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Hinata

Meine Nervosität wuchs mit jedem Schritt, den wir taten. Sie war so groß, dass ich nicht mal die Schönheit des Gartens bewundern konnte.

Der Ausgang, den Kageyama genommen hatte, hatte uns in einen ruhigen Teil der Anlage geführt, in wessen es von keiner Menschenseele wimmelte. Es zwitscherten nur hin und wieder Spatzen, die aus den Vogelteichen tranken oder darin badeten.

Ich knetete meine Finger und starrte weg von dem waschechten Prinzen, der neben mir lief, direkt in die Rosenbeete. >>Das sieht alles so gepflegt aus<<, brachte ich wackelig heraus. >>Wer kümmert sich denn um das Ganze hier?<<

Kageyama schob seine Hände in die Taschen seines Jacketts. >>Rund Hundertfünfzig Angestellte täglich<<, war sein schlichte Antwort. Aus seinem Mund klang das so selbstverständlich.

Ich blieb abrupt stehen. Mein Kopf wirbelte zu ihm herum und ich schaute ihn mit großen Augen an. >>So viele?<< Mein Mund öffnete und schloss sich einige Male. >>Das ist doch-<<

>>Übertrieben?<<, beendete er den Satz für mich und zog eine dunkle Augenbraue hoch.

Ich nickte zaghaft und drehte mich einmal um meine Achse, damit ich den hiesigen Rosengarten einmal im Überblick betrachten konnte.

>>Das könnte man denken<<, stimmte er mir zu, während er sich die Blumen ebenfalls ansah. >>Aber der Garten braucht pflege, die Menschen einen Job und man verdient nicht schlecht. Ich denke, dass ist eher mal ein positiver Effekt der Monarchie.<<

Ich legte den Kopf schief. >>So habe ich es nicht betrachtet<<, summte ich, als sich plötzlich ein Arm um meine Taille schlang und mich den Weg weiter führte. Ich bekam ein mulmiges Gefühl, als wir auf ein Labyrinth zu steuerten.

>>Keine Sorge<<, gluckste Kageyama neben mir und wanderte mit seiner Hand zwischen meine Schulterblätter, um mir Freiraum zu lassen, mir aber dennoch sachte und bestimmt den Weg zu weisen. >>Ich kenne mich in dem Labyrinth aus. Außerdem brauchen wir einen Platz, an dem wir ungestört sind.<<

>>Okay.<< Ich vertraute ihm da einfach mal. >>Wohnst du denn hier?<<, fragte ich dennoch, als wir den grünen Eingangsbogen durchqueren und zu erst links abbogen.

Er schüttelte den Kopf. >>Nein, ich lebe im Schloss, aber ich habe mich schon mit vier von solchen Veranstaltungen geschlichen. Wir haben oft in diesem Labyrinth verstecken gespielt<<, erzählte er und spazierte ganz natürlich durch die blättrigen Gänge.

Wen meinte er wohl mit >wir<? Ich blieb dicht an seiner Seite und versuchte, mir, so gut es ging, den Weg einzuprägen. Aber wir bogen so oft ab, dass ich viel zu schnell den Überblick verlor. >>Wer wohnt hier dann?<<

>>Zurzeit niemand.<< Er hatte sein Tempo etwas verlangsamt und schlenderte nun gelassen neben mir her.

Ich nickte und folgte ihm einfach weiter. Gemütlich spazierten wir einige Minuten durch die Gänge, bis wir an einer Ecke ankamen, in der eine Statue stand. Sie war aus einem dunklen Material, aber ich kannte mich zu wenig mit Skulpturen aus, um sagen zu können, welches es war.

Ich vermutete, dass es nicht die Mitte war, in der wir uns befanden, dafür war dieser Ort einfach zu unspektakulär für so ein riesiges Labyrinth. Ich ging zu der Statur herüber und fuhr mit der Hand einmal über das kalte Gestein. >>Also, dass ist jetzt quasi so ein Sex-Treffen, oder?<<, fragte ich zögernd und vermied es, mich umzudrehen, damit ich ihn nicht ansehen musste.

Ich hatte so was noch nie gemacht und mir war das mehr als nur etwas unangenehm.

>>Ja<<, kam die raue Antwort hinter mir.

Royal - The Sinful Prince [Haikyuu!! FF // Kagehina]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt