Teil 1

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Die Schritte näherten sich meinem Zimmer und meine Panik stieg an. Das konnte nichts Gutes bedeuten. Ich kroch in eine Ecke und hoffte er würde mich übersehen. Die Tür sprang auf und mein Vater trat ein. "Komm her du Psycho!" rief er. Ich nahm all meinen Mut zusammen und kam aus meiner sicheren Ecke heraus. Ich krallte meine Hände am Rand meines Pullovers fest und ging vorsichtig auf ihn zu. "Was hast du denn da schon wieder an?" schnaubte er verächtlich. Ich antwortete nicht, denn das würde ihn nur noch wütender machen. "Ich bekomme nachher Besuch von einem Geschäftspartner. Ich will dich nicht sehen oder hören. Und vor allem von deinen Psychospielchen will ich nichts mitbekommen, weder heute noch sonst irgendwann. Ich weiß nicht, was ich bei dir falsch gemacht habe" erklärte er. Mich eingesperrt und wie Dreck behandelt, deine Stimmungsschwankungen an mir ausgelassen und mich psychisch und physisch missbraucht, dachte ich bei mir und biss mir auf die Zunge, um das nicht laut zu sagen. "Hast du mich verstanden?" fragte er nun. Ich nickte nur. Anscheinend zufrieden damit, verließ er mein Zimmer. Gott sei Dank!

Ich war wieder alleine und ging leise schleichend das Zimmer ab. 15 Schritte von der Tür zum Fenster und 7 1/2 von Wand zu Wand. Dann zählte ich die Dielen des Holzbodens. Im Raum gab es 78. Daraufhin setzte ich mich in die Nische am Fenster und beobachtete das Treiben. Die Sonne schien, der Himmel war strahlend blau, ohne eine einzige Wolke und die Vögel zwitscherten. Es war eine herrliche Ruhe. Diese wurde jedoch von mehreren schwarzen Vans unterbrochen, die direkt vor unserem Haus hielten. Heraus stiegen riesige Kerle, alle in schwarzen Anzügen. Sie kamen dem Haus immer näher und ich sprang von der Fensterbank, als mir auffiel, dass ich ja nicht gesehen werden sollte. Hoffentlich hatten sie mich nicht gesehen.

Es war langweilig. Ich durfte nicht raus, aber auch nicht in den Littlespace, was sowieso keine gute Idee gewesen wäre, da ich mich dann nicht mehr kontrollieren kann. Dafür gibt es ja die Caregiver. Ich las mein Buch, aber es ging nur schleppend voran, da ich ständig durch laute Streitereien von unten abgelenkt wurde. Was ging da nur ab? Schließlich siegte meine Neugier und ich öffnete meine Tür und schlich den Flur entlang zur Treppe. Dann nahm ich auf der obersten Stufe Platz, denn dort konnte man mich von unten nicht sehen und lauschte. "Das ist meine letzte Warnung! Irgendwie musst du diese Schulden bezahlen und es ist nicht mein Problem wie. Wenn in drei Tagen das Geld nicht da ist, haben wir ein Problem." hörte ich eine fremde Stimme rufen. Ich schluckte. Hatte mein Vater sich etwa mit der Mafia angelegt und ihr Geld verzockt. Sie kamen aus dem Raum heraus. Oh fuck und schon rannte ich zurück. Nur leider knarrte die Diele vor der Treppe und man musste mich gehört haben. Verdammte Scheiße!

Nachdem die Tür knallte, kam mein Vater die Treppe hoch. Oh nein. Die Tür sprang auf. "Habe ich dir nicht gesagt, dass du in deinem Zimmer bleiben sollst? " schrie er und zog seinen Gürtel aus dem Bund. Ich begann zu zittern und schon spürte ich den ersten Schlag. Immer und immer wieder schlug der Ledergürtel auf mich ein. Ich schrie nicht auf, diese Genugtuung gab ich ihm nicht. "Das ist alles deine Schuld!" SCHLAG " Deine Psychospielchen sind absolut krank!" SCHLAG "Du bist 17 und nicht 4!" SCHLAG "Du bist nicht mehr meine Tochter. Dieser Littlespace ist das aller Letzte. Du bist absolut krank! Deine Mutter dreht sich im Grabe um!" SCHLAG. Ich begann zu schluchzen. Doch plötzlich öffnete sich die Tür.

POV Zack

Dieser Typ ließ mein Blut kochen

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Dieser Typ ließ mein Blut kochen. Ich musste hier raus. Also gab ich meinen Männern ein Zeichen und wir machten uns von dannen. Gerade öffnete ich die Autotür, als ich Schreie aus dem Haus vernahm. "Jungs, das interessiert mich. Wartet hier" sagte ich. Ich erhielt nur ein Nicken. Ich ging den Weg zurück. "Das ist alles deine Schuld! Deine Psychospielchen sind absolut krank! Du bist 17 und nicht 4! Du bist nicht mehr meine Tochter! Dieser Littlespace ist das aller letzte. Du bist absolut krank! Deine Mutter dreht sich im Grabe um!" rief er und es klatschte ab und zu. War etwa jemand da gewesen. Ich dachte dieses Knacken kam von dem alten Haus. Bei den Worten Littlespace schlug mein Herz höher. Ich musste wissen, was hier abging.

Ich trat die Tür mit einem Schwung auf und stürmte die Treppe hinauf. Ich folgte dem Lärm. Ich kam in ein rosa Zimmer. Er stand in der Mitte des Raumes und prügelte auf eine zusammengerollte Gestalt ein. Sie war so klein und zierlich, dass es mir das Herz zerriss. Ich packte ihn von hinten und schleuderte ihn an eine Wand. "Du bist widerwertig. Seine eigene Tochter zu verprügeln. Der Einzige, der hier krank ist, bist du. " sagte ich verächtlich. Ich hatte auch nicht gerade eine weiße Veste, aber Kinder zu misshandeln, war etwas, was ich auf den Tod nicht ausstehen konnte.

Ich ging auf diese Rolle zu. "Hey, hab keine Angst. Ich tu dir nichts" sagte ich leise. Sie starrte mich mit großen Augen an und kroch unter ihr Bett. Ich beließ es dabei. Sie hatte Angst, also würde sie mir nicht vertrauen. Ich baute Abstand zu ihr auf. Ich öffnete das Fenster und gestikulierte meinen Männern wieder herein zu kommen. Sofort standen sie vor mir. Mein Bester Freund, gleichzeitig Leiter meiner Sicherheitsabteilung und bester Mann, sah mich fragend an. Als er das Schluchzen und Wimmern hörte, blickte er geschockt zu mir. Unsere Blicke trafen sich. Er wusste was ich wollte und schien mir zu zustimmen. "Ich mache einen Deal mit dir. Du bist deine Schulden los, aber ich bekomme deine Tochter" sagte ich. Er überlegte nicht "Nimm dieses verrückte Biest mit und bring sie ja nicht zurück" sagte er. Ich konnte es mir einfach nicht verkneifen und schlug erneut zu. Niemand nannte mein Baby so.

Little OneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt