Die Erste deiner Art

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Helene wickelte eine Strähne immer wieder um ihren Zeigefinger, während sie ihr Smartphone ein wenig fester an ihr Ohr drückte. Mona hatte gefragt, ob sie telefonieren könnten, also hatte sie sofort auf den Anrufbutton gedrückt. Sie saß zwischen Thomas Beinen, weil die beiden eigentlich gemeinsam einen Film schauen wollten. Nun daddelte der Akrobat mit seinem Smartphone, während Helene darauf wartete, dass Mona abnahm.
,,Das ging schnell, ich dachte ihr wolltet heute diesen neuen Film gucken.", Erklang Monas Stimme.
Helene kicherte:,,Ja, eigentlich, aber dann hat meine beste Freundin mir geschrieben und jetzt kann der Film warten.“ Nun war Mona diejenige die leicht lachte. Sie liebte Helene für ihre offene und fürsorgliche Art. Nichte jeder hätte einfach alles stehen und liegen gelassen, um mit seinen Freunden zu telefonieren. Helene schon.
,,Du bist süß.. Ich hab den Job.“, sagte sie leise und hörte dabei zu, wie Helene ausflippen wollte und dann doch inne hielt:,, das ist doch toll, oder nicht?“ Sie lehnte sich ein bisschen mehr gegen Thomas, der beide Arme um sie schlang und ihrer Stimme lauschte. Er kannte keine Frau, bei der er so gerne zuhörte, wie bei seiner. Selbst durch das Telefon konnte er Mona seufzen hören:,, Doch... Ich hab mich auch riesig gefreut. Passiert nicht jeden Tag, dass man Chefin wird. Vor allem im Marketingbereich.“ Helene lauschte kurz der Stille:,, Aber..?“, fragte sie dann doch, nachdem Mona nichts mehr gesagt hatte. Ihre Finger krauelten dabei über Thomas Arm. Sie genoss es ihm so nah zu sein. Die brünette seufzte erneut ins Telefon:,, Ich bin eben kein Kerl und das lässt mich meine Abteilung ziemlich spüren.“ Die hübsche Sängerin zog ihre Augenbrauen zusammen:,, Inwiefern?“
,,Naja, sie nehmen mich nicht ernst und ich hab sie tuscheln gehört, darüber, dass eine Frau den Job eh nicht machen kann, dass ich da bestimmt nicht lange durchhalte.“ Sie schniefte leise.
,,Moni, nicht weinen. Du machst das bestimmt ganz großartig und du hast den Job nicht ohne Grund bekommen. Du bist mehr, als qualifiziert und bestimmt eine tolle Chefin. Lass die einfach reden, sie gewöhnen sich schon noch dran, glaub mir. Manche Leute leben nun mal noch in 2001 und nicht in 2022.“ Sie lächelte und konnte eine Gänsehaut nicht verhindern, als Thomas nun ebenfalls lachte.
,,Hört Thomas mit?“, fragte Mona. Helene schüttelte den Kopf:,, Nein, also dich hört er nicht, aber mich schon.“
Es zauberte der Brünetten ein kleines Lächeln aufs Gesicht, sie fand das Pärchen von Anfang an unheimlich süß und musste auch zugeben, dass sie „Thelene“ schon zusammengesehen hatte, bevor die beiden überhaupt von ihren Ex-Partnern getrennt waren. Mona hatte immer gesagt, dass sie glaubt, dass Helene und Thomas von Anfang an für einander bestimmt waren.
,,Das ist doch okay oder? Wenn du willst kann ich sonst auch hochgehen.“, harkte die Blondine besorgt nach und war schon im Begriff auf zustehen, als Mona mit einem „Nein,“ antwortete.
,,Thomas tut mir ja nichts.“, sie musste nach der Aussage ein bisschen Lachen und Helene war unheimlich froh dieses zuhören, nachdem Mona so niedergeschlagen geklungen hatte.
,,Also, ich finde, du gehst da morgen mit erhobenem Kopf hin und zeigst denen Mal, was eine Bosslady ist. Außerdem, die anderen Frauen werden dich lieben, da bin ich mir sicher.“, sagte Helene und kuschelte sich wieder in Thomas Arme.
,,Die Frauen sind auch echt nett, ein paar habe ich heute schon kennengelernt, sie erhoffen sich natürlich ein bisschen mehr Gleichberechtigung und ich hab versprochen, dass ich das tu, aber natürlich erstmal gucken muss, welche Ungerechtigkeiten in der Firma herrschen.“, gab Mona zu.
Helene lächelte:,,Siehst du, da kannst du richtig stolz drauf sein. Ich bin stolz auf dich Moni.“ Thomas strich seiner Liebsten über den Bauch und lächelte dabei ebenfalls. Er fand es so toll, wie Helene mit anderen Menschen umging und ihnen immer irgendwie ein gutes gab.
,,Du bist so süß Leni…danke. Ich werde jetzt Mal Luki ins Bett bringen und ihr könnt euren Film starten. Hab dich lieb.“
,,Ich dich auch Moni und vergiss nicht, du bist die erste.“ Helene machte ein Kussgeräusch und dann legten die beiden Frauen auf.
,,Ich liebe dich.“, Sagte Thomas direkt danach und umarmte seine Frau noch fester. Helene genoss es und gab ein wohliges seufzen von sich. Sie liebte diese Momente und ihn natürlich auch.
Ende

RauschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt