Diebe und nervige Zufälle

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Ich quetsche mich durch jede Lücke, die sich in der Menschenmasse ergibt, bis ich Nathan und Kayla sehe. Als sie mich sehen wirken sie erleichtert. Kayla hakt sich bei mir und Nathan unter und wir gehen zusammen nach draußen. Die kühle Nachtluft umfängt uns und die hellen Werbeanzeigen vertreiben die Dunkelheit. Diese Stadt schläft nie, die Menschenmassen laufen die Straße entlang, scheinbar ist jeder mit seinem eigenen Leben beschäftigt. Denn kaum trifft der Blick eines Menschen den eines anderen.

,,Was war denn los?", fragt mich Kayla besorgt und schaut mich fragend an.

,,Mein Ex. Ein absoluter Idiot und leider ist er auch in dem Club.",erwidere ich zögernd.

Nathan schaut nachdenklich in den Nachthimmel, bis er schließlich die Anspannung auflöst, als er sagt: ,,Da habe ich leider noch nichts gegen erfunden. Idioten gibt es überall."

Kayla und ich fangen an zu lachen und wir überqueren die Straße und ich bin nur froh der unangenehmen Situation von vorhin zu entkommen.
In dem Hotel erwartet uns Hermes der gequält lächelt.

,,Kinder...ratet mal wer aus Versehen unser Gefährt von heute morgen zerstört hat."

Kayla reißt die Augen auf und dreht sich zu dem Wagen um. Ein Kratzer prangt auf der einen Seite des Wagens.

,,Dad, Apollon wird wahnsinnig wütend sein.", sagt Kayla fassungslos.

,,Ja, und er kommt morgen zu Besuch mit seinem Sohn. Das hat er mir gerade geschrieben.", sagt er und wirkt sehr angespannt.

,,Ich kann das vielleicht wieder reparieren, aber das dauert.", sagt Nathan und bringt einen Hoffnungsschimmer zurück in Hermes Miene.

,,Wie hast du das überhaupt geschafft?", fragt Kayla und begutachtet den Sonnenwagen des Gottes.

,,Fragt lieber nicht Kinder... es gab ein Rennen, eine Wette und Explosionen. Also nicht nachmachen.", sagt er warnend zu uns mit einem Blick auf seine Tochter.

Nathan beschließt den Wagen in einer Garage zu reparieren und Hermes wendet sich mit einem dringlichen Appell an uns: ,,Könnt ihr seinen Sohn hinhalten? Ich weiß ich bin Schuld, aber mit Apollon komme ich klar. Wenn ihr irgendwas mit ihm machen würdet, dann könnten wir es schaffen die beiden so lange hinzuhalten."

Kayla atmet einmal tief ein, doch letztlich erklären wir uns einverstanden.

Voreilig wie sich herausstellen wird.

~♡~
Am nächsten Morgen frühstücken wir in Kaylas Zimmer. Es gibt Croissants mit allerlei Aufstrichen. Wir gehen vor dem Besuch des Gottes noch einmal shoppen, was wir im Vorhinein vorhatten. Wir betreten das Geschäft und probieren viele Klamotten an, Kayla mag shoppen total, mir ist es eigentlich immer egal gewesen, aber mit ihr macht es mir Spaß die Sachen anzuprobieren und die verrücktesten Outfits zu testen. Das witzige ist, dass ich ja seit ein paar Wochen mein Outfit fast gar nicht mehr selbst bestimme, sondern es einfach auftaucht. Ich probiere gerade ein rotes, rückenfreies Kleid an. Es ist knielang und extrem figurbetont.

,,Wie findest du es, Kayla?", frage ich sie lachend.

Kayla kommt in einem dunkelblauen Kleid raus, welches ihre schwarzen Haare perfekt betont und bleibt mit offenen Mund vor mir stehen.
Ich werde ein bisschen nervös, da sie immernoch nichts dazu gesagt hat. Ich kann das nicht so ganz deuten.

,,Das musst du kaufen. Es steht dir unfassbar gut.",sagt sie schließlich und nickt noch einmal, um ihre Aussagekraft zu verstärken.

Ich kann das nicht kaufen, ich will ja keine Aufmerksamkeit erregen. Ich möchte eigentlich lieber im Schatten unbemerkt mein Leben verbringen.

Götterliebe- oder wie ich mein Leben in drei Sekunden zerstört habeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt