Rausch

Blitz

Wie ein Blitz hab ich mich verliebt
Aus dem Nichts warst du da, so schnell wie ein Blitz
Brennst du unter meiner Haut

Helenes Blick blieb an den eisblauen Augen hängen, die plötzlich vor ihr aufgetaucht waren.
,,Ich bin Thomas.“, Sagten die blauen Augen und zogen Helene noch mehr in ihren Bann. Die hübsche Sängerin stand völlig starr da und sah den Mann an. Kein Ton verließ ihre Lippen. Es war, als hätte sie ein Blitz getroffen, der es nicht zuließ sich auf etwas anderes, als das tiefe blau zu konzentrieren. In ihrem Körper kribbelte es und eine Gänsehaut bildete sich an ihrem ganzen Körper. Sein Blick fühlte sich an, als würde er direkt in sie hineinsehen.
Erst, als sie von der Seite angetippt würde schüttelte sie Blondine den Kopf. Als würde sie wieder in der richtigen Welt ankommen.
,, Entschuldigung.“, Nuschelte sie und reichte dem jungen Mann ihre Hand. Als sich ihre Hände berührten zuckte erneut dieses Gefühl durch Helenes Körper. Sie konnte es nicht einordnen.
,,Ich..ähm…ich bin Helene.“, Stellte sie sich nun endlich vor, auch wenn das wohl nicht nötig war, immerhin waren diese Proben für ihre Helene Fischer Show. Es fiel ihr schwer wahrzunehmen, was Thomas oder Uwe sagten. Seine Hand lag immer noch in ihrer und ihre Augen schienen sich förmlich anzuziehen.
,,Schön dich kennenzulernen… Oder.. wiederkennenzulernen.“ Thomas lachte. Erneut schickte er mit diesem Laut ein vibrieren durch Helenes Körper direkt in ihrem Bauch. Seine Lache klang so tief und toll. Ihr Herz begann zu rasen und sie konnte nicht vermeiden, rot zu werden. Tatsächlich hatten sie und Thomas sich schonmal gesehen, aber das war Jahre her, als er Anelia Mal von den Proben abgeholt hatte. Warum auch immer, war er danach nie wiedergekommen und es war auch nicht seine Freundin gewesen, die dafür gesorgt hatte, dass er diesen Job bekommen hatte, sondern der Cirque, mit dem Thomas manchmal arbeitete. Sie hatten gehört, dass Helene Fischer noch einen Akrobaten für ihre bekannte Show suchten und Thomas hingeschickt.
,,Haha, ja..“, war das einzige, was aus Helene rauskam.
Sie wusste nicht, was sie sagen oder wie sie reagieren sollte. Ihr Kopf schien völlig leergefegt zu sein.
Uwe beobachtete das ganze skeptisch. Er hatte sofort bemerkt, wie seltsam Helene sich benahm. Immer wieder strich sie sich die Haare hinter die Ohren und senkte ihren Blick, bevor sie Thomas wieder direkt ansah.
,,Ähm.“, Stotterte sie und sah sich kurz um. Anelia war nirgends zu sehen. Zum Glück. Eine Frau bemerkte sofort, wenn eine andere Frau auf ihren Mann reagierte.
,,Wollen wir uns warm machen? Danach zeige ich dir, was ich vorhabe okay?“ Auch der Akrobat wunderte sich zeitweise über das Verhalten der Sängerin, schob es jedoch auf die Aufregung vor dem Training mit den Strapaten.
,,Ja, unbedingt.“, Eifrig nickte sie und folgte Thomas. Selbst von hinten sah er unglaublich gut aus. Wie sollte sie das bloß aushalten, wenn dieser Mann sie an sich drücken würde, für die Akrobatiktricks. Gleichzeitig schien sich in ihr eine unheimliche Kraft bemerkbar zu machen. Sie war motiviert und wollte Thomas unbedingt zeigen was sie konnte, ihn beeindrucken. Das sie das eigentlich gar nicht musste, weil der Akrobat so schon beeindruckt von ihr war, konnte sie nicht ahnen.  Zusammen mit ihm machte Helene Inge Dehnübungen, bevor sie sich in der Halle warmliefen und dann endlich zu den Strapaten gingen. Helenes Herz klopfte nun doch doller, als ohnehin schon. Sie hatte das Gefühl, gleich zu platzen.Thomas musterte seine Chefin immer Mal wieder, dass letzte Mal, dass er sieht in echt gesehen hatte war bestimmt schon 7 Jahre her, klar im TV war er des öfteren nicht an ihr vorbei gekommen, aber so nah, wirkte sie richtig zierlich und unheimlich hübsch. Was ihn verwunderte, war ihre eher schüchterne Art. Suche ein sie offensichtlich Lust auf all das hatte, war sie Recht still. Gleichzeitig freute er sich jetzt schon auf die HFS, es war auch für ihn eine neu Erfahrung und vielleicht hoffte er auch ein bisschen, dass seine Verlobte ihn dann wieder besser sah. Sie wog ständig ihre Jobs gegeneinander auf und da Anelia permanent bei Helene tanzte, hatte sie sich selbst immer, als die härter arbeitende gesehen, obwohl Thomas selbst im Cirque du Soleil gearbeitet hatte und viel im Modelbereich machte.
Andererseits war es ihm fast wichtiger, dass Helene mit ihm zufrieden war. Er mochte sie, vom ersten Moment an.

Nachdem die ersten Proben zuende war, war Helene sich zwar sicher, alles zu schaffen, trotzdem waren Thomas Berührungen, gepaart mit dem Flug, so intensiv gewesen, dass nicht mehr wusste wo unten und oben ist. Am liebsten hätte sie ihn sofort an sich gezogen, ihn geküsste. Sie wusste nicht warum, aber dieses unbändige Verlangen war so schnell gekommen und sie konnte es einfach nicht abschalten. Gleichzeitig war ihr bewusst, dass das hier nicht richtig war, weswegen sie relativ schnell auf Abstand ging. Sie fand Thomas unheimlich toll und wollte ihn nicht verletzen, sah aber keinen anderen Ausweg, als ihn so wenig, wie möglich zu sehen. Der Akrobat hingegen hatte keine Ahnung, was plötzlich war. Er hatte das Gefühl Helene und er würden sich sehr gut verstehen, dass sie ihn nun fast schon meidete verletzte ihn. Andererseits war Thomas fast bisschen Forum drum, so wie er gefühlt hatte, als er Helene halten durfte, dass war nicht richtig, nicht okay. Er war verlobt und Helene war… Ja, was war Helene eigentlich? Thomas wusste zwar, dass sie Mal mit einem Entertainer liiert war, aber da Helene so gar nicht drüber sprach, schien es, als wären sie kein paar mehr. In seinem Kopf machte er sich eine Notiz, dass er unbedingt Mal Fragen müsste oder sich umhören. Vielleicht wusste jemand anderes, ob die hübsche Sängerin vergeben war. Klar war er selber vergeben, aber irgendwas an Helene zog ihn magisch an. Als wäre sie ein Magnet und er das Gegenstück dazu. Das war alles komisch. Eigentlich konnte er sich nicht daran erinnern, jemals, so schnell Gefühle für jemanden zu entwickeln.
Es fühlte sich an, als hätte ein Blitz bei ihm eingeschlagen. Das es ihm da ganz genauso ging, wie Helene, ahnte er noch nicht.
Ende