Am Morgen ist Intelligenz rar

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Der Schlaf, den ich in dieser Nacht fand, war keiner von besonderer Qualität. Ich wälzte mich unruhig in den Decken, mal war mir warm, mal wieder kalt. Insgesamt lag ich unbequem da, bis ich nach vergebener Leibesmüh kapitulierte.

Genervt und halb tot schlug ich die Decken zurück, bahnte mir  einen Weg raus aus dem Zimmer und tapste benommen in die Küche, wobei meine Hüfte oftmals auf Kollisionskurs zu den Möbeln überging.

Im Inneren plagte mich der Gedanke, dass ich noch einen Disput aus der Welt zu schaffen hatte.

Die Uhr sprach halb sechs, ich war nun schon etwas über zwei Wochen.


Dass mich Grandma und Grandpa sind vermissten und keinen Suchtrupp nach mir schickten wunderte mich, vielleicht hatten sie das aber auch alles geplant?

Du bist paranoid. Das ist Blödsinn.

Mit einem schmunzeln verwarf ich diese Idee, sah mich in der Küche um, die von morgendlicher Sonne geflutet wurde.

Um diese Uhrzeit schon so hell?

Mir wurde klar, dass sich der Frühling und damit ein neuer Term in den hiesigen Schulen anbahnte. Ich wäre in der Verfassung, alleine von meinem Abschluss, eine Stelle als Lehrkraft anzutreten und meine Kenntnisse unter beweis zu stellen.


Ich zapfte einen Kaffee aus Jasons Maschine, daneben klebte ein Zettel mit verschiedenen Nummern darauf.

Seine krakelige Handschrift ließ es kaum zu, dass jemand anderes als er selbst, diese Notiz zu lesen vermochte.

Die dritte Nummer von unten war mit dem Namen Andy  versehen, weshalb ich schon mit dem Gedanken spielte, ihn einfach anzurufen.

Bist du jetzt völlig behindert im Kopf?! Der Kerl war so fies und ätzend zu dir und du denkst ernsthaft dran, ihn anzurufen?!

Tatsächlich war der Gedanke im Nachhinein die mit Abstand dümmste Idee seit meinem glorreichen Ausbruchsversuch.

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt, sagte ich mir selbst Mut zu und griff mutig nach Jasons ramponiertem lila iPhone, wo ich bedächtig Andys Nummer eingab.


Es klingelte. Einmal, zweimal, dreimal. Dann ein Freizeichen, mir wurde schlecht vor Aufregung.

Eine überaus muntere und freundliche Stimme meldete sich, das war nicht Andy selbst.

"Ja?", sagte die Stimme am anderen Ende. Mir zitterten die Hände und die Knie, höchstwahrscheinlich auch die Stimme.

"Hi... Hier ist Day... ist... ist Andy auch da?", sagte ich zaghaft.

"Oh... hi, ich bin Jeremy... du bist also die berühmte Day Spinstone?"

"Äh..."

"Es ist interessant dich mal zu hören... Du hörst dich nicht mal im entferntesten so an, wie Andy dich beschrieben hat..."

"Hör zu, kannst du einfach weitergeben? Ich muss eine Sache mit ihm bereden, das wäre sehr wichtig."

"Klar... äh..."

Ich hörte, wie das Mikrophon des Telefons abgedeckt wurde, wie es weitergereicht wurde und mein Blutkreislauf wurde nur noch schneller.


Würde er mich wieder anschreien, würde ich entgegenhalten.

 "Spinstone?", fragte er direkt und entschlossen, dass es mich komplett aus dem Konzept warf. "Was willst du?!"

"Hör zu: Ich wollte diese Streiterei von neulich aus der Welt schaffen. Hast du..."

"Ich... will dich nicht sehen."

"Verdammt! Ich dich auch nicht! Aber diese verdammte Sache muss jetzt mal erledigt werden!"

"...womöglich hast du recht..."

"Dann hab dich nicht so."

Er seufzte genervt. "In zehn Minuten bei Jinxx... Das ist in einer Seitenstraße neben der Parkroad... diese weiße Haus, dritte Wohnung. Sei pünktlich."


Andy legte auf, dieses Gespräch hatte ja weit weniger Reibung gehabt, als ich befürchtet hatte.

Aber es war ein Schritt in Richtung Besserung.


Authors Note

Wir werden sehen, was die Zukunft bringt und ich bin mir sicher, das wird noch eine Weile dauern, bis sich die zwei wieder eingekriegt haben.

Beide sind ziemliche Dickköpfe und wenn solche aufeinanderprallen... Junge Junge das wird noch was geben.



Mir unterlief ein Fauxpas:

In Bad Girl Big City war es mein Anliegen, euch ein weiteres Kapitel vor der Pause zu hinterlassen; wobei ich jetzt am PC schreibe, habe ich statt auf Speichern auf Veröffentlichen geklickt.

Als wäre das nicht schlimm genug, euch womöglich in Verwirrung gebracht zu haben, stürzte kurzerhand das heimische WLAN-Netzwerk ab, was zur Folge hatte, dass ich die Veröffentlichung nicht rückgängig machen konnte. 

Mittlerweile ist dieses fehlerhafte Kapitel gelöscht, also für die, die's gelesen haben: Sorry.


Jetzt geht wieder ales seinen geregelten Gang :)


Gruß

~Carrie


Creature of the Spotlight [BVB FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt