Kapitel 11: Das Essen

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Endlich habe ich es geschafft das nächste Kapitel für Euch fertig zu stellen! Vielen lieben Dank für eure Geduld. <3

Als die Feen verschwunden waren, war noch einen Moment Stille ehe von allen Seiten das leise Geschepper von Geschirr losging. Hier wurde verteilt, doch geredet und gelacht.

Alle schienen sich zu Vergnügen und ihr Essen zu genießen. Adriel hingegen konnte es nicht. All die Engel hier hatten so viel Essen, und er hatte unten jeden Tag um sein Leben gekämpft.

Wut stieg in dem Engel auf, aber auch gleichzeitig das Wissen das es nichts brachte. Obwohl sein Magen laut knurrte bei den ganzen verführerischen Gerüchen rührte er nichts an. Er wusste, dass er jetzt eh nichts runter bekommen würde.

Sein Blick wanderte zu dem hohen Engel, welcher auf sie zielstrebig zukam. Ohne es zu wollen, bekam Adriel Angst, der Engel hatte doch eben die Anrede gehalten, warum kam er jetzt zu ihm?

Der Versuch sich hinter dem Essen zu verstecken scheiterte kläglich, da der Engel stand und somit über das Essen drüber sehen konnte.

Das Lächeln was dieser aufsetzte jagte ihm nur noch mehr Schauer über den Rücken. „Hab keine Angst Adriel ich tu dir nichts." diese dunkle Stimme, so voller Kraft und Autorität.

Adriel konnte nicht anders als zu seufzen. Kurz schloss er die Augen überlegte wie er reagieren sollte, ehe er diese wieder öffnete, zurück lächelte und seine Gedanken weit weit nach hinten schob.

Er hatte sich entschieden. Einfach alles was diese Engel wollten, würde er mitmachen und wenn sie zufrieden waren wieder zu seinem Laden zurück kehren.

Noch bevor er den Mund öffnen konnte, um zu fragen was mit seinem Laden unten geschah, sah der hohe Engel auf. Die Grünen Augen durchbohrten ihn fast, sodass er den Blick schnell wieder auf seinen noch immer leeren Teller senkte.

„Dein Laden wird verkauft. Du wirst zu lange hier oben sein. Die Menschen werden deinen Laden auseinander nehmen. Die sind leider nicht sehr geduldige Gesellen. Aber keine Sorge. Du wirst auf diesen Laden nie mehr angewiesen sein. Ich weiß das er dir viel bedeutet." Die Stimme verstummte und Adriel hielt automatisch die Luft an, denn die Wut stieg wieder in ihm hoch. „Doch wir können dafür sorgen das er erhalten bleibt, dann schicke ich einen Engel runter der sich so lange um den Laden kümmert bis du hier fertig bist."

Damit hätte der junge Engel nun wirklich nicht gerechnet. Aber wollte er das? Den Laden zu führen kostete ihn jeden Tag seine ganze Kraft. Vielen konnte er damit nicht helfen. Es war mehr Arbeit als Gewinn und doch hatte er es jeden Tag aufs neue getan. Nun fraß sich Unsicherheit durch seine Seele und der Engel lächelte schwach. „Du musst das nicht jetzt entscheiden. Ich schicke einfach einen Runter. Wenn du dich dann doch dazu entscheidest ihn nicht weiter zu führen, dann kann ich ihn immer noch zurück holen, wie klingt das?"

Nur zögernd hob Adriel wieder seinen Kopf. Er sah dem Engel direkt in die Augen, auch wenn sie ihm Angst machten und nickte dann zögerlich. Sein Gegenüber lächelte ihn warm an und wieder schob sich ein Schauer zwischen seine Flügel. Fast hätte er sich geschüttelt, er konnte es gerade so unterdrücken.

Der Mann nahm ein bisschen Reis und Salat, soweit Adriel es identifizieren konnte. Er selbst sah wieder zum Essen aber nach wie vor wusste er nicht was er nehmen sollte, geschweige den war er dich nicht sicher, dass er überhaupt was runter bekam.

Amia sah zu dem anderen Hohen Engel. „Wie wärs wenn du dich mal Vorstellst Ariel?" der angesprochene brummte leise. „Du wirst den Jungen doch nur verwirren. Er heißt ja ganz ähnlich wie ich. Aber eigentlich hat er ja auch einen anderen Namen." sein Blick wanderte wieder zu dem Engel, welcher etwas verwundert die Früchte betrachtete. „Adriel? Mein Name ist Ariel. Ich bin wie Amia einer der Hohen Engel hier. Das unsere Namen sehr ähnlich sind, ist wohl ein Zufall." er lächelte schwach ehe er sich wieder dem Essen widmete.

Der junge Engel nickte kurz und sah dann wieder zu den Früchten. Was war das? Er kannte sie nicht. „Wenn du dich hier ein wenig eingelebt hast, werde ich dir mal alles zeigen. Die Insel ist groß." warum wusste Adriel nicht, aber immer wenn Amiras Stimme erlang wurde ihm ganz warm ums Herz. Sein Blick ging zu ihr und auch ihr nickte er zu, lächelte leicht.

Wie lange sie noch hier saßen, ein wenig über dies und das redeten, wusste Adriel nicht. Erst als die Feen wiederkamen, schätzte er das es auf das Ende hin zu ging. Wieder sausten sie durch die Reihen, begannen leere Teller, Gläser und Platten wegzubringen. Davon war der junge Engel wieder so gefesselt, das er zusammen zuckte als Ariel aufstand.

Erst jetzt fiel Adriel auf, was der Engel mit ähnlichem Namen gemeint hatte, aber es störte ihn nicht. Das würde schon irgendwie klar gehen. Sein Blick ging zu den Anderen Tischen wo er Stuhlgeschiebe hörte. Nach und nach verschwanden die Engel. Es war schon spät und wie würden nun schlafen gehen. Eineige von ihnen verabschiedeten such persönlich von Adriel, wünschten ihm eine Gute Nacht und das er schön Träumen würde.

Als die Reihen soweit leer waren, stand auch Amira auf. „Komm ich bring dich in sein Zimmer. Du musst müde sein nach dem Tag." Adriel sah zu ihr, stand fast schon hastig auf, immerhin wollte er eine Frau nicht warten lassen. Ein Kichern war die Antwort, ehe er ihr durch den großen Saal folgte.

Es war ein anderer Weg. „Gehen wir nicht zurück in das Zimmer?" sie schüttelte den Kopf. „Nicht doch. Du bekommst ein richtiges Zimmer..." es war das Zimmer, welches er hätte haben sollen als er geboren war. Dieses Zimmer lag direkt neben ihrem und dem von Ariel. Aber das behielt sie erstmal aus guten Gründen für sich.

Der Weg war diesmal auch recht einfach. „Folge einfach dem roten Teppich. Er zeigt dir den Weg zum großen Saal." Adriels Blick ging zu Boden und er verstand. Er lief seit sie aus dem Saal raus waren auf dem weichem Teppich. Irgendwann bogen sie links ab, und ein endlos weiter Gang erschien. Zahllose Türen reihten sich aneinander und es fühlte sich für ihn fremd aber auch vertraut an, ein komisches Gefühl.

Nach gefühlten zwanzig Türen blieb sie stehen. Der Gang endete hier und am Ende war eine Tür, seine. Verwirrt starrte er den Namen an, der groß, mittig und in goldener Schrift auf der Tür stand. „Willkommen Zuhause Arael." der Name klang mehr als Fremd in seinen Ohren. Aber er verstand. Seine leibliche Mutter hatte ihn wohl so getauft bevor sie ihn weggab. Amira ging zur Seite. „Schlaf gut. Wir sehen uns morgen früh wieder im Saal, dann erkläre ich dir alles weitere." ehe sie soweit zurück lief, bis sie die erste Türe links öffnete und darin verschwand.

Adriel, oder Arael? Er wusste nicht auf welchen Namen er hören sollte. Wohl erstmal noch auf Adriel, denn das war der  Name mit dem er groß geworden war. Langsam näherte er sich der schwarzen Tür mit den goldenen Verzierungen. Sollte er? Durfte er? Aber er war müde, also drückte er die Klinge nach unten und öffnete die Türe. Drinnen staune er nicht schlecht. Das Zimmer war größer als sein ganzer Laden!

Es war in schwarz-goldenen Farben gehalten. Der Boden war aus schwarzem Mamor, links von ihm erstreckte sich ein riesiges schwarzes Himmelbett mit goldenen seiden Vorhängen. Gerade aus war ein großer schwarzer Tisch mit goldenen Gravierungen. Es sah so aus als wäre es ein Schreibtisch.

Langsam schloss Adriel die Türe, schritt in das Zimmer. Neben dem Bett folgte eine weitere Türe, er ging dort hin, öffnete sie langsam. Auch diese Türe war schwarz gehalten mit goldenen Verzierungen. Obwohl keiner wusste wie sein Geschmack war, hatten sie voll ins Schwarze getroffen. Er liebte es jetzt schon! Kurz schielte er nochmal zum Bett ehe er die Türe soweit öffnete, damit er rein gucken konnte. Ein Badezimmer. So groß wie sein Laden...

So viel Platz. Adriel wusste garnicht was er damit anfangen sollte. Auch im Bad war alles schwarz gehalten. Schwarzes Waschbecken, Badewanne und Dusche. Schwarz-Goldene Handtücher. Einzig der Spiegel war nur golden. Aber es passte einfach. Wer auch immer es gemacht hatte, wusste wie es ging. Aber jetzt wollte er erstmal schlafen.

Müde sah er zum Bett, zog seine Klamotten bis zur Unterhose aus ehe er unter die weiche Decke schlüpfte. Das weiche Bett war mehr als eine Wohltat für seinen schmerzenden Rücken. Ehe er noch einen Gedanken fassen konnte, war der junge Engel schon eingeschlafen, mit einen sanften Lächeln auf den Lippen. Er war Zuhause.

Die Schwingen des AußenseitersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt