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Kageyama

>>Und das ist die Küche!<<, beendete Osamu begeistert seine Führung und drehte sich zu mir um, wobei seine Hände in seine Hüften gestützt waren.

Er und Suna waren vor knapp drei Wochen endlich hier eingezogen. Die zwei hatten tatsächlich das Meiste selbst renoviert und eigentlich von nichts Anderem geredet. Damit hatte das Königshaus sie dann auch selbst rausgeschmissen. Bei der Besprechung vor zwei Tagen war er auch gar nicht mehr dabei gewesen. 

Das Haus war wirklich schön und lag in einem eher ruhigeren Viertel am Stadtrand. Der Grundriss erinnerte mich an einen Altbau aus dem viktorianischen Zeitalter, was zugegebenermaßen echt meinem Geschmack entsprach. Besonders die Fenster gefielen mir, da sie auch schön viel Licht in den Raum ließen. Das Wohnzimmer war davon besonders getroffen. Lag vielleicht auch daran, dass es gleich zur Terrasse und hinaus in den Garten führte. 

Osamu und Suna hatten sich hier wahrlich ein Paradies geschaffen.

Ich beneidete sie dafür. Sie bestimmten selbst und lebten ihr Leben, wie sie es wollten. Sie waren zusammen und frei. 

>>Wow! Die ist ein Monster!<< Erst jetzt schenkte ich Osamus Heiligtum, der Küche, meine Aufmerksamkeit. Meine Augen fielen fast aus meinem Kopf. 

>>Ja, halt ausgestattet<<, erwiderte er schlicht, als wäre es keine große Sache.

Ich hingegen sah das anders. >>Die ist ja noch größer als unsere Schlossküche<<, meinte ich und fuhr mit meinen Fingern über das kalte Gestein der Theke. >>Aber es sollte mich eigentlich nicht wundern, du hast das Kochen schon immer geliebt.<< Es passte zu ihm.

Osamu zuckte die Schultern und schmunzelte. >>Das stimmt.<< Er lief auch halb um die Kücheninsel und betrachtete sein Baby. >>Ich werde ein Restaurant eröffnen<<, gestand er nun und sah mich fest an. Übte er mit dem Blick dafür, es seinem Vater zu sagen?

Ich sah ihn nur an und blies die Wangen auf. >>Das ist ein großes Ding, aber das war doch immer dein Traum, oder nicht?<< Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und schaute mich weiter um.

>>Ähm, ja, das war es!<< Er räusperte sich und kratzte sich an seinem Hinterkopf. >>Ich wollte es nur mal richtig ausgesprochen haben. Du hast es jetzt sogar noch vor Tsumu erfahren. Aber verrate ihm das nicht, der würde sonst ausflippen.<<

Ich schmunzelte und dachte an meinen anderen Cousin. >>Ja, das kann ich mir vorstellen. Das würde sein Ego kränken, wenn er nicht der Erste wäre, dem du das sagst<<, meinte ich belustigt. >>Seht ihr euch denn noch oft?<<

Osamu presste die Lippen zusammen. >>Na ja, gerade ist es im Königshaus ja eher hektisch und aufgewühlt. Dürftest du ja besonders mitbekommen<<, fing er leise an, wobei sein Unterton deutlich bedrückt war. >>Aber ich sehe ihn nicht so oft, wie ich es gewohnt war, dass ist... seltsam.<<

Ich nickte verstehend. Ich konnte es zwar nicht nachempfinden, wie es war einem Zwilling so nahe zu stehen, aber ich kannte ja die Zwei und konnte mir vorstellen, wie es für ihn sein musste.

>>Dafür schreiben wir jeden Tag!<<, warf Osamu etwas munterer ein und rollte genervt die Augen. >>Er kann es immer noch nicht lassen, mir diese nervigen Katzenmemes zu schicken<<, nörgelte er, doch ich erkannte das kleine Heben seiner Mundwinkel.

Ich gluckste leise vor mich hin. So kannte man ihn.

Da ging die Tür auf. 

Als sie wieder ins Schloss fiel, drehten wir beide unsere Köpfe in die Richtung. Dein breit grinsender Ex-Bodyguard kam uns entgegen und hielt eine Imbisstüte in die Höhe. Er stellte diese darauf auf die Theke. Er klopfte seine Hände ab und sah mich an. >>Hallo, Kageyama- Was?<<

Royal - The Sinful Prince [Haikyuu!! FF // Kagehina]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt