"Nein. Bitte sei ruhig!"
"Hör auf! Was soll ich nur mit dir machen?"
"Warum musste es nur soweit kommen?"
"Bitte verzeih mir!"
Der Tag meines 12. Geburtstags, war der Tag an dem ich die Wahrheit über meine Herkunft erfuhr.
Mum und Dad deckten liebevoll den Tisch für mich, backten mir eine schöne Vanilletorte und platzierten genau zwölf Kerzen darauf. Dad holte mich zu früher Stunde aus dem Bett. Mit müden Augen und einem lauten Gähnen, wurde ich an den Tisch gesetzt.
"Alles Gute zum Geburtstag, mein Schatz", wünschten mir meine Eltern. Ich blies meine Kerzen aus und sprach in Gedanken meinen Wunsch aus. Wie dieser lautete, kann ich mich nicht mehr erinnern. Der Hintergrund, ist verschwommen und die genauen Worte meine Eltern, blieben mir nur Vage in Erinnerung.
Sie klatschten, als ich alle Kerzen auspustete. Der Rauch des erloschenen Feuers stieg auf und ich bekam zwei Geschenke überreicht. Voller Vorfreude, befreite ich diese von ihrem liebevoll umwickelten Geschenkpapier. Es waren ein großes Definstoffier, damals war ich wie besessen von Meerestieren und ein Spiel für meine Konsole. Ich bedankte mich herzlich für die beiden Geschenke und gab meinen Eltern eine dicke Umarmung.
Doch eine Frage, die ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Ich stellte sie mir, seitdem ich erfuhr, dass ich adoptiert bin. Mum und Dad waren von Anfang an immer ehrlich zu mir gewesen, doch eine Sache verrieten sie mir nie. Sie waren strikt der Meinung, dass ich es erst an meinem zwölften Geburtstag erfahre.
"Mum, Dad, ich bin nun zwölf Jahre alt. Ich weiß, diese Frage stellte ich nun schon oft, aber ihr habt mir versprochen, sie an meinem zwölften Geburtstag zu beantworten", sagte ich.
Meine Eltern wussten anscheinend, dass diese Frage kommen würde. Sie setzten sich hin, atmeten tief ein und aus, schauten sich gegenseitig in die Augen und fielen sich gegenseitig ins Wort. Vor Nervosität, wussten sie nicht einmal, wer anfangen soll.
"Der Grund, warum wir solange gewartet haben ist, dass wir dachten, du würdest es nicht verstehen. Denn diese Geschichte, ist wirklich nicht schön", fing Mum an zu erzählen. Ich wusste nicht was mich nun erwartete, aber die Ungewissheit und die Reaktion meiner Eltern, ließ mich zittern.
"Deine leiblichen Eltern, sind beide noch am Leben. Deine Mutter ist zudem Zeitpunkt als sie dich bekam, gerade mal 16 Jahre alt gewesen. Dein Vater ist etwas älter gewesen, er ging schon auf's College. Die beiden hatten ungeschützten Geschlechtsverkehr auf einer Party gehabt. Da ist das junge Mädchen mit dir schwanger geworden, doch der Vater, wollte davon nichts wissen. Anstatt sich Hilfe zu suchen, verleugnete sie ihre Schwangerschaft und lebte neun Monate ganz normal ihr Leben weiter. Auf einer Klassenfahrt, bekam sie auf einmal schreckliche Schmerzen, sie rannte ins Bad und gebar dich ganz alleine auf einer Toilette.
Da sie all die Monate, sich selbst belügte, war sie so überrascht darüber, dass du auf einmal da warst. Sie wusste nicht was sie mit dir machen sollte. Also beschloss sie, dich loswerden zu müssen. Sie umwickelte dich in ein Handtuch und warf dich in einen Müllcontainer in der Nähe der Jugendherberge. In der Hoffnung, ihr Problem würde sich dann lösen.
Am Morgen aber, fand dich ein Ehepaar welches deine Schreie hörte. Sie riefen sofort die Polizei und hielten dich warm, bis ein Krankenwagen kam", erzählte Vater mir. Nachdem ich diese Geschichte hörte, konnte ich zunächst kein Wort mehr hervor bringen. Mir blieb die Spucke weg.
Endlich machten die immer wiederkehrenden Sätze und die Schreie in meinen Träumen, Sinn. Meine Mutter ist eine Mörderin! Sie hätte mich eiskalt sterben lassen. Mein ganzer Körper war am zittern, als mir die Worte meines Vaters, durch den Kopf gingen.
"Steven. Bitte mach dir keine Sorgen. Diese Frau sitzt im Gefängnis und wird niemals mehr auch nur in deine Nähe kommen", versprach Vater mir. Hoffentlich hatten diese Albträume nun ein Ende. Ich war so froh, dass Tony und Stephanie mich adoptierten.
Die beiden waren die wichtigsten Personen in meinem Leben. Ihr seid meine Eltern und werdet es auch immer bleiben!
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Crying for Summer Rain
RomanceBand 3 der "Summer Rain"-Trilogie Hat jeder ein Happy-End verdient? Zwei Jahre nach den Vorfällen auf der Highschool, freuen Danny und Steven sich auf's College. Selbst wenn sie dafür bis nach Chigaco ziehen müssen. Doch das nächste Drama lässt nich...