BLACK SEA | BAND 1 ✔️

P A R T 4| ✔

»Glücklicherweise ist kein Band durch. Es ist etwas gereizt, aber sollte in paar Tagen wieder weg sein. Zur Stabilität gebe ich dir eine Bandage, diese bitte bis zum Ende dieser Woche tragen.«, erklärte Dr. Devlin. Er wirkte wirklich freundlich und anders, als Colton. 

»Okay, Dankeschön!«, somit verließen Martha und ich das Krankenhaus und wir fuhren nachhause. Dort warteten bereits unsere Eltern mit dem Essen auf uns. Es duftete herrlich und ich konnte kaum warten endlich etwas zu mir zu nehmen. 

»Schätzchen, was ist denn mit dir passiert?«, erkundigte sich meine Mutter besorgt und half mir zum Tisch. Ich erzählte ihr von dem Vorfall, zumindest nur von dem Teil des Umknickens. Den Wald ließ ich weg, bevor sie mich am Ende nicht mehr rausließ und noch mehr Fragen stellte. 

»Martha, ich muss für eine Woche mit Larissa weg. Können wir euch hier alleine lassen? Wir würden direkt morgen früh aufbrechen«, was war das denn für eine blöde Frage. Wir waren alt genug, um auf uns aufzupassen. 

»Natürlich Dad. Viel Spaß euch!«, entgegnete sie und wir aßen zu ende. Danach wollten wir noch etwas Netflix schauen, konnten uns aber nicht entscheiden was wir schauen sollte, also gaben wir es nach einer halben Stunde auf und legten uns schlafen.

***

In der Schule hatten wir in den ersten zwei Stunden Sport, wo ich zu meinem Glück nicht teilnehmen musste. Also saß ich auf der Bank und sah zu, wie alle Schüler sich aufwärmten. Ich hasste Sport, vor allem, wenn Bälle im Spiel waren. Ich war eine Niete darin. 

»So, setzt euch bitte alle auf die Bank, wir wählen Teams«, verkündete der Lehrer.

Martha setzte sich zu meiner Linken und zu meiner Rechten nahm ich einen sehr würzigen Duft wahr. Als ich meinen Kopf leicht zur Seite drehte, sah ich in blaue Augen. Grant. Verschmitzt grinste er mich an. 

»Na Blondie«, witzelte er, woraufhin ich ihn genervt ansah. »Willst du spielen?«, was sollte das heißen? War ich fünf?

»Nein, danke«, konterte ich und bekam ein schiefes Lächeln zurück. »Ach komm schon. Das wird lustig«, versuchte er es erneut, doch ich schüttelte meinen Kopf.

»So, Grant und Finn, ihr wählt. Aber die Mädchen zuerst«, bat der Lehrer, so stand Grant neben mir auf und sah nochmal zu mir, ehe er sich erhob und nach vorne ging. 

Martha wurde in Grants Team gewählt und war äußerst froh darüber, weil sie Finn überhaupt nicht ausstehen konnte. Laut ihr war Finn der Nerd der Klasse, der nichts zu bieten hatte. Und er ging den Mädels jedes Jahr auf die Pelle, weil er sich ein vernünftiges Date zum Herbstball suchte. 

»Dann wollen wir mal!«, pfiff Mr. Scott an und alle begannen zu laufen. 

Die Doppelstunde war sehr langweilig und gerade waren dreißig Minuten vorbei. Ich brauchte frische Luft, weshalb ich dem Lehrer kurz Beschied gab und nach draußen ging. 

Als ich dort ankam, wurde ich sofort gewaltsam gegen die Fassade der Sporthalle gedrückt. »Gattina«, Colton...

Er drückte mich mit seiner Kraft gegen den Beton hinter mir, sodass ich keinen Fluchtweg ergreifen konnte. Mit seinem Griff zwang er mich förmlich ihm in die Augen zusehen. Besondere Augen. 
Heterochromie der Iris, hieß es glaubte ich.
Sein Kiefer mahlte und er funkelte finster.

»Was willst du?«, presste ich hervor, während ich seinen Atem an meinen Lippen spürte, da er mir viel zu nah war. »Spielen«, wieder spielen...Grant erwähnte es vorhin auch und ich verstand es nicht...

»Ich passe. Dein Kumpel hat auch schon gefragt«, murmelte ich. »Du hast keine Wahl Blondie«, natürlich hatte ich eine Wahl.

»Du hast zwei Tage Zeit, darüber nachzudenken, wenn du bis dahin nicht von dir aus mitmachst, werde ich das alles ganz anders mit dir angehen«, ermahnte er mich, wobei es eher wie eine Drohung klang.