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Hinata

Zur Musik wippend, war ich dabei die nassen Gläser abzutrocknen und nacheinander in die Regale hinter der Bar zu platzieren. Routiniert schnappte ich mir eines nach dem Anderen, bearbeitete es mit dem Tuch und wiederholte den Vorgang. Es war Mittag und ich hätte gleich Feierabend, weshalb ich gut gelaunt, die Melodie mit pfiff.

Da kam ein gestresster Keishin Ukai um die Ecke. Er hatte wie üblich eine Zigarette im Mund und tippte hektisch auf dem Display seines Handys herum. >>Verdammter...<<, murmelte er vor sich hin, wobei seine Kippe zwischen den Lippen auf und ab wippte.

>>Was ist den los?<<, fragte ich, während ich mich auf die Zehenspitzen stellte, um das Glas an seinen richtigen Platz zu bringen.

>>Mir fehlt noch ein Kellner für die Gartenparty der Royals heute. Tabi hat kurzfristig abgesagt<<, meinte er, ohne von dem kleinen Bildschirm in seiner Hand aufzusehen. Das Handtuch, welches gerade noch auf seiner Schulter lag, landete mit einem Fluch auf den Boden.

>>Ich könnte einspringen<<, bot ich an und legte nun auch mein Tuch, allerdings behutsam, hin und stütze mich mit meiner Hüfte und mit verschränkten Armen am Tresen ab. Es war Samstag, also hatte ich nichts zu tun, ich könnte zusätzliches Geld ganz gut gebrauchen, Kenma wäre da und... Ich schüttelte bei diesem absurden Gedanken den Kopf und seufzte. Ein kleiner Teil von mir hoffte auch, dort Kageyama von gestern anzutreffen. Immerhin hatte er erwähnt, dass er Adelig sei, also vielleicht war seine Familie auch auf eine dieser royalen Feiern eingeladen.

>>Echt?<< Ukai hob seinen blonden Schopf. >>Das würdest du machen?<<

Ich nickte langsam zur Bestätigung, bevor ich von meinem Chef am Ärmel gepackt und mitgeschleift wurde. Ehe ich mich versah, landete ich auch schon auf der Rückbank seines Autos und bekam eine neue Uniform ins Gesicht geklatscht.

>>Zieh die an! Ich verdopple deinen Lohn für diesen Gefallen!<<

Und schon fuhren wir los und ich kippte nach hinten um. >>Echt?<<, brachte ich schwerfällig heraus, während ich mich bei dem unmöglichen Fahrstil abmühte, aufzustehen. >>Danke! -eh!<< Und schon plumpste ich wieder um. 

Es stellte sich als enorm schwer heraus, sich mit Ukai als Fahrer umzuziehen. Immer wieder fiel ich um, stieß mich an der Decke oder an der Tür, wälzte mich wie ein Idiot herum und einmal streckte ich meinem Vorgesetzten versehentlich mein Hinterteil entgegen. Alles im Allen kamen wir aber in weniger als fünfzehn Minuten an.

Wir parkten an einem der Angestellteneingänge. Als ich mit vollkommen verstrubbelten Haaren ausstieg, erhob sich in der Ferne ein protziges Gebäude, welches mir die Sprache verschlug. Es war zwar weiter weg, da sich vor uns erst mal eine riesige Gartenfläche erstreckte, da wir uns schließlich auf einer Gartenparty befanden, aber ich war trotzdem beeindruckt. Es war zwar nur eines von vielen der royalen Anwesen, die im ganzen Land verteilt waren, aber ich war immer wieder erstaunt, wie luxuriös dieses Leben, so weit von meinem entfernt, war.

>>Komm, Hinata, hilf mir bitte beim tragen<<, bat mich Ukai, als er gerade den Kofferraum öffnete.

Die Sonne blendete mich, weshalb ich mir die Hand gegen die Stirn hielt, um den Blonden erkennen zu können. Rasch joggte ich auf ihn zu, um mit anzupacken. Kurz bevor ich mir eine der Getränkekisten schnappen wollte, wurde mir eine Schlaufe um den Hals gestülpt.

Überrascht sah ich an mir unter und erkannte eine Karte von unserer Firma, die fürs Catering zuständig war, an mir hinab baumeln.

>>Damit die Security weiß, dass du zu uns gehörst<<, meinte Ukai noch, bevor er vor ging und die Kofferraumklappe wieder schloss.

Royal - The Sinful Prince [Haikyuu!! FF // Kagehina]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt