Alles von Mir

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Ich geb' dir mein Wort auf ein Leben mit dir
Ich geb' dir alles, alles von mir
Alles von mir

Mit schnell schlagendem Herzen betrachtete Helene sich selber im Spiegel, ihre Haare waren leicht gelockt und ein hübsches, silbernes Diadem saß auf ihrem Kopf. Ihre grünen Augen funkelten mit der Sonne um die Wette , betont von dem hübschen Lila-Lideschatten. Ihre Lippen waren in ein zartes Rot-Rosa getaucht. Sie war überwältigt davon, wie schnell alles gegangen war und trotzdem wirkte es so schön. Trotz Corona, trotz dessen, dass sie nur wenige Wochen zum planen hatten. Sie liebte das weiße Kleid, welches oben eng an lag und knapp über ihrer Tailie aufging. Ein richtiges Prinzessinenkleid, sowie Helene es sich gewünscht hatte. Vielleicht war es manchmal doch gar nicht so schlecht prominent zu sein, denn sonst hätte das sicherlich nie geklappt. Automatisch glitten ihre Hände zu der leichten Wölbung ihres Besuches, heute würde sie diese das erste Mal zeigen, vor alle ihren Freunden und ihrer Familie. Ja, alle wussten von der Schwangerschaft, aber bisher hatte man nichts gesehen, dass sie ausgerechnet,heute morgen erstmalig ihr kleines Wunder auch von außen betrachten konnte, sah Helene irgendwie als Zeichen.
Die hübsche Sängerin drehte sich um, als sie die Stimme ihres Vaters hörte:,,Bist du bereit?", Stolz hielt er ihr seinen Arm hin. Auch er war sehr aufgeregt und freute sich schon, die Ehre zu haben, seine Jüngste zum Altar führen zu können. Sie Thomas anzuvertrauen war das liebste, was er machen konnte. Peter mochte den jungen Mann und war unheimlich froh, dass die zwei sich gefunden hatten.
Er sah in das nervöse Gesicht seiner Tochter:,, Sehe ich gut aus? Für Thommy?"
Peter lächelte:,,Du bist wunderschön mein Schatz. Thomas werden die Augen rausfallen."

Aufgeregt schweiften Thomas Augen durch die Reihen, sie hatten diesen besonderen Tag in ihrem großen Garten geplant, um möglichst unter sich zu sein, aber er fand es wunderschön. Die weißen Stühle waren mit blauen und gelben Blumen verziert, die sowohl Helenes, als auch seine Lieblingsfarben waren. Die Gäste trugen ebenfalls gelb, aus verschiedenen Paletten, wahren die Trauzeugen und Trauzeuginnen blau trugen. Es hatte so gut gepasst. Nervös nestelte er wieder an seinen Ärmeln. Helenes Mama saß in der ersten Reihe und schien heute gar nicht mehr aufhören zu heulen, obwohl noch gar nichts passiert war. Deswegen hatte Mona sie auch von Helene ferngehalten, damit diese ihr Make-Up nicht ruinierte. Sie kannte ihre beste Freundin einfach zu gut.
,,Alter..", Camillo stupste Thomas an und deutete auf den hübschen Bogen, durch den Helene gerade trat. Sie sah wunderschön aus. Der Rock des Kleides glitzerte in einem helleren Blau, während um sie rum alles eher dunkelblau war. Ihre grünen Augen zogen Thomas sofort wieder an, wie damals, als die beiden sich wieder gesehen  hatten zu den Proben, für die Tournee. Peter hielt ihre Hand und sah mindestens genauso glücklich aus. Immer wieder blickte er zu seiner jüngsten und lächelte sie voller Liebe an. Helene hingegen hatte sich in Thomas Blick völlig verloren und vergaß für einen Moment, was sie hier überhaupt tat. Erneut schien ihr Herz, vor Liebe aus der Brust zu springen.
Freunde und Familie beobachteten alles gerührt, es war, als wäre die Liebe der beiden unheimlich ansteckend, als würde es nichts anderes geben, außer Liebe. Mit einer liebevollen Umarmung gab Peter seine Tochter an Thomas, bevor er sich zu seiner Frau setzte und diese in den Arm nahm. Es war unglaublich, wie schnell die Zeit verging. Dem Vater kam es vor, als hätte seine kleine Leni erst gestern laufen gelernt und heute heiratete sie den Mann, mit dem sie auch ein Kind erwartete.
Helene hingegen war vollkommen konzentriert auf ihren Verlobten, der ihre Hände in seine genommen hatte und eine wunderschöne Rede über die Anfänge ihrer Beziehung hielt. Er ging nie zu tief ins Detail, aber doch so, dass Helene sich das bildlich vorstellen konnte, während ihre Gäste nur erahnen konnten, was alles passiert war. Ihre Hände waren fest ineinander verschränkt und als Thomas fertig war zu reden, konnte die hübsche Sängerin nicht anders, als sich eine Träne von der Wange zu wischen.
Ihre Hand wanderte zu seiner Wange und strich sanft darüber, seine leichten Stoppeln kitzelten sie.
,,Ich liebe dich so sehr.", Gab sie von sich.
,,Ich hatte mir eigentlich all diese Worte zurecht gelegt, aber du, du fegst meinen Kopf leer. Einfach so. Ich kann das afr nicht beschreiben. Erinnerst du dich, an den Tag in der Halle?" Der Akrobat nickte. Er wusste genau, welchen Tag sie meinte. Sie war völlig nervös gewesen und hatte kaum ein ganzes Wort hervorbringen können, nur um ihn dann plötzlich zu küssen.
,,Genau so geht es mir jetzt auch. Ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber ich würde dich anspringen, wenn hier nicht soviele andere Menschen wären." Die Gäste begannen zu lachen, obwohl sie Helenes Worte kaum verstanden hatten. Auch Thomas lachte, lehnte seine Stirn gegen ihre.
,,Es ist so schön, dass wir das hier machen und.. das hier...", Sanft griff sie um sein Handgelenk und legte es auf ihren Bauch:,, Ich hätte nie gedacht, dass ich eine Familie gründen kann und dann auch noch mit dir..."

Es blieb still, bis die Trauung durch den gemeinsamen Eid und den Ringtausch weitergeführt wurde. Das Pärchen lag sich schon in den Armen noch bevor der Satz:,, Sie können die Braut nun küssen" kam. Fest klammerten sie sich aneinander und genossen die Innige Liebe zwischen ihnen. Das die Gäste applaudierten und weinten, merkten sie beide nicht. Es schien, als wären sie völlig in ihrer eigenen Welt gefangen, aber es fühlte sich unheimlich gut an. Immer wieder fanden sich ihre Lippen und sie vertieften den Kuss wieder. Wenn es nach Thomas ging, hätte er seine Frau einfach gepackt und ins Schlafzimmer getragen. Es waren Hände, die Helene plötzlich von ihrem Ehemann entfernten. Fragend sah sie sich um und entdeckte ihre besten Freundinnen, die sie an grinsten und ihr eindeutige blicke zuwarten. Helene wusste genau warum, sie hatte das hübsche Kleid nicht zum Tanzen anziehen wollen und Mona, sowie Meri wollten ihr signalisieren, dass es Zeit zum Umziehen war.
,,Warte, lass uns noch kurz Fotos machen.", Hielt Thomas die drei auf, konnte jedoch nicht anders, als Helene wieder an sich zu ziehen und sie nochmal zu küssen. Er war so unheimlich glücklich. So hatte das Pärchen nochmal kurz einen Moment, während Mona den Fotografen holte. Helene streckte sich noch ein bisschen mehr und flüsterte ihrem Mann ins Ohr:,, Ich geb dir mein Wort, auf ein Leben mit dir. Ich geb dir alles von mir." Thomas lächelte, es waren Zeilen aus Helenes Song, den sie kurz nach der Verlobung nur für ihn geschrieben hatte. Zwar war der Song veröffentlicht, aber niemand kannte die Geschichte dazu und das war okay. Er war Thomas ganz eigener Song.
Ende

RauschWo Geschichten leben. Entdecke jetzt