Kapitel 3

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Mittlerweile war Talia 16 Jahre alt und machte sich auf den Weg nach Tokyo. Obwohl sie sich eigentlich freuen sollte, tat sie es nicht. In den letzten Tagen waren zu viele Dinge passiert, welche sie nie wieder vergessen würde.

Vor einigen Tagen war sie mit ihren Eltern kurz in Tokyo, welche allerdings nur geschäftlich hin gingen. Da Talia in dieser Zeit etwas anderes machen wollte, war sie mit gegangen, was sich als ein grosser Fehler darstellte. Wenn sie gewusst hätte, was geschehen würde, wäre sie niemals mit gegangen. Um es kurz zu sagen, eine Gang lauerte ihnen auf und Talia hatte nicht einmal die Chance sich zu verteidigen.

Sie hatte in den den letzten Jahren heimlich trainiert und sich mit dem Kämpfen auseinander gesetzt. Aber sie war überfordert und hatte es nun mal vermasselt. Ihre Eltern starben an diesem Tag und die Braunhaarige konnte die Medien davon abhalten ihre Namen zu nennen. Selbst die Bilder ihrer Eltern und von sich selbst hatte sie verboten. Niemand sollte erfahren, was an diesem Tag geschah. Die Bilder würde sie niemals vergessen, welche sie gleich hatte, nachdem sie im Krankenhaus wach wurde.

Talia hatte sich vorgenommen alles Geld zusammen zu packen und kaufte sich die alte Wohnung in der sie aufgewachsen war. Dank der lieben Nachbarin, welche sie damals schon hatte, war es kein Problem diese Wohnung zu bekommen. Nicht mal ihr hatte sie den Grund genannt, warum sie zurück in Tokyo war. Viele würden weit weg ziehen, um die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Talia nicht, sie wollte zurück. Zurück zu ihren alten Freunde, welche sie so sehr vermisst hatte.

In der Wohnung angekommen schluckte die junge Frau. Alles erinnerte sie an ihre Eltern, egal wo sie hinsah. War es vielleicht doch keine gute Idee hier her zu ziehen? Ihre Gedanken schüttelte sie schnell aus dem Kopf. Diese Wohnung war das Einzige mit der sie schöne Erinnerungen hatte.

Die Möbel waren etwas älter, was Talia nicht sonderlich störrte. Die wenigen Kartons waren schon angekommen genauso wie ihre Schuluniform welche sie erst einmal anprobieren musste. Wie lange würde es wohl dauern, bis sie ihre Freunde wieder sah? Würden sie die Braunhaarige überhaupt wiedererkennen?

Bis spät in die Nacht hatte Talia die Wohnung etwas eingerichtet und legte sich schlussendlich ins Bett. Durch die gewohnte Umgebung und Erinnerungen an alles lies ihr Herz zusammenziehen. Tränen flossen automatisch ihren Wangen hinunter welche sie nicht mal unterdrücken wollte. Fest presste Talia ihre Augen zusammen um versuchen einzuschlafen, was ihr auch nach einigen Minuten gelang. Doch leider würde sie kein guter Traum sehen, sondern ein Albtraum, welcher sie ewig verfolgen würde.

Fröhlich begleitete Talia ihre Eltern zu dem Geschäftstreffen welches in der Nähe war. Nicht weil sie dabei sein musste, sondern weil sie so ihre Freunde wieder sehen konnte. Nur deswegen war sie hier und begleitete ihre Eltern.

In einem kleinem Laden wollten ihre Eltern noch einige Dinge kaufen was Talia nicht sonderlich störrte. Doch sie fühlte sich beobachtet und bekam ein ungutes Gefühl. Der Laden war ziemlich leer, besser gesagt, er war leer. Sie waren die einzigen Kunden und wohlmöglich waren die Mitarbeiter im Lager.

Das ungute Gefühl wurde stärker als die Tür des Laden erneut aufging und drei Personen eintraten. Kurz schwenkte die Braunhaarige ihren Kopf in deren Richtung was überhaupt keine gute Idee war. Das Einzige was sie in diesem Zeitpunkt spürte, war ein Schlag in ihr Gesicht, bevor sie ihr Bewusstsein verlor.

Nach gefüllten Minuten öffnete Talia ihre Augen und spürte ein Gewicht auf ihr. Das brennende Gefühl in ihrem Gesicht wurde stärker, da es nicht nur bei einem Schlag geblieben war. "Gebt uns das Geld!", hörte sie eine Stimme. Sie wussten also, dass ihre Eltern viel Geld hatten. "Niemals!", hörte Talia ihren Vater und drehte ihren Kopf leicht zur Seite.

"Nana, versuch gar nicht zu helfen.", sagte der Junge über ihr welcher seine Hand auf ihren Mund presste, damit sie nicht um Hilfe schreien konnte. Panik stieg in ihr hoch, als sie ihre Eltern schon blutend auf dem Boden liegen sah. Mehrmals schrie sie gegen die Hand auf ihren Mund, was überhaupt nichts brachte.

Immer wieder schlug der Junge mit der Brille auf ihre Eltern zu welche sich kaum noch bewegten. Tränen flossen aus ihren Augen als sie weiter versuchte den Jungen von sich zu bekommen. Die Schreie unter der Hand wurden lauter doch der Brillenträger hörte einfach nicht auf zu zuschlagen.

Seine Faust zog schon einige Blutlinien hinter sich her und war durch die Schläge leicht aufgerissen. Talia weinte und musste mit ansehen, wie ihre Eltern immer lebloser wurden. "Ich denke das reicht.", kam es von der dritten Person welcher der Brillenträger von dem Ehepaar weg nahm. Er hatte gemerkt, das es nichts brachte. Sie würden kein Geld von ihnen erhalten.

Stumm lies Talia ihre Tränen weiter laufen und presste kurz ihre Augen zusammen. Ihre Schreie hatten aufgehört, weswegen sich die Hand auf ihren Mund etwas lockerer wurde. Die Sirenen der Polizei und des Krankenwagens waren schon zu hören und das Einzige was sie spürte war ein Schlag welcher sie wieder in die Dunkelheit zog.

Im Krankenhaus erwachte Talia und konnte die Schläge sichtlich auf ihrem Gesicht spüren. Stumm blickte sie auf ihre Hände als die Ärztin um ihr Wohlsein kümmerte. "Wo sind meine Eltern?", brachte sie leise aus ihrem Mund und wurde sanft angesehen. Sie wollte der Krankenschwester nicht ansehen, jedoch verkrampfte sich ihr Herz, als sie hörte, was mit ihren Eltern war.

"Es tut mir leid, aber sie wurden zu Tode geprügelt."

Das Herz von Toman Mikey FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt