Rausch

Zuhaus

Hallo, liebe Welt, du bist mein Zuhaus
Ich pass gut auf dich auf
Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst

,,Mama?", Unsicher zupfte Carlotta an dem Shirt ihrer Mama, die sich daraufhin sofort zu ihr drehte und in die Hocke ging. Es war ihr wichtig, auf Augenhöhe mit ihrer Tochter zu sprechen:,, Was ist los mein Schatz?" Das kleine Mädchen strich sich einige ihrer braunen Haare aus dem Gesicht. Sie hatten sich aus ihrem Pferdeschwanz gelöst und waren in ihr Gesicht gefallen.
,,In der Schule haben wir heute über die Welt gesprochen.. also über das Wetter und warum soviele schlimme Sachen passieren, weißt du?", Unsicher sah sie zu ihrer Mutter, die jedoch nickte. Carlotta atmete erleichtert aus. Sie hatte Angst gehabt, ihre Mama würde nicht verstehen, was sie meint, weil sie nicht so große, schwierige Wörter, wie ihre Lehrerin verwendete.
,, Habt ihr auch über das Unwetter gesprochen?", Harkte Helene vorsichtig nach. Sie hielt ihre Tochter selten davon ab Nachrichten zugucken, meistens natürlich Logo, aber sie konnte es nicht verhindern, dass die Kleine auch Mal die Tagesschau sah. Wenn Helene ehrlich war, wollte sie das auch gar nicht. Sie hatte das Gefühl es wäre besser, wenn Lotte alles in einem geschützten Rahmen mitbekam, als wenn sie es durch Zufall von anderen Eltern oder Kindern hören würde.
,,Ja, das bei Uwe in Hamburg. Mami Frau Kubick hat gesagt, dass wir zu wenig Bäume auf der Erde haben, dass wir die brauchen, damit die... Ähm Sauer.." Helene lächelte: ,,Sauerstoff?"
,,Ja, genau, damit die genug Sauerstoff produzieren und wir haben uns die Müllinsel angesehen. Die ist einfach, mitten im Meer! Eine riesige Insel aus Müll. Ich versteh das gar nicht, warum werden manche Menschen ihren Müll in das Meer oder auf den Boden, wenn sie doch wissen, dass es schlecht ist?", fragte sie. Mittlerweile stand sie ganz nah vor ihrer Mami und beobachtete jedes Zucken in ihrem Gesicht.
,,Ich weiß nicht Maus. Manchen Menschen ist das egal, was mit der Welt passiert. Das ist nicht richtig und ganz blöd. Unsere Welt, ist unser Zuhause. Wir brauchen sie.", Erklärte Helene und strich ihrer Tochter sanft über die Wange.
,,Mami? Können wir was tun? Meine Lehrerin hat gesagt, dass man helfen kann, können wir das machen?",  die 7 Jährige hatte so einen bettelnden Blick, dass Helene nicht nein sagen konnte, selbst wenn sie wollte.
,,Klar, habt ihr mit Frau Kubick auch darüber gesprochen, wie man helfen kann? Oder sollen wir Mal schauen, was wir machen können?"
Im Augenwinkel erkannte die hübsche Sängerin Thomas. Er war ins Wohnzimmer gekommen, nachdem seine Tochter nicht mehr in ihrem Zimmer war. Eigentlich hatte er sie nur kurz allein gelassen, um auf Toilette zu gehen. Er lächelte über die niedliche Szene zwischen Mutter und Tochter.
,,Also sie hat gesagt, man soll den Müll trennen, aber das machen wir schon, oder? Mit den bunten Müllsäcken." Helene nickte erneut.
,,Mh, sie hat noch gesagt, dass man Müll sammeln kann, wenn man zum Beispiel im Urlaub ist, am Meer und das es Menschen gibt, die Bäume Pflanzen... Können wir das machen? Bäume Pflanzen? Die sind ja ganz wichtig!" Die  junge Frau sah zu ihrem Mann, der nun immer näher kam und ihrer Unterhaltung folgte.
,,Da hast du Recht, Bäume sind sehr wichtig. Was hälst du davon, wenn ich Mal deine Klassenlehrerin Anrufe und Nachfrage, ob wir nicht einen Projekttag mit der Klasse machen können? Dann könnt ihr ganz viele Bäume Pflanzen und vielleicht können ja auch einige Eltern mitkommen.", Schlug sie vor und sah dabei zu, wie ihre Tochter kurz nachdachte.
,,Ohja! Das finde ich gut. Jetzt gleich, ja Mami? Rufst du Frau Kubick jetzt gleich an." Sie umarmte ihre Mutter, noch bevor diese überhaupt geantwortet hatte.
,,Ich kann gleich Mal schauen, ob ich sie erreiche, aber ich kann dir nichts versprechen."
Das Mädchen schon kurz die Unterlippe vor, sah dann jedoch zu ihrem Papa und fing wieder an zu strahlen:,, Papi, hast du gehört? Wir gehen Bäume Pflanzen!" Der Akrobat grinste und hob seine Tochter auf den Arm:,, Hab ich gehört, ganz toll."
Helene schlich sich nach oben, sie hatte jetzt einiges zu erledigen und organisieren.
Ende