Kapitel 14: Essen und Schlafen

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Ariel hatte nicht zu wenig versprochen. Kaum waren sie wieder im Saal, wurde er wieder zum Tisch geführt. Alle Teller waren weg und auch alle Engel, doch an seinem Platz war ein neuer Teller hingelegt worden. Um den Teller herum, waren sämtliche Obstsorten. „Du isst jetzt noch ein wenig und dann schläfst du, wen du wieder wach wirst, isst du wieder. Wir müssen deinem Körper jetzt erstmal viel Energie zuführen. Am Anfang wird es anstrengend für deinen Körper, so viel Energie auf einmal aufzunehmen und es kann gut sein, das die öfter mal Schlecht ist, du dich übergeben musst oder keinen Appetit mehr verspürst, aber da müssen wir durch, sonst dauert es noch länger als ein Monat bis wir wirklich mit dem Training beginnen können." die Stimme des Engels klang nachdenklich und Adriel sah den Berg an Obst nachdenklich an.

Dann aber lächelte er und begann sich eine Traube in den Mund zu stecken. „Keine Sorge, wir kriegen das hin, sodass ich euch so kurz wie möglich nur eine Last bin." zumindest hoffte er es. Im Moment war auf einem Hochflug, würde alles tun, damit sie weiter so lieb und fürsorglich mit ihm umgingen. Seine Seele sehnte sich regelrecht danach und er klammere sich daran. Seine größte Angst war es wieder gefallen lassen zu werden. Wieder alleine da zu stehen, wieder Sorgen zu haben wie er den nächsten Tag überstehen konnte.

Abwesend starrte er die Trauben an, nahm eine und drehte sie zwischen den Fingern. War das hier den real? Oder vielleicht doch nur ein Traum? Angst schlich sich in sein Herz, welches bis eben noch vor Freunde gepumpt hatte. Langsam schloss er die Augen halb. Vielleicht sollte er sich nicht wie ein Kind benehmen, sondern erwachsen, wie er es in seinem Laden gelernt hatte. Doch wozu? Er wollte doch nur noch einmal das Gefühl haben, gemocht zu werden, gebraucht und vor allem ... geliebt.

Amia betrachtete den Engel, sie konnte sich nur zu gut vorstellen was los war. Eigentlich hatte sie genug andere Aufgaben zu machen, doch er war endlich hier, da konnte sie die paar Minuten ihrer endlos ewigen Tage auch für ihn opfern, das war er alle mal wert, da war sie sich absolut sicher. Sie stellte sich hinter ihn, beugte sich vor und umarmte ihn von hinten. „Hab keien Angst, du bist hier sicher, wir mögen dich und du musst hier nie mehr weg, verstanden? Du bist unserer größter Schatz, das beste was uns geschehen konnte. Wir waren blind, dumm und Arroganz. Es war einzig unser Fehler, und nicht deiner. Bitte hör auf die Vorwürfe zu machen, oder Angst zu haben das irgendwas ist, okay? Solltest du doch mal über was reden, so scheu dich nicht, mit uns zu sprechen." sie blieb noch einen Moment, spürte wie der junge Engel, welcher erstarrt war, sich nun wieder entspannte.

Amia atmete den Geruch des jungen Engel tief ein. Noch wie damals. Es war ein unverwechselbarer Duft. Sie hatte ihn nie vergessen. Obwohl sie einfach s bleiben wollte, ihn weiter inhalieren wollte, seien Wärme spüren wollte, so löste sie sich doch langsam von ihm und lächelte ihn schwach an. In Ihren Augen glitzerten die Tränen, welche er nicht sah, weil er mit dem Rücken zu ihr sah. Sie wischte sich mit der rechten Hand schnell über die Augen, verscheuchte die Tränen und seufzte lautlos.

Adriel verzog leicht das Gesicht, als sie sich wieder löste, sie hatte gut gerochen und sie hatte vor allem eines gegeben, Wärme. Doch das sie ihn überhaupt umarmt hatte, war schon ein Erlebnis für sich gewesen, empfand er. Kurz sah er zu Ariel, welcher aber keinen Anschein machte, als ob es ihn stören würde. Ein Glück, da konnte er ja entspannt sein.

Zwei weitere Trauben fanden den Weg in seinen Mund und Ariel tippte nachdenklich gegeben sein Kinn. „Vielleicht ist es besser, wenn wir dir das Essen erstmal auf dein Zimmer bringen, dann musst du hier nicht immer alleine sitzen. Keine Sorge, wir kommen dann zu dir ins Zimmer und leisten dir Gesellschaft." Adriel zuckte mit den Schultern. Er wusste es nicht und hatte es auch nicht zu entscheiden. Er würde sich einfach überraschen lassen. Egal wie sie sich entschieden, er würde es akzeptieren.

Amia nickte. Das war eine gute Idee. So konnte er sich direkt hinlegen wenn es ihm mal nicht so gut ging. Ihr Blick huschte zu Ariel. „Wir päppeln ihn wieder auf ja?." der andere Engel nickte und Adriel kam nicht darüber hinweg, dass er das Gefühl hatte, das die beiden hohen Engel sich näher standen als es auf den ersten Blick den Anschein hatte. Doch er sagte nichts, sonder steckte sich noch ein paar Trauben in den Mund.

Etwas skeptisch war er dagegen über der Honigmelone. Er hatte so etwas noch nie gegessen, aber er nahm sich einen dünnen Schnitz und betrachtete ihn. Die Engel gaben ihm hier bestes Essen, dann sollte er auch nicht wählerisch sein. Also seufzte er lautlos und biss ab. Überrascht davon das es süß schmeckte lächelte er leicht, das würde er definitiv öfter essen, wenn er konnte.

Sein Blick huschte zu den beiden Engeln, welche sich leise unterhielten. Aber da er direkt neben ihnen saß, bekam er trotzdem alles mit. Ihre Sorge um die Engel konnte er verstehen. Es war nie ein gutes Zeichen, wenn eine Krankheit ausbrach und man sie nicht zu kontrollieren oder noch besser zu besiegen wusste. Als Amia das Gesicht verzog, sah er wieder auf seinen Teller.

Obwohl er diese Frau nicht ansatzweise kannte, hatte dieses traurige Gesicht ihm im Herzen weh getan. Er würde so schnell es ging das Gewicht erreichen, was die Engel wollten und dann mit dem Training starten.

Als Adriel nichts mehr in sich rein bekam, ohne das Gefühl zu haben, sich übergeben zu müssen seufzte er leise. Der Tisch war immer noch voll mit Obst. „Ich kann nicht mehr..." murmelte er leise und die beiden Engel sahen gleichzeitig zu ihm, ehe Ariel lachte. „Keine Sorge du musst das alles nicht jetzt Essen, wir wollten dir nur etwas Auswahl geben, damit es nicht zu öde wird was zu essen." der junge Engel nickte. Er spürte wie die Müdigkeit über ihn kam.

Um nicht auf den Stuhl einzuschlafen, stand er auf, verbeugte sich leicht vor den beiden Engeln. „Vielen Dank für das Essen, ich werde mich nun ins Zimmer zurück ziehen... ich bin müde." Amia nickte. „Morgen früh wird das Essen in deinem Zimmer sein, wenn du wach wirst." der junge Engel nickte, wünschte einen schönen Tag und ging durch den Saal.

Wenn er leer war, wirkte er noch viel größer. Adriel konnte jeden seiner Schritte leise wieder hallen hören. Doch er ging recht zielstrebig den Roten Teppich entlang zu seinem Zimmer. Obwohl er wirklich müde war, blieb er davor stehen und sah den fremden Namen an. So hieß er also eigentlich.

Kopfschüttelnd, öffnete er die Tür und verschwand darin. Er wusste das es erst vormittags war, aber er war so müde. Also stellte er sich zum Bett, zog seine neuen Klamotten aus und legte sich ins Bett.

Adriel nahm sich vor, morgen mal die Dusche im Bad zu testen. Wenn da auch nur kaltes Wasser raus kam, wie in seinem kleinen Laden, dann war es nicht neues für ihn. Mit den Gedanken driftete der junge Engel in seinen zweiten erholsamen Schlaf.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 08 ⏰

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