Götterliebe- oder wie ich mein Leben in drei Sekunden zerstört habe

Las Vegas

Wir stehen auf dem Flughafen zu unserem Ausflug. Cole hat nicht so gut auf die Nachricht reagiert, aber nach der hitzigen Diskussion bin ich einfach gegangen. Ich weiß...unreif.

Ich habe keine Sachen dabei. Nur eine kleine Tasche für Ruby aus der sie immer wieder rausklettert, wenn ich nicht hingucke. Nathan hat einen kleinen Koffer aus Metall dabei und Dave auf seiner Schulter. Kayla hat mehrere Koffer in den Händen und ihre Katze macht sich auf einem davon breit. Sie nennt sie Diva, was dem Charakter des Tieres gut entspricht, aber Dave, Ruby und Diva sind inzwischen schon gute Freunde geworden. Zumindest hat es so gewirkt, als sie sich gezofft und sich dann aneinander gekuschelt haben.

Wir nehmen unsere Sachen und betreten staunend den Privatjet.

,,Wie hat dein Vater den denn bekommen?", frage ich Kayla staunend.

,,Er hat ihn durch eine Wette gewonnen, aber auf ehrliche Weise. Bei Wetten würde er nie schummeln, aber lass dich niemals auf eine Wette mit ihm ein, denn meistens gewinnt er, das musste ich auf die harte Art lernen...und rate Mal wie er meine Mutter kennengelernt und zu einem Date bewegt hat?", fragt sie mich ernst und setzt sich in den gemütlichen Sessel des Flugzeuges. Der Jet ist sehr komfortabel und mit rotem Samt ausgestattet. Alles aus edelstem Holz und mit Goldinschriften verziert.

Auf dem Tisch stehen Snacks aller Art und es gibt eine Diskokugel.

Entspannt setzen wir uns in die Sessel. Ich denke an mein Gespräch mit Cole und überlege, ob Cole nicht vielleicht recht hat, als er meinte es wäre dumm nach einem Attentat wegzufliegen. Aber ich will nicht das ihm noch mehr passiert und desto weiter ich weg bin, desto eher überleben alle. Ich will nicht, dass sich jemand wegen mir verletzt. Das geht nicht.

Vielleicht sterbe ich auch durch das Flugzeug. Ich bin sehr verkrampft und das Nathan auch vor dem Start alle Möglichkeiten aufzählt, was passieren könnte und wie wir sterben könnten, hilft mir nicht im geringsten.

,,Es könnte eine Landeklappe kaputt gehen und wir könnten das Flugzeug reparieren. Ich habe noch nie ein abstürzendes Flugzeug repariert. ", sagt Nathan schon fast hoffnungsvoll.

,,Nathan, das Flugzeug wird nicht abstürzen, da muss ich dich enttäuschen, aber du kannst nach der Landung am Flugzeug rumschrauben. Mein Vater will es sowieso modifizieren.", sagt Kayla gelassen und als hätte sie mit seiner Begeisterung gerechnet, reicht sie ihm eine Blaupause des Flugzeuges, auf die Nathan sich sogleich stürzt.

Konzentriert kitzelt er darauf herum und Kayla streichelt einmal beruhigend meine Hand und auch Ruby will zur Beruhigung meinen Sessel anzünden, bis sie schließlich innehält und auf meinen erschrockenen Blick hin eine Decke holt. Als sie die Ecke der Decke auf meinem Schoß ausspuckt, schaut sie mich fragend an und ich streichele sie etwas entspannter als zuvor. In dem Moment in dem das Flugzeug startet spüre ich ein vergleichbares Gefühl, wie als ich ein Vogel war. Und am Ende kommt mir meine Angst lächerlich vor.

Der Flug verläuft ohne Turbulenzen und als wir am Flughafen ankommen, werden wir von einem Bus zu dem Check out gefahren. Ruby hält sich zwar in der Tasche versteckt, wirkt aber seit meiner Erklärung beleidigt, dass sie nicht wie die Katze, oder das Chamäleon auf der Schulter sitzen darf. Sie hat nur unzufrieden geknurrt und hat sich zusammengerollt.

Die Arme. Aber es muss so sein. Wenn die Menschheit einen Drachen sehen würde, weiß ich nicht, was passieren würde.

Wir gehen durch die Menschenmege und ich habe das Gefühl angestarrt zu werden, was mir extrem unangenehm ist. Dabei trage ich heute nur eine Jeans und ein enganliegendes schwarzes Shirt. Aber ich war auch schon auffälliger. Meine Haare sind zu einem komplizierten Zopf geflochten, aber für meine neuen Verhältnisse ist das sehr unauffällig. Finde ich zumindestens.