Genau dieses Gefühl

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Mit schnell schlagenden Herzen drückte Helene die Tür zu der großen Halle auf. Ihre Augen leuchteten so sehr, dass Uwe sie innerlich noch mehr mit der Sonne verglich als sonst. Auch Thomas bemerkte sofort dieses Strahlen, dass Helene plötzlich zu haben schien. Ihr Blick richtete sich noch kurz auf den Maxi Cosi, den Thomas in der Hand hatte, bevor sie einfach rein ging.

Sie war so unheimlich aufgeregt gewesen, dass sie kaum ein Auge zugemacht hatte und jetzt war der Moment endlich gekommen, von außen hörte sie schon das rege Treiben in dem kleineren Probenraum. Wieder drehte sie sich um zu Thomas. Auch wenn sie am liebsten sofort in den Probenraum gerannt wäre, konnte sie nicht anders, als ihre Hand nach seiner Freien auszustrecken. Carlotta schlief friedlich und schien nichts von dem ganzen Trubel mitzubekommen.

,,Ich will mit dir zusammen gehen.“, Erklärte sie und verschränkte ihre Finger mit seinen. Als wenn es etwas bringen würde, klopfte sie zaghaft an die Tür, bevor sie diese auf stieß. Sofort schien es still zu sein. Helene kam diese schlagartige Stille so entgegen, dass ihr kurz schwindelig wurde vor Aufregung. Sie drückte die Hand ihres Freundes ein bisschen fester. Als sie dann jedoch Krischan entdeckte quietschte sie auf und rannte auf den Bassisten zu. Der Mann lachte und hob seine Chefin ein Stück hoch, als diese sich in seine Arme warf.

,,Oh wie schön!“, Lachte sie und ließ sich absetzen. Nun kamen eigentlich alle auf sie zu und verwickelten sie in eine Umarmung nach der anderen. Helene genoss die viele Aufmerksamkeit und vor allem endlich wieder ihre Freunde sehen zu können. Ihre ganze Band war so in Deutschland verstreut, dass sie sich außerhalb der Tournee und Probenzeiten kaum sehen konnte. Als sie alle durchgeknuddelt hatte, hörte sie ein zaghaftes, niedliches niesen hinter sich. Sie lächelte glücklich:,, Ich muss euch jemanden vorstellen.“, Schnell ging sie wieder zu Thomas, der den Maxi Cosi nun auf beiden Armen trug, sodass jeder hineinschauen konnte.

,,Das ist Carlotta…unser neues Familienmitglied..“, sagte sie dann und strich ihrer Tochter verliebt über die Stirn. Dieses kleine Wesen löste soviel Liebe in ihr aus, dass sie am liebsten direkt nochmal alle geknuddelt hätte.

,,Aaaww ist sie süß!“, Keiner hatte das kleine Mädchen bisher gesehen. Es war Helene zu riskant Fotos zu verschicken. Nur ihre allerengsten Freunde hatten eine Karte von ihr bekommen, wo ein hübsches Bild eingeklebt war.

Die Crew kam näher und starrte in den Maxi Cosi. Noch immer schlief Carlotta tief und fest.

,,Sie ist so klein, ganz wie unsere Bosslady.“, Giggelte Verena und brachte Helene dazu, gespielt beleidigt die Arme zu verschränken. Gleichzeitig atmete sie tief durch. Sie war unheimlich froh jetzt hier zu sein. In ihrem inneren hatte sich direkt ein unheimlich schönes Gefühl der Geborgenheit eingenistet. Sowie immer. Dieses bestimmte Gefühl hatte sie vermisst. Es war jedes Mal besonders. Egal, wie lange sie von ihrer Band getrennt war, sie würde sich immer Zuhause fühlen.

Die hübsche Blondine zuckte zusammen, als sie Thomas Hand auf ihrem unteren Rücken fühlte. Mit glitzernden Augen sah sie auf in seine:,,Alles okay?“, Fragte ihr Mann Überflüssigerweise. Eifrig nickte sie.

,,Kann ich sie Mal halten?“, Fragte Nathalie. Sie war bisher zurückhaltender gewesen. Immerhin hatte sie selber bereits 3 Kinder und wusste genau, dass jedes Baby anders auf eine neue Situation reagierte.

,,Ja, aber…dann behalt du sie auch okay? Ich mag nicht, dass sie so rumgereicht wird wird.“, Gab Helene zu verstehen, bevor sie nachdem kleinen Bündel griff. Sanft drückte sie Carlotta einen Kuss auf die Stirn:,, So Lottchen. Du gehst Mal zu Nathalie. Sie tut dir nichts und ist selber auch schon eine ganz tolle Mutti. Erschreck dich nicht.“ Dann legte sie das kleine Mädchen vorsichtig in die Arme ihrer Backgroundsängerin, die die kleine Maus sofort anlächelte. Sie war wirklich unheimlich süß.

Die hübsche Sängerin zog sich währendessen kurz zurück. Sie lehnte sich gegen Thomas und ließ es zu, als dieser seinen Arm enger um sie legte.

,,Wie ich das vermisst habe.“

Ende

RauschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt