P A R T 7 | ✔️

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Was bildete sich dieser Mann ein? Einfach hier erneut aufzutauchen und mir so nahe zu kommen. Ich verstand es nicht. Von welchem Spiel sprach er?
Auf keinen Fall würde ich spielen. Darauf ließ ich mich nicht ein. So bescheuert war ich nicht.
Zur Hölle mit denen.

»Hey, bin wieder da. Alles gut?«, klar, nur das dein beschissener Cousin ständig bei mir ankreuzte und mich an die Palme brachte.
»Ja. Ich bin nur ziemlich müde.«, log ich stattdessen, wobei ich eventuell schlafen gehen sollte. »Ich gehe heute früh schlafen. Was machst du noch?«, wollte ich noch wissen und sie erzählte mir von ihrem Plan, dass sie shoppen gehen wollte.

»Komm doch mit, wird bestimmt lustig. Außerdem sollte ich dir noch etwas geben.«, sie kramte etwas aus einer Schublade und reichte mir ein Kärtchen, welches golden schimmerte.

»Was ist das?«, ich nahm das Kärtchen entgegen und so wie es aussah, fühlte es sich auch an. Wertvoll. Teuer.
»Deine Kreditkarte.«, meine was? Ich könnte das nicht annehmen. Ich hatte noch nie eine und wollte mir erst dann eine anschaffen, wenn ich arbeiten würde.

»Wenn du sie nicht annimmst, bekomme ich Ärger von meinem Vater. Also bitte nimm sie. Bitteeeeeee«, sie sah mich mit ihren kugelrunden Augen an, denen ich nicht die Bitte abschlagen konnte. Also steckte ich mir die Karte in mein Portemonnaie und legte es zurück in meine Tasche.

»Kommst du also mit zum Shoppen?«, etwas besseres hatte ich sowieso nicht vor und außerdem hatte ich keine Lust, dass Colton hier wieder auftauchte, sobald ich alleine war. Wobei es ihn auch nicht interessierte, als er das erste Mal in meinem Zimmer aufkreuzte, während Martha da war.
So oder so war ich ihm in einer gewissen Weise ausgeliefert.

»Ja. Ich ziehe mich nur schnell um.«

***

Sobald wir nun in der Mall ankamen, musste ich erst einmal staunen. Unzählige Markengeschäfte in die ich nie einen Fuß reingesetzt habe, weil ich mir das niemals leisten konnte.
»Lass uns dir paar hübsche Kleider finden. Bei diesen Temperaturen geht es nicht anders!«, sie griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. Wir betraten einen Laden und direkt lief Martha zu hellrosa Kleidern. Sie trug fast ausschlich nur diese Farbe, die ihr auch unglaublich gut stand.

»Khaly! Schau hier. Diese würden dir super stehen!«, rief sie mich zu sich. Sie hielt mir drei Kleider hin, die alle sehr hübsch aussahen. Ein hellblaues Kleid mit weißen Blüten hielt sie in der einen Hand. Und in der anderen Hand ein dunkelgrünes, welches eine Wickeloptik hatte.

»Probier die mal an. Bitte!«, überzeugt nahm ich ihr die Kleider ab und verschwand in der Umkleide.

Zuerst probierte ich das blaue Kleid und war erstaunt, wie gut es mir stand. Es saß perfekt und war luftig zugleich. »Und?«, präsentierte ich mich Martha, die auf dem Sofa saß und mich musterte.

»Ich liebe es. Noch das andere!«, so war ich auch wieder weg.

Das zweite Kleid saß sogar noch besser, präsentierte schön meine Brust, dennoch nicht zu viel.


Unbekannt: Hübsche Kleider

Sobald ich die Nachricht las, wurde mir plötzlich ganz kalt und das lag nicht daran, dass ich immer noch in Unterwäsche in der Umkleide stand, sondern, dass mich jemand beobachtete.

Khalida: Falls es ein doofer Scherz sein soll, lass es sofort sein!
Unbekannt: Gattina, jetzt stell dich nicht so an.

Verdammter Colton. Ich hatte ihn doch blockiert?! Wie um alles in der Welt schaffte er es mir erneut zu schreiben?


Khalida: Ich habe dich blockiert!
Colton: Ich habe mir ein anderes Handy genommen.
Colton: Außerdem habe ich dir doch gesagt, dass du mich nicht so schnell los wirst.

Das war wirklich nicht mehr lustig. Schlich er sich nun auch in der Mall herum? Hatte er mich die ganze Zeit beobachtet? Ich durfte keine Schwäche zeigen. Deshalb ignorierte die Nachrichten und schnappte gerade mein T-Shirt, was in der nächsten Sekunde auf den Boden fiel.

»Es ist unhöflich zu lesen und nicht zu antworten, Gattina«, er stand direkt hinter mir. Knurrte mit seiner rauen Stimme diese Worte in mein Ohr und ungewollte bildete sich eine Gänsehaut auf meinem Körper. Und das noch in meinem halbnackten Zustand. Ich fühlte mich nackt. Entblößt und wollte mich bücken, um mein Shirt wieder aufzuheben, da streifte ich mit meinem Hintern seinen Schritt und schluckte schwer, als ich merkte, dass es in dem Bereich hart war.

»Du solltest sofort hier raus, bevor ich schreie!«, durch den Spiegel konnte ich seinem Blick folgen, der nun sehr amüsiert aussah. »Ach komm. Hab dich nicht so. Höflich war ich doch noch nie, Gattina.«

»Hab dich nicht so? Ich glaube bei dir hackt es! Raus hier, sofort!«, anstatt das er das befolgte, worum ich ihn bat, spürte ich seine Brust an meinem Rücken. Er war mir nun so nah, dass ich die Luft anhielt. Es war defitniv zu fiel, aber ich konnte mich nicht regen. Seine Hand wanderte zu meiner Hüfte, mit der er mich noch näher an sich heranzog. Erneut spürte ich seine Errektion an meinem Kreuz und sog die Luft scharf ein. Er beobachtete meinen Körper, wie ein hungriges Tier, was meine Mitte warm werden ließ. Verdammt.

Diese Nähe machte mich wahnsinnig. Ich konnte aber nichts tun. Wie hypnotisiert ließ ich es zu und verfolgte genau seine Augen.

»Ich weiß, dass dir das gefällt.«, hauchte er in mein Ohr und begann mit mit seinen Lippen meinen Hals zu erkunden.
Er küsste mich nicht, sondern strich provokant über die zarte Haut, entfachte ein Kribbeln in mir. Colton verharrte kurz an meiner Schulter und da klingelte es wieder bei mir.

»Verdammt. Colton raus hier!«, ich ging einen Schritt zu Seite, lockerte das Shirt, was ich zuvor fest in meinen Händen hielt, zog es mir an, sowie meine Hose und stürmte an ihm vorbei.

»Süße. Bezahl und dann gehen wir. Colton hat geschrieben, dass er auch hier in der Nähe ist mit seinem Vater, vielleicht können wir ja etwas zusammen machen.«, ich erstarrte, als Martha mich damit konfrontierte, sobald ich aus der Umkleide kam. Wenn sie nur wüsste, dass er gerade in meiner Umkleide war, würde sie anders darüber nachdenken.

Aber ich ließ es dabei, bezahlte und wir warteten vor Starbucks auf die Männer.

»Hey Kleine! Na Khalida, was macht dein Fuß?«, wandte sich ihr Onkel an uns. »Gut, danke nochmal!«

Bevor wir jedoch weiterzogen, wollten Martha und ich uns noch schnell einen Kaffee holen, denn ich war kurz davor einzuschlafen.

»Oh Hey. Sorry war noch kurz auf Klo.«, rannte Colton auf uns zu und grinste mich provokant an. Wie immer...

Mit unserem Kaffee verließen wir die Mall und unterhielten uns kurz, ehe wir nachhause fuhren. Je weiter weg von Colton, desto besser.

***


»Ich lege mich hin Martha. Danke für den entspannten Tag.«, sie lächelte mich freundlich an und ich schleppte mich mit letzter Kraft in mein Zimmer. Innig hoffte ich darauf keine bösen Überraschungen heute zu erhalten, also stellte ich mein Handy stumm und schloss die Augen.


»Die Uhr tickt Baby. Tick Tack. Tick Tack.«, sprach eine dunkle Stimme zu mir. Es klang wie eine Computer Bearbeitung, dennoch machte sie mir Angst. Ich sprang auf und rannte raus. Ich rannte so schnell, dass meine Fersen brannten. Vor mir sah ich ein Waldstück, welches ich ohne zu zögern betrat und über das trockene Laub lief.  Es war dunkel. Düster. Alles in meinem Kopf schrie: Geh zurück! Aber meine Füße waren schneller als mein Kopf, so rannte ich weiter, bis meine Füße mich von alleine abrupt stoppten. Ich sah runter und da war er.  Der See. Der dunkle See, der einen verschlingen könnte. Was machte ich bloß wieder hier? Ich wollte weg, aber meine Füße waren wie eingebrannt im Boden. »Noch einen Tag hast du. Spiel mit. Wobei, du hast eh keine Wahl.«, wieder diese Stimme. »Gib uns zurück, was uns gehört Blondie und hör auf zu lügen!«, sprach jemand anderes, aber ich sah weit und breit niemanden.  Was sollte ich zurück geben? Warum log ich?Ich verstand es nicht. Vor mir war nur der See und unter mir der Boden, der mir augenblicklich weggerissen wurde und ich schrie.

BLACK SEA | BAND 1 ✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt