•I know more than you think•
»So sieht man sich wieder Schöne.«, erneut lief mir ein angeekelter Schauer über den Rücken. Mitten in der Nacht stand er in unserem Flur und sah über meine Schulter hinweg zu meiner Mum, die gerade herkam.
»Sergio, was tust du hier?«, erkundigte sie sich, aber er schwieg.»Was tust du hier?«, hakte nun ich nach und sah zwischen Mum und ihm hin und her. »Ich wollte mir deiner Mutter reden. Alleine.«, gab er monoton von sich, doch das ließ ich nicht zu. Plötzlich kannten sich alle, obwohl wir erst hergezogen waren. Das konnte doch nicht sein?
»Okay, komm rein Sergio. Sam ist oben und wartet bereits.«, also war es geplant? Wollte sie deshalb nicht, dass ich nachts herkomme? Oder Colton? Doch meine Mum wirkte selbst angespannt und ich hatte überhaupt kein gutes Gefühl dabei.
Ich hatte so viele verdammte Fragen, die mir keiner beantworten wollte.
Es lag nicht am Können, sondern nur am Wollen.»Bis dann Kleine.«, grinste er eklig, ehe er meiner Mum nach oben folgte. Leise folgte ich ihnen kurze Zeit später mit nach oben und presste mein Ohr gegen die Tür.
»Samuel...Mädchen...Jahre...«, waren Bruchteile, die ich hören konnte. Leider waren unsere Türen und Wände dicht, sodass man kaum was verstehen konnte. Dennoch versuchte ich einen Zusammenhang zwischen diesen Worten zu finden.
Sergio schien wohl Sam Samuel zu nennen und da war die Rede von einem Mädchen. Und von Jahren.
Das einzige, was mir in den Sinn kam, war mein sich mein fortsetzender Traum, aber das konnte unmöglich sein, weshalb ich weiter versuchte zu lauschen.»Feinde...Entsorgen...Geld...Waffen brauchen.«, die Stimme konnte ich Sam zuordnen. Diese hatte ich aber auch noch irgendwo gehört.
Aber Feinde? Und sie brauchen Waffen?
Irgendetwas ging hier vor, was nicht legal war. Das konnte ich mit Sicherheit sagen.
Wütend stürmte ich die Treppe runter und lief zurück zu Coltons Haus, wo ich ich die Tür hineinstolperte.»Colton. Wo bist du?«, schrie ich durchs Haus.
Keine Antwort.
War er etwa weg?Ich ging die Treppe hoch und verharrte vor seinem Schlafzimmer, dessen Tür geschlossen war.
»Grant, das geht nicht und das weißt du genauso gut wie ich. Wir können es denen nicht sagen. Das ist nicht möglich...Nein verdammt!«, brüllte er wohl Grant an. »Sie muss es selbst wissen. Es kann nicht sein, dass sie keine Ahnung hat. Das glaube ich nicht. So viele Jahre ist das her. Als würde man das so lange vor ihr verheimlichen können.«, fügte er an und ich fragte mich, was genau er meinte.»Du hältst deine Klappe Grant!... Ich bringe ihn um!«, schrie er und ich hörte Schritte. Schnell entfernte ich mich von der Tür, war jedoch nicht schnell genug. Da prallte er gegen mich und sah mich aus großen Augen an.
»Hast du mich belauscht?«, wollte er wissen, woraufhin ich schwer schluckte.
»Ich kam gerade erst her.«, hauchte ich kaum hörbar. Er knallte mit seiner Hand gegen die Tür, was mich zusammenzucken ließ.
»Lüg mich nicht an!«, brüllte er mich an und ich nickte nur. »Ich habe einiges gehört.«, er stieß Flüche aus und trat dabei auf mich zu, sodass ich mit meinem Rücken am Gelände ankam.»Du spielst mit dem Feuer Khalida. Du spielst dreckige Spielchen. Denkst du ich würde dir das abkaufen, dass du ahnungslos durch die Gegend läufst? Ich habe dir gesagt, dass ich dir sage, was du zu tun hast und du sollst mir sagen, wer du bist Khalida. Zum letzten Mal!«, er umfasste meinen Hals und zwang mich dabei ihn anzusehen.
»Ich habe dir schon mehrmals gesagt, dass ich keine Ahnung habe, was du von mir hören willst. Ich bin immer noch Khalida. Ich bin immer noch achtzehn Jahre alt und ich habe verdammt nochmal eine Mutter, die Apothekerin ist und mich momentan auch anlügt!«, verruchte ich zurück zu schreien, doch mit einem zur Hälfte abgeschürften Hals, war das schwierig.»Verdammt, wieso musst du so schwierig sein?«, fauchte er mich an, während meine Augen begannen zu brennen.
»Wieso kannst du mir nicht glauben?«, weinte ich und sah ihn verschwommen. »Weil ich nicht kann. Es ist zu viel, was passiert. Ich kann dir einfach nicht glauben und es ist nicht meine Aufgabe dir alles zu erklären. Das ist einzig und alleine deine Verantwortung.«, gab er mir zu verstehen. »Verdammt Khalida, wenn du mir egal wärst, dann wärst du schon längst tot!«, schrie er wutentbrannt hinterher, was mir einen Atemaussetzer verpasste.
»Längst tot?«, presste ich zitternd hervor und sein Blick veränderte sich abrupt.Vor meinem Auge blitzten Szenen auf. Szenen, die ich schon mal gesehen hatte.
»Der Leblose Körper von Sarah. Es war nur eine Mutter, die ihr Kind beschützen wollte. Beschützen wollte vor den Menschen, die ihr was tun wollten. Die Blutpfütze unter ihr. Das Kind, welches weggetragen wurde von dem Mann, der Samuel hieß.«, stotterte ich voller Tränen und sah weiterhin Colton an.
Diese Bilder verschwanden nicht und ich hatte das Gefühl, dass es real war.
Realer als mir lieb war.»Sprichst du von deinem Traum Khalida?«, wollte er wissen und ich nickte schwach. »Fuck.«, gab er von sich und stieß sich von mir ab. Er fuhr sich wütend durch die Haare und lief durch den Flur.
»Colton rede mit mir! Sergio ist gerade bei uns zuhause! Sprach über Waffen, ein Mädchen und Geld.«, brachte ich hervor und sofort hielt er in seinem Schritt inne.
»Er ist was?«, kam er wieder zu mir. »Er ist bei uns zuhause und spricht mit meiner Mum. Sam ist wohl auch da. Was macht er da?«, wollte ich wissen, doch er sagte nichts.
»Du bist jetzt mal still Khalida. Nicht jetzt.«, befahl er, doch ich ließ es mir nicht gefallen.»Doch jetzt Colton! Ich höre mir das schon Monate lang an von dir du verdammtest Miststück!«, entfuhr es mir und ich ging auf ihn zu. »Ich will Antworten. Wer ist Sergio und was hat er mit meiner Mum zu tun? Wieso ist...«, ein Knall, der von unten kam, ließ mich stoppen.
»Wo ist das Mädchen?«, schrie eine männliche Stimme durch das Haus und ein erneuter Knall war zu hören.
Es war ein Schuss.
Ein waschechter Schuss.
Meine Knie zitterten und ich hatte Angst.
Viel zu große Angst.Oho es wird spannend.
Ich hoffe, dass euch das Kapitel gefallen hat.❤️Was wohl dieser Sergio vorhat?🤭
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BLACK SEA | BAND 1 ✔️
RomanceABGESCHLOSSEN‼️ B A N D 1 der Black-Reihe Als die 18-jährige Khalida Moon mit ihrer Mutter in eine idyllische Küstenstadt zieht, erwartet sie eine neue Welt voller Geheimnisse und Intrigen. Die Elite Highschool, die sie besuchen muss, ist ein Ort...