Crying for Summer Rain

23. Hochzeit (1)

Im herrlich warmen Sommerwind, stand ich auf dem Podest, in einem edlen weißen Anzug, wartete ich darauf, dass mein Bräutigam endlich ankommen würde. Die Gäste saßen alle auf ihren zugewiesenen Plätzen. Unter ihnen waren Freunde, Verwandte und deren Freunde. Alle waren sie gespannt, gemeinsam mit mir, den schönsten Moment meines Lebens zu bezeugen.

Wir befanden uns in einem kleinen Park mit einem majestätischen Wasserfall hinter uns, welcher für eine besondere Atmosphäre sorgte. Auf dem Boden war ein langer weißer Teppich ausgerollt, der gesamte Bereich war mit Rosen Deko verziert.

Meine besten Freunde wie Samantha, Jamie, Noel und der Rest, saßen gemeinsam mit Stephanie, Annie und Lucía in der ersten Reihe. Weiter hinten, saß Stevens Verwandtschaft aus Italien. Es waren echt verdammt viele und sie waren extra für diese Hochzeit in die USA gereist. Alle waren da, bis auf zwei Plätze, die frei blieben. Ich war nichtmals mehr enttäuscht. Von Anfang an wusste ich, dass meine Eltern nicht kommen würden. Ich hatte ihnen das Angebot gemacht, wenn sie es nicht für nötig hielten, zur Hochzeit ihres eigenen Sohnes zu kommen, sollten sie meiner Familie bloß fern bleiben.

Einige Sekunden später, fuhr ein schwarzes Auto vor. Tony stieg aus und öffnete hintere Autotür für seinen Sohn. Steven stieg langsam aus. Als ich meinen Bräutigam das erste Mal sah, blieb mir förmlich das Herz stehen. Alle Gäste erhoben sich, als sie meinen Bräutigam sahen.

Unter den Gästen hörte man das ein oder andere getuschel, darüber, wie wundervoll Steven heute aussah. Nicht, dass alle nich neidisch auf mich werden. Aber dies konnte ich keinem verübeln. Er ist wirklich eine Augenweide.

Er trug einen schneeweißen Anzug mit roter Krawatte. Sein dunkelbraunes Haar war zur Seite gekämmt. Sein Vater hakte sich mit seinem rechten Arm ein und begleitete ihn zum Altar. Die ganze Zeit über trugen beide ein breites Lächeln im Gesicht. Vor ihnen liefen zwei kleine Mädchen in weißen Kleidern, mit einem Korb voller Rosenblätter in ihrer Hand,während der Hochzeitswalzer spielte. Ich vermutete, dass es Stevens Cousinen waren.

Anfangs wirkte er noch schüchtern, aber als er mich vor dem Altar sah und das Lob der anderen vernahm, strahlte er förmlich.

Als er endlich vor mir stand, ließ Tony von ihm ab, lächelte und legte Stevens Hand in meine. Bevor er zu seinem Platz ging, drückte er mich noch einmal feste. Ich gehörte zwar schon seit längerem zur Familie, aber nun offiziell sein Schwiegersohn zu sein, war ein schönes Gefühl. Er wusste dass sein Sohn bei mir sicher war und wir eine glückliche Familie sein werden. Er strich mir kurz durchs Haar und ließ mich schließlich mit dem Bräutigam alleine auf dem Podest.

Vor ungefähr elf Jahren, da wussten wir gar nicht, wie wir miteinander umgehen sollen, bereiteten einander schlaflose Nächte und nun standen wir hier vorm Altar. In dem Moment hatte ich das Gefühl, als wären wir zwei ganz alleine auf dieser Welt. Alles wurde still um uns, wir sahen einander in die Augen und wussten, dass wir den Rest unseres Lebens, miteinander verbringen wollen.

Viele würden meinen, wir seien mit 19 doch viel zu jung zum heiraten. Ich denke auch, man sollte sich ruhig Zeit damit lassen, aber bei Steven bin ich mir einfach zu 100 Prozent sicher. Ich kann mir kein Leben mit einem anderen Mann vorstellen. Wir beide hatten das Gefühl, als wären wir füreinander bestimmt.

Die Gäste wurden gebeten sich zu setzen. Als wir von Stille umgeben waren, fing der Standesbeamte schließlich mit der Zeremonie an.

"Wir haben uns hier versammelt, um diese diesen beiden jungen Männer dabei zu Begleiten, wie sie den heiligen Bund der Ehe eingehen", las der Standesbeamte aus seinem Buch vor. Die Hand meines Bräutigams, fing ein wenig an zu schwitzen, wahrscheinlich konnte Steven es einfach immer noch nicht glauben, dass es zwischen uns, so weit gekommen ist. Ich spürte, dass er viel zu sagen hatte, also ließ ich ihm den Vortritt mit der Rede.