Draußen gehen die meisten Menschen dem normalen Leben nach. Keiner scheint die Bedrohung wahrzunehmen, in der die Welt schwebt.
Das praktische an Hollywood ist, dass alle bei unserem Outfits von Kostümen ausgehen.
Wir haben sogar ein paar Komplimente von Passanten bekommen.Meine Haare haben sich zu einem Zopf geflochten und wir beobachten aufmerksam die Umgebung.
Wir kommen bei mehren Filmsets an, da Nathan bei einem kleinen Gerät bestimmte Schwingungen festgestellt hat.
,,Hier müsste es irgendwo sein, wenn ihr merkwürdiges oder gespieltes Verhalten bemerkt, gebt sofort Bescheid. ", sagt Nathan und mustert die Umgebung kritisch.
,,Ähm, ich weiß nicht wie ich das sagen soll, aber wir sind auf einem Filmset, wie sollen wir feststellen was durch das Monster gespielt ist. Es könnte doch auch die Rolle des Schauspielers sein.", erwidert Kayla verwirrt.
,,Oh stimmt. Dann haben wir ein Problem. Eigentlich sollten wir und nicht aufteilen, aber vielleicht wäre das an der Stelle angebracht. Am besten in Zweierteams."
,,Ich bleibe bei Kayla.", sagt Grayson entschlossen.
,,Und ich muss auf Jake aufpassen, damit er nicht die Konzentration verliert. Und dumme Dinge anstellt", sagt Nathan und deutet auf Jake, der völlig fasziniert von dem Ganzen zu sein scheint.
Dann bleiben noch Cole und ich übrig. Nathan reicht uns kleine Headsets, damit wir in Verbindung kommen können, falls wir was herausfinden.
Wir verteilen uns auf verschiedene Bereiche im Set. Ein Wunder, dass wir überhaupt hier rein gekommen sind.
Nathan hat sich als Technikexperte ausgegeben und hat vor den Augen der kritischen Bodyguards einen Computer zum Leben erweckt.
Nach einem grimmigen Nicken bekamen wir ein rotes Band, was uns einen legitimen Aufenthaltsstatus ermöglicht.Wir begeben uns zu den Schauspielern und führen ein paar Gespräche.
,,Ist Ihnen irgendwas an Ihren Kollegen aufgefallen?", frage ich und spiele nervös mit meinem Kugelschreiber.
,,Nein.. gar nicht, ach haben die etwa eine neue Frisur? Oder Geburtstag?", fragt mich die Blondine mit aufgerissenen Augen.
,,Ja, genau. Die Spitzen wurden geschnitten. Danke für das Gespräch.", antworte ich lächelnd.
,,Ich habe etwas komisches bemerkt", sagt eine hübsche Brünette und zeigt mir ein Bild auf ihrem Tablet.
Ich sehe einen Mann in den Vierzigern. Er ist fein zurecht gemacht und lächelt schmierig in die Kamera.
,,Er ist einfach verschwunden. Und er hat gleich seinen Dreh."
Nach diesem Satz beginnt das Chaos: ein Frauenschrei zerreißt die Stille und schallt von allen Wänden wieder. Als eine tränenüberströmte Frau in die Mitte des Sets kommt und laut los schluchzt verändert sich alles.
,,Er....er....ist...und...da... schwarze...Augen..", stottert sie.
Cole und ich gehen in das Zimmer, aus dem die Frau zuvor gekommen ist und betrachten den Mann. Beziehungsweise die Leiche des Mannes. Seine Augen sind weit aufgerissen und komplett schwarz.
Als ich das Gefühl habe, dass mein Frühstück mir wieder hoch kommt, wende ich mich schaudernd ab.
Hier muss das Monster wohl eine Seele gefunden haben, die dunkel genug war um sie zu verspeisen. Das traurige daran ist auch, dass die wenigsten Menschen böse geboren werden. Sie werden so von Erfahrungen und dem Umfeld geprägt und verändert.
Täter von schlimmen Taten haben häufig auch selbst Gewalt erlebt. Was für eine sinnlose Gewaltspirale.
Hinter mir, legen Sanitäter eine Plane über die Leiche und Cole erzählt das Ganze kurz und knapp den anderen. Die Kommunikationsgeräte funktionieren einwandfrei, dass wissen wir jetzt, aber das wir sie so bald für etwas so trauriges verwenden müssen, hätte ich nie gedacht.
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Götterliebe- oder wie ich mein Leben in drei Sekunden zerstört habe
FantasyMehr braucht es nicht: drei Sekunden. Drei Sekunden Unachtsamkeit, um seine wahre Liebe zu verlieren, in einen Strudel aus Verrat und Zwietracht zu fallen und die Welt zu zerstören. Aber erstmal der Reihe nach. Wie soll man die wahre Liebe finden...