Wäre mein Leben ein Film, liefe im Hintergrund dieser Szene Cancer von My Chemical Romance.
"Miss?", sprach mich jemand an. Es war ein schöner, relativ großer Mann, mit faszinierenden Augen.
"Weswegen sind Sie hinter der Bühne?" Sein Akzent war britisch, ganz klar.
"Miss?", fragte er wieder.
Ich brachte kein Wort zu Stande.
"Ich... ich warte hier... bis BVB fertig sind...", flüsterte ich, mit tränenerstickter Stimme.
Der Mann legte den Kopf schief.
"Miss, Sie können hier nicht bleiben.""Wieso?", wollte ich verwirrt wissen. "Sie sind hier nicht gut aufgehoben.", erklärte der Typ, dessen Arme voller Tattoos waren.
Seine Haare klebten an seinem Kopf, er musste wohl auch sein bestes gegeben haben.
"Wer sind Sie überhaupt?", zischte ich, nahm Hab-Acht-Haltung an.
"Ich bin Oliver Sykes. Kommen Sie mit, in der Garderobe können Sie warten.", erwiderte der Typ.
Ihm war offenbar auch nicht zu Lächeln zu Mute.
Ich folgte ihm einen Gang entlang zu einem Raum, an dessen Tür ein Zettel mit der Aufschrift BMTH- Oli Sykes klebte.
Innen war es relativ karg, eine Tasche und ein Haufen sorgsam zusammengelegter Kleider auf einem Stuhl waren darin.
Oliver griff nach einer Wasserflasche, reichte sie mir.
"Nun", sagte er in offiziellem Ton. "auf wen haben Sie dort gewartet?"
"Auf Andy."
"Und weshalb, wenn ich fragen darf?"
"Weil ich mit ihm reden muss."
"Aha. Kennen Sie ihn persönlich?"
"Ja, das tue ich. Was geht Sie das eigentlich an?"
"Heute Abend spielen hier mehrere Bands. Da können wir keine hysterischen Fangirls brauchen, die hinter der Bühne Ärger machen."
"Ich schwöre Ihnen, ich bin keine von dieser Sorte! Ich kenne ihn wirklich und es ist dringend!"
"Tut mir ausgesprochen leid, aber glauben kann ich das leider nicht. Das sagen sie alle."
Ich seufzte. "Na schön."
"Wie meinen Sie?"
"Wenn Sie mich hier nicht brauchen können, gehe ich, Mister Sykes."
"Sehr gut; wir kommen auf eine Übereinstimmung?"
"Ja." Ich seufzte wieder.
Dreihundert Meilen um sonst.
Wir hätten auch weiterfahren können, nach Memphis."Sie sehen sehr gut aus.", bemerkte ich nebenbei, während ich an meinem Ärmel herumspielte.
"Danke. Das kann ich nur zurückgeben."
Oliver musterte mich beinahe interessiert.
"Darf ich Ihren Namen erfahren?"
"Day. Day Spinstone. Und Sie?"
"Oliver Sykes. Sie können mich Oli nennen."
Ich lächelte ihn freundlich an.Lange Zeit saßen wir in der Garderobe, das Set von BVB neigte sich dem Ende zu.
Oli hatte mir seine Nummer gegeben, mir aber klar gemacht, dass er viel beschäftigt war und mir nicht gleich antworten könnte.
Er erklärte, er hätte einige Probleme mit seiner besten Freundin und fühle sich nicht besonders wohl, was ich verstehen konnte.Ich blieb letztlich außerhalb des Clubs auf dem Parkplatz zurück, der nicht nur schwül warme Luft aufsteigen ließ, sondern auch noch verdammt gruselig war.
Jason war noch bei Jake und Jinxx, ich war allein.
Jegliches Zeitgefühl verloren, absolut enttäuscht und fertig mit dem Leben.
Aus der Ferne dröhnten die Verstärker, dann fuhr ein Auto vorbei.
Fuck this Shit, I'm Out.
Mmmmmhm.
Fuck this Shit I'm Out.
No thanks.
Don't mind me
I will just grab my stuff and leave,
excuse me please.
"BUT FUCK THIS SHIT I'M OUT!", schrie ich eher unbewusst.
Wie konnte ich nur so bekloppt sein, denken, dass Andy mich auch liebte?!
Gott!
Schon rannen mir die Tränen die Wangen hinunter, ich hatte lange keinen Heulkrampf mehr gehabt.
Ich ließ mich auf den Boden sinken, konnte nicht mehr; weder vor noch zurück."Day?", fragte jemand, der abseits eines blauen VW Polos stand.
"Bist du das?"
Ich weigerte mich zu antworten, hielt einfach die Luft an, verbarg mein Gesicht mit den Händen.
Schritte, ich sah auf. Mit wässrigen Augen konnte ich Andy ausmachen, der sich zu mir herunter beugte.
"Was ist denn los, My Light?", fragte er leise, fasste meine Schultern.
Ich kniff die Lippen fest aufeinander, brachte keine Antwort heraus. Ich fühlte mich wie ein kleines Kind, das bockig war.
"Solltest du nicht bei deinen Fans sein? Sie haben viel gezahlt, um dich heute zu sehen.", presste ich hervor, meine Stimme voller Wehmut und Tränen, konnte ihn nicht ansehen.
"Oh... My Light... hör zu...", seufzte er schmerzvoll.
"Nein. Es ist ok, wenn du mich nicht liebst.", kam ich ihm barsch zuvor.
"Du hast mich nur an so viel erinnert... ich kann alles, was damals war, rekonstruieren, ohne Probleme... Von Anfang bis Ende.", schluchzte ich.
"Hey!", sagte Andy streng. "Das ist alles was ich je wollte...!"
Ich erschrak. "Was...?"
"Du kannst dich an unsere Zeit miteinander erinnern, das war mir das Wichtigste."
"Und jetzt?"
"Wie und jetzt?"
"Ich hab dir etwas gestanden!"
"Oh... Ähm..."
"Ach Andy! Kriegst du denn gar nichts geschissen?!"Mir stand es bis zum Hals. Ich hatte es so satt, dass meine fehlgeleiteten Feels mich so auf die falschen Bahnen lenkten!
Ich rappelte mich auf.
"Wo willst du hin?", fragte er harsch.
"Weg.", antwortete ich. "Braucht dich ja nicht zu jucken."
Meine Füße trugen mich schneller als jemals zuvor aus dem Parkplatz heraus, raus aus dem Schein der Laternen.
"Bleib stehen!", rief er mir noch nach.
"Day!"
"Leck mich!"
"Day..."
"Was?!"
Jäh in meiner Wut unterbrochen, stoppte ich abrupt. "Du wirst es mir ja eh nicht sagen, sondern bloß geheimnisvoll tun!"
Es quietschte leise, als ich auf dem feuchten Asphalt zum Stehen kam.
"Day...", flüsterte Andy zaghaft.
"Spuck's schon aus, ich hab nicht die ganze verdammte Nacht Zeit!"
"Verstehst du's nicht?"
"Ich verstehe dich gar nicht, Andy Biersack."
Er kam auf mich zu. Sollte er mich anfassen würde ich ihm achtkantig eine reinhauen, die er nicht so schnell vergessen würde."Ich liebe dich doch auch."
Authors Note
Mehehehehehehehe ^^Hoyo :)
Ich gehe in Sommerpause.
Ich werde einige Wochen außerhalb zubringen, ein paar Tage auf anderer Leute Couch Leben und Erholung suchen.
Wenn sich die Temperaturen wieder halbwegs aushaltbar gestalten, starten wir in alter Frische wieder durch, in eine neue Saison.
Einige Kapitel habe ich vorgefertigt, die hau ich dann einfach mal zwischendrin raus.
Bitte haltet mir die Treue, auch wenn es jetzt eine Weile lang kaum ein Lebenszeichen von mir geben wird.Macht's gut, ihr Grandiosen.
~Carrie
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Creature of the Spotlight [BVB FF]
FanfictionMein Name ist Day Spinstone. Ich bin jetzt zweiundzwanzig, lebe bei meinen Großeltern in einem kleinen Kaff im Nirgendwo und das seit sieben Jahren. Das letzte, an das ich mich erinnere, bevor "die Sache" passiert ist, ist, dass ich mit einem Junge...