Prolog

1.3K 59 0
                                    

"Bitte... Day... Geh auf dein Zimmer... Bevor ich mich vergesse...", murmelte Grampa und senkte seinen Blick. Aaaaargh! Das ist sooo unfair!
Ich ballte die Fäuste, wagte aber nicht zu widersprechen.
Wenn mein Großvater, der sonst echt die Ruhe weg hatte, seinen Blick so senkte, dann war es Zeit, die Chance zu nehmen und die Kurve zu kratzen.
Also ergriff ich diese Chance und nahm Reißaus.
Die schiefe Treppe nach oben, vorbei an den Bildern meiner Cousins und Cousinen, rein in mein Zimmer und rauf aufs Bett. Am liebsten hätte ich in das Kissen reingeschrien, aber das hätte mir eine verriegelte Tür eingebracht.
Gaaaaaaaaaah! Wieso... Boah... Ich bin fucking 22! Maaaaaaaan eeeeeyy!
Im Moment stritten meine Großeltern auch unter sich sehr oft, was die Lage nicht unbedingt entspannte.
Sie stritten oft meinetwegen, vor allem, weil ich schon so alt war.
Wenn ich denn so alt bin, dann lasst mich doch endlich gehen!

Aber das wollten sie nicht. Trotz meines fortgeschrittenen Alters wollten sie das ums Verrecken nicht. Sie argumentierten so, dass ich zwar schon "alt" war, aber dennoch zu "jung" um mein Heim zurückzulassen.
Duh! Was ist das denn bitte für ein Blödsinn?!
Und dann wäre da ja noch Die Sache.
Oh jaaa. Die Sache.
Bei der Sache handelte es sich um einen kleinen Ausrutscher, einen Fauxpas, wenn man das so nennen wollte. Eine Sache, über die ich nicht gerne sprach.

Ich stieß einen Stoßseufzer aus, schwang mich auf die Beine. Verärgert war ich, weil meine Großeltern mich zurückhielten. Verletzt, weil sie mir nicht vertrauten. Gelangweilt, weil hier nichts zu tun war.
Schließlich hatte ich meine Schule erfolgreich abgeschlossen, über ein Fernstudium sogar einen Master in klassischem Oxford-Englisch für Lehramt gemacht.
Mein Blick schweifte durch das relativ karge Zimmer, über die Bilder meiner Eltern und Verwandtschaft, über all die Zeichnungen und über das alte Mobiliar.
Im Spiegel auf der Aussteuerkommode meiner Mutter guckte mir eine junge Erwachsene entgegen, mit den familiären braun-grünen Augen, den hellbraunen Locken und den kleinen Grübchen.
Das Bild erinnerte mich sehr an meine Mutter, die meine Anwesenheit hier zu verschulden hatte. Sie war schuld, dass ich im hintersten Nirgendwo von Ohio festsaß.
Als meine Gedankenwelt sich auf ihr vertrautes Gesicht wendete, stieß ich alles von mir.
Denk bloß nicht an sie. Unter gar keinen Umständen! Wenn sie dich nach der Sache einfach in die Hölle der Langweiligkeit verschleppt... Dann verdient sie deine Aufmerksamkeit gar nicht!
Ich kickte gegen die Kommode, der Spiegel wackelte.
Wiedermal hatte ich Fernweh, es schmerzte mich schon sehr.
Die kleine Farm meiner Großeltern, die zwar keine Tiere hatte aber doch viel Land, um was es sich zu kümmern galt, bildete meinen Alltag.

Ich lehnte mich ans Fenster und wärmte meinen Rücken an den Strahlen der untergehenden Frühlingssonne.

Ich überlegte, was die nächste Stadt war, beziehungsweise der Nächste Ort.
Bis Cincinnati, meinem Geburtsort, waren es knappe drei Stunden mit dem Auto. Und was Bus oder Bahn hier draußen anging? Kannste knicken, Dude.

Ich seufzte lang und tief.

Ich würde nie mehr hier weg kommen und so grau werden wie der Rest hier und hier versauern.

Authors Note
Joa... Es schien an der Zeit ein neues Nebenprojekt zu starten ^^
Wieder eine BVB FF :D

Die gesamte Story soll meiner besten Freundin Tashi gewidmet sein, die in späteren Kapiteln eine wichtige Rolle übernehmen wird.

Außerdem hat mich die gute Nele mich zum Schreiben inspiriert ;)

Oki, wäre cool wenn's gefällt
Updates werden selten kommen (-_- ;)

Grüße
~Carrie

Creature of the Spotlight [BVB FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt