Hand in Hand

57 1 0
                                    

Wie oft wollte ich halten und doch alles verändern
Wie oft hab ich mir eingeredet: „Ich fühl mich besser als gestern“
Meine Lippen war’n still, doch die innre Stimme laut
Hab gewartet, doch gewartet worauf?

Helenes Kopf schoss in die Höhe, als ihr Manager sie erneut ansprach. Sie hatte gar nicht gemerkt, dass sie nicht aufgepasst hatte. Uwe musterte seinen Schützling:,, Alles okay?“ Die hübsche Sängerin nickte und setzte ein schönes Lächeln auf:,,Ja, alles gut. Entschuldige ich bin heute irgendwie so müde.“ Sie rieb sich demonstrativ die Augen, wobei sie sich mittendrin erschrocken wieder daran erinnerte, dass sie ja Mascara trug und dieser jetzt sicherlich verwischt war.
,,Oh, hast du schlecht geschlafen? Wir machen gleich Schluss okay? Ich brauche nur noch eine Unterschrift von dir.“, Er strich ihr sanft über den Rücken und legte den Creative-Vertrag vor ihr auf den Tisch.
,,Ja, irgendwie schon, aber ich glaube das liegt an der Aufregung, dass es bald wieder losgeht. Endlich wieder live bei meinen Fans sein.“, Log sie. In Wirklichkeit hatte sie die halbe Nacht wach gelegen und an Thomas gedacht. Sie wusste das das nicht richtig war. Es war Florian gegenüber so wahnsinnig unfair und gleichzeitig hatte sie das Gefühl, dass sie Thomas einfach vergessen musste. Er würde es eh nicht mit ihr aushalten und Florian… Ihre Familie mochte ihn so sehr.
,,Klar, die Tournee ist natürlich immer aufregend.“, Gab Uwe zurück. Ihm war nicht entgangen, wie zurückgezogen Helene in der letzten Zeit war. Sie wirkte verschlossen und gleichzeitig unruhig, als würden in ihr 1000 Stürme gleichzeitig wüten, die sie nicht so richtig sortieren konnte.
,,So, danke dir, dann lass und Schluss machen. Wir telefonieren morgen und sehen uns Samstag in der Halle. Olli kommt dich morgens abholen.“ Die Sängerin nickte:,, Danke Uwe, bis morgen“
Die beiden verabschiedeten sich und kurze Zeit später saß Helene in dem schwarzen Audi. Olli hatte sie schon erwartet. Ohne großes zögern fuhr er an und schlug den Weg nach Hause ein, etwas das die Blondine gar nicht mochte. Sie brauchte Zeit und ausgerechnet heute würden sie nicht lange fahren.
Sie öffnete ihren Mund, wollte etwas sagen, schloss ihn dann jedoch wieder. Innerlich schrie ihre Stimme, sie solle Olli doch sagen, dass er umkehren sollte, dass er woanders hinfahren sollte, aber kein Ton kam über ihre Lippen.
Der Bodyguard hatte ihr hadern gesehen:,,Brauchst du was, sollen wir noch irgendwo halten?“ Die Blondine schüttelte den Kopf, Ehe sie sich über sich selber ärgerte. Sie wollte doch so gerne was sagen. Aber es war nicht richtig. Florian wartete Zuhause sicherlich schon auf sie.
Ihre Gedanken schweiften erneut zu Thomas. Dieser Mann hatte sie unheimlich beeindruckt. Seine ganze Art und Weise war genau das, was Helene sich in einem guten Freund wünschte. Er war nett und zuvorkommend, vor allem aber schien er immer zu spüren, wenn es Menschen in seiner Umgebung nicht gut ging. Aber dann war da dieses Kribbeln. Immer wenn sie an ihn dachte erfüllte das ihren ganzen Körper mit Wärme und Liebe.
Sie schüttelte den Kopf. Es würde alles so bleiben, wie es war. Sie wollte warten. Thomas war eine Schwärmerei, ganz bestimmt.
Ende

RauschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt