Nichts auf der Welt

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Nichts auf der Welt hält dich auf
Wenn du fällst, stehst du auf
Und dann geh‘ grade aus
Deinen Weg über Felsen und Meere
Denn da hinten ist Licht, etwas wartet auf dich
Kommt ein Sturm, spann‘ deine Segel
Wenn du fällst, stehst du auf
Nichts auf der Welt hält dich auf

Helene lächelte, als sie sah, dass Thomas, ganz ohne Carlotta’s wissen, das Fahrrad los ließ. Ganz allein radelte sie über das große Feld und sah dabei so glücklich aus, es Helene ganz warm ums Herz wurde. Noch vor zwei Wochen hatte die Sache ganz anders ausgesehen, das kleine Mädchen war vom Fahrrad gefallen und hatte sich das Knie aufgeschlagen. Seit dem hatte sie sich nicht mehr getraut es nochmal auf dem Fahrrad zu probieren.
Immer wieder war sie dann auf dem Weg nach Hause, von der Kita ganz traurig geworden, weil andere Kinder der Gegend, sehr wohl schon Fahrradfahren konnten. Sie hatte sich dumm und unbedeutend gefühlt.
Jedes Mal hatten Helene und Thomas auf die Kleine Maus eingeredet. Ihr gesagt, dass es okay war und manche Kinder eben schneller Radfahren lernten als andere, dass Carlotta dafür schon ganz toll Zahlen und sogar ein bisschen schreiben konnte. Anfangs hatte das Mädchen die Worte ihrer Eltern trotzig abgewehrt, aber vor zwei Tagen kam sie nach Hause und erzählte, dass ihre beste Freundin Nike ebenfalls vom Rad gefallen war, obwohl sie schon viel länger Rad fuhr als Lotte.
Sie hatte ihren Papa dann gefragt, ob er nochmal mit ihr üben konnte und heute hatte es dann endlich so geklappt, wie sie es sich gewünscht hatte.
Lächelnd stellte Thomas sich neben seine Frau. Einen Arm um sie legend, zog er Helene nah an sich, während er seine Tochter stolz beobachtete, die nun umkehrte und feststellte, dass ihr Papa gar nicht mit gerannt war.
Sie quietschte auf:,,Mami! Mami Guck! Ich kann das alleine!“, Rief sie aufgeregt und fuhr noch Mal im Kreis.
,,Ganz toll mein Schatz!“, erwiderte die Sängerin und zog ihren Mantel ein wenig enger um sich.  Sie konnte fühlen, wie Thomas ihr einen sanften Kuss auf den Kopf gab:,, Weißt du, woran mich das erinnert?“
Helene schüttelte den Kopf und sah zu ihrem Mann hoch. Seine blauen Augen zogen sie sofort in ihren Bann.
,, Weißt du noch, dein Album Rausch… Es erinnert mich gerade so sehr, an dein Lied ‚Nichts auf der Welt‘“ ,erklärte er und drückte sie noch dichter an sich.
,,Rausch… Oh Gott, dass ist fast eine Ewigkeit her.“, Lachte die hübsche Blondine, auch sie erinnerte sich nur zu gut an das Lied, dass sie ihren Eltern gewidmet hatte. Thomas hatte recht, der Refrain passte unheimlich gut zu ihrer kleinen Tochter.
Ende

RauschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt