Crying for Summer Rain

24. Hochzeit (2)

"Also, ich hab ja recherchiert und es gibt so viele verschiedene Sexualitäten. Ich habe sogar etwas von Pansexualität gehört. Da dachte erst, es gäbe Leute, die Panflöten anziehend finden. Es soll ja die verrücktesten Sachen geben. Tatsächlich sind es aber Menschen, welche sich unabhängig vom Geschlecht verlieben", erklärte Dannys Mutter.

"Dies ist doch längst nicht alles. Die Welt der Liebe ist sehr vielfältig", kicherte Carla am Tisch. Wir saßen gemeinsam mit den beiden, weil meine Eltern sich gemeinsam mit meiner Tante um das Buffet kümmerten. Bis es soweit war, kümmerten wir uns ein wenig um die Gäste.

"Hey Danny! Steven! Herzlichen Glückwunsch zur Hochzeit", wünschte Jackson uns. Er nahm uns beiden, gefolgt von Noel und Jamie, einmal kräftig in dem Arm. Das so jemand wie ich, einen tollen Typen wie Danny heiraten und von seinen Freunden beglückwünscht werden würde, hätte ich nicht einmal zu träumen gewagt. Samantha kam ebenfalls vorbei und brachte uns sogar ein Geschenk mit. Auf einem Tisch, hatten wir bereits einen großen Stapel mit Hochzeitsgeschenken von all unseren Freunden. Wir konnten es kaum erwarten, sie alle auszupacken.

"Jetzt seid ihr beiden endlich verheiratet. Ich hätte nie gedacht, dass du mal der erste aus der Freundesgruppe sein wirst, der unter die Haube kommt", meinte Noel und klopfte Danny auf die Schulter. Danny kicherte ein wenig.

"Mrs. Cambridge, sie sind auch gekommen. Das hat mich ehrlich gesagt überrascht", meinte Samantha als sie Dannys Mutter bei uns am Tisch entdeckte. Um ehrlich zu sein, war dies für uns alle eine Überraschung.

"Das was sie ihrem Sohn angetan haben ist wirklich das Letzte", zischte Samantha. Da hatte sie vollkommen recht. Nachdem seine Eltern ihn damals vor die Tür setzten, weinte er fast jeden Abend. Es tat mir so unfassbar leid. Wie können Eltern ihrem eigenen Kind nur so etwas antun? Bei Danny waren sie zwar unten durch, aber dennoch gab er die Hoffnung nie auf, dass sie ihre Fehler einsehen und zur Besinnung kommen. Aber es freute mich für ihn, dass wenigstens eine der beiden sich entschuldigte.

"Ich weiß. Das tut mir auch unfassbar leid. Das beste was ich nun tun kann, ist nun für Danny da zu sein", sagte sie. Samantha und die anderen schienen jedoch weiterhin skeptisch zu bleiben.
Was ich verstehen konnte.

"Und wer ist eigentlich die Dame neben dir Steven?", wurde Noel neugierig. Da wusste ich wirklich nicht, wie ich das erklären sollte. Carla fing leicht an zu zittern. "Sie ist die Arbeitskollegin des Bräutigams und gleichzeitig eine gute Freundin der Familie", kam Ryan ihr in letzter Sekunde zur Hilfe. Sie blickte in seine Richtung, woraufhin er ihre Hand streichelte.

Klar man sollte immer ehrlich zu seinen Freunden sein, aber manchmal gab es auch Dinge, die mussten sie nicht wissen. Wenn sie die Wahrheit kennen würden, dann wäre die Stimmung sicher im Keller. Schließlich waren nichtmals Mum und Dad begeistert, dass Carla und ihr Partner auch kommen. Sie duldeten sie zwar, aber wirklich anfreunden mit ihr, konnten sie sich wohl nie.

"Oh. Wie macht Danny sich denn so? Gehört er etwa zu den Leuten, die deinen Namen falsch auf den Kaffeebecher schreiben?", kicherte Samantha und stupste Danny dabei auf die Schulter.
"Das ist eigentlich ein kleines Betriebsgeheimnis, aber wir schreiben die Namen mit Absicht falsch. Wenn ihr euch also darüber aufregt macht ihr indirekt Werbung für unser Café", beichtete sie. Ja sowas ähnlich hat Danny mir auch mal erzählt.

"Ich verstehe, aber kannst du dann nicht wenigstens meinen Namen richtig schreiben? Du hast mir mal einen Becher mitgebracht wo Bryan statt Ryan draufstand", fragte ihr Partner sich. Daraufhin musste sie kichern. "Also ich finde das witzig", sagte sie.

"Wie wäre es wenn ich auf den halbvollen Becher vor dir 'Marla' schreiben würde? Fändest du das auch witzig?", drohte er und konnte sich sein Lachen ebenfalls nicht mehr verkneifen. Falls ihr euch jemals gefragt habt, wie Menschen sich entwickeln, die keine richtige Jugend hatten? Sie schienen diese Zeit wohl in ihren dreißigern nachzuholen. Tut mir wirklich leid, wenn ich damit dem Nagel auf den Kopf getroffen habe.