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Kuroo

Wie immer bei solchen Veranstaltungen schnitt ich mich von dem Prinzen ab und verzog mich zu den Angestelltenräumen, um nach einem ganz bestimmten blonden Caterer Ausschau zu halten. So gut wie jedes Mal ergab sich eine fantastische Gelegenheit, damit wir uns kurz von unseren Pflichten entziehen und nur wir zwei existieren konnten.

Seit fast einem Jahr ging das jetzt schon so. Als Kageyama noch in seiner Wehrpflicht aktiv war, wurde ich öfter für solche Jobs einberufen, bei denen ich eigentlich nur aufpassen musste, dass keiner die reichen Adeligen belästigte. So lernte ich den süßen, Katzen ähnlichen Studenten kennen, der eigentlich bei jeder royalen Veranstaltung zugeteilt war.

Die ersten Monate war unser Verhältnis ein rein körperliches gewesen, doch mittlerweile kannte ich ihn ganz gut und wusste, dass ich mehr wollte und dass mir das, was wir hatten, bald nicht mehr reichen würde.

Interessiert verfolgte ich seine Bewegungen von einem Punkt am Rande des Geschehens aus. Seit sein orangehaariger Freund aufgetaucht war, war er noch mehr auf die Arbeit fixiert als vorher. Heute gab es allerdings wirklich viel zu tun, doch mir war aufgefallen, wie sehr er unsere Beziehung zu einander vor dem Knirps abgeblockt hatte. Und das störte mich gewaltig.

Da streifte plötzlich Futakuchi meinen Weg. >>Drückst du dich vor deiner Pflicht, oder warum stehst du hier so in der Gegend herum?<<, fragte er und hob provokant eine Braue.

>>Und selbst?<<, gab ich einfach nur spitz zurück. >>Müsstest du nicht ebenfalls an deinem Prinzchen kleben?<< Futakuchi war die persönliche Leibwache von Prinz Yutaro Kindaichi des jüngsten Sohnes von König Oikawa.

Der Braunhaarige stütze seine Hände in seinen Hüften ab. >>Nein, Iwaizumi hat mich zu dem Neuling nach vorne verdonnert. Hier wimmelt es schließlich überall von Security, da braucht Kindaichi keinen Geleitschutz.<<

>>Dito. Außerdem habe ich Kageyama von hier aus auch ganz gut im Blick.<< Tatsächlich war meine Positionierung unter einem der Sonnenschirme ganz gut gewählt, da der schwarzhaarige Prinz von hier aus gut im meinem Blickfeld war. Dass ich allerdings nur Augen für einen blonden Bediensteten hatte, verschwieg ich lieber.

>>Na dann, ich geh mal nach hinten<<, verabschiedete sich mein Kollege und verschwand kurz darauf hinter dem Angestelltengebäude.

Keine zehn Sekunden später stand dann ein blonder Haarschopf vor meiner Nase. Er hatte sich sein leeres Tablett unter den Arm geklemmt und schaute grimmig zu mir hoch. >>Es fällt noch Jemandem auf, wenn du mich so anstarrst, Tetsuro.<<

Ich zuckte bloß mit den Schulter und verzog meine Lippen zu einem anzüglichen Grinsen. >>Nein, nur dir fällt das auf. Die eigentliche Aufmerksamkeit liegt nämlich wie immer auf den Royals.<<

Der Kleinere rollte die Augen. >>Apropos, solltest du nicht selber an einem von denen kleben?<<

Mein Grinsen wuchs. Ich streckte die Hand aus und fuhr sanft mit meinen Finger seine Wangenknochen entlang, bevor ich mit zwei Fingern sein Kinn festhielt und mit meinem Gesicht seinem so nahe kam, dass sich unsere Lippen beinahe berührten. >>Ich klebe aber viel lieber an dir<<, hauchte ich und musste schmunzeln, als ich merkte, wie sein Atem flacher wurde.

Seine Augenlider sanken leicht, dennoch schielte er lüstern zu mir hoch. >>Ist das so?<<

>>So ist es<<, raunte ich, ließ aber von ihm ab und brachte wieder Abstand zwischen uns. Ich trat einen Schritt zurück und beobachte zufrieden, sein Missfallen über meine Reaktion.

Royal - The Sinful Prince [Haikyuu!! FF // Kagehina]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt