihre liebsten litten und gerade jetzt, mit Thomas war das was neues. Sie hatten kaum eine Chance ihre Beziehung langsam angehen zu lassen oder für sich selber die Macken und Liebenswürdigkeiten des anderen zu entdecken. Ursprünglich sollte das Trennungsstatement erst im Januar rauskommen, dann wären er und Helene weit weg in Afrika gewesen, aber irgendwer bei der Presse hatte sich scheinbar einen Spaß daraus gemacht das ganze schon vor Helenes Weihnachtsshow zu verkünden.
Sachte ließ sie ihre Hand über seinen Rücken fahren. Thomas hatte all das deutlich harter getroffen, als erwartet. So viele Menschen in seinem Umfeld hatten sich mit einem Mal von ihm abgewandt und sein Freundeskreis war völlig zerschlagen. Auch wenn er anfangs gedacht hatte mit dem Druck der Öffentlichkeit standhalten zu können, hatte Thomas das ganze offensichtlich unterschätzt.
,,Es tut mir so leid.“, flüsterte er und traute sich nicht Helene anzusehen, aus Angst, sie könnte wütend sein oder enttäuscht. Auch wenn sie es nicht gesagt hatte,hatte er sehr wohl mitbekommen, wie sie heimlich weinte.
,,Hey, nein! Das ist nicht deine Schuld okay? Ich liebe dich! Wir lieben uns und alle da draußen, die das nicht verstehen müssen ziemlich einsam sein. Ich will keine Fans die dich beleidigen oder mich… Die richtigen werden bleiben, okay?“, Sanft fuhr ihre Hand zwischen seine Schulterblätter.
,,Ich hab… Ich wollte kein Chaos veranstalten.“, Obwohl Thomas es gar nicht wollte, liefen ihm plötzlich die Tränen über die Wangen. Er liebte Helene so unheimlich und hatte ihr niemals schaden wollen.
,,Hast du nicht. Wir beide haben das Chaos veranstaltet, dass gar kein Chaos wäre, wenn die Menschen nicht so obsessiv an meinem Privatleben hängen würden. Schau mich an, bitte.“, Sanft zwang sie ihn dazu ihr in die Augen zu sehen. Die hübsche Blondine strich ihm über die nassen Wangen:,, Ich liebe dich so sehr, nichts und niemand kann das ändern..“ Ihre Arme Schlangen sich um seinen Hals, sodass sein Kopf sich gegen ihre Brust drängte. Der Akrobat seufzte auf. Er wusste das sie Recht hatte.
,,Ich liebe dich auch.“, Gab er leise zurück und streckte sich ihr so entgegen, dass sich ihre Lippen zu einem sanften Kuss treffen konnten.
Mit Helene würde er alles schaffen.
Ende

RauschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt