Wie ich mit einem Klick das Ende der Welt provoziert habe

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Ich renne in Nathans Werkstatt, wo er an etwas bastelt.

,,Nathan, ich muss hier weg....", schluchze ich leise und er kommt sofort zu mir und umarmt mich vorsichtig.

,,Was ist denn passiert?", fragt er behutsam.

Schnell erkläre ich grob was passiert ist und er blinzelt schockiert.

,,Unlogisch." ,sagt er leise und runzelt die Stirn.

,,Hilfst du mir in die Menschenwelt zu kommen?",flehe ich ihn an.

,,Klar, so schwer ist das nicht, aber wir werden dich total vermissen, also werden wir dich besuchen.", sagt er entschlossen und greift in eine Schublade.

Ich schaue mich um und entdecke eine Schublade mit der Aufschrift ,,Menschenwelt..." der Rest der Aufschrift ist nicht lesbar.

,,Komisch... ich finde es gerade nicht. Kannst du kurz die Schublade links von dir öffnen", sagt Nathan verwundert.

Ich tippe vorsichtig auf die Schublade, welche sich leise öffnet.

Nathan dreht sich um und reißt die Augen auf.

,,Scheiße, das ist richtig schlecht!", ruft er und versucht die Schublade zu schließen.

Zu spät. Alles Licht im Raum entweicht und pure Dunkelheit füllt den Raum für zwei Sekunden.
Kälte, die die gesamte Wärme aufzusaugen scheint jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken und ich spüre die Präsenz etwas unglaublich Bösen. Es ist als wäre alle Freude, alles Glück aufgesogen und hinterlassen ist nur eine gewaltige Leere.
Ich versuche möglichst leise zu sein, kein Geräusch von mir zu geben, denn das ist es, was mein Bauchgefühl mir rät. Doch in den Momenten, in denen man still sein soll, fällt es einem um so schwerer. Jedes Geräusch erscheint wie ein Kanonenschuss.
Dann spüre ich plötzlich etwas Kaltes an meiner Wange. Mein Herz zieht sich zusammen, als die letzte Träne auf meiner Wange gefriert.

Werde ich so sterben? Denn dieses Wesen will töten, da bin ich mir vollkommen sicher. Man spürt die Gier, die Gier nach Blut.

Auf einmal verschwindet dieses Wesen jedoch und das Licht kehrt zurück. Das beklemmende Gefühl wird kleiner und die Wärme lässt die Träne langsam auftauen, bis sie schließlich langsam den Boden berührt.

Ich sage erst nichts, bis Nathan als Erstes die Sprache wiederfindet.

,,Jetzt haben wir ein Problem'',sagt Nathan.

,,Was war das?", frage ich angsterfüllt.

,,Ein Wesen aus den Tiefen der Unterwelt, was so unfassbar böse ist, dass jetzt vermutlich der Weltuntergang geschieht.", sagt er und packt ein paar Sachen in eine Ledertasche.

Warte was?

,,Sowas hast du in deiner Werkstatt? Warum hast du gesagt, ich soll die Schublade öffnen?",frage ich schockiert.

,,Ich meinte das andere Links.", sagt er und öffnet die Schublade auf der anderen Seite, auf der linken Seite.

Oh verdammt.

,,Warum hast du das nicht abgesichert?", frage ich ihn erstaunt und auch leicht beschämt, dass ich das verwechselt habe.

,,Es ist eigentlich abgesichert, normalerweise hat es ein festes Siegel, aber es bringt nichts darüber zu diskutieren, wenn ein unglaublich böses Wesen gerade Menschen frisst. Irgendwas ist da auf jeden Fall komisch. Jemand muss das Siegel gelöst haben."

Ach du scheiße.

,,Wie lange haben wir Zeit?", frage ich ihn ratlos.

,,Wenn wir Glück haben, vielleicht sechs Stunden. In der Hoffnung, dass es nicht ein Portal öffnet, was den Tartarus und die Erde vereint. "

Götterliebe- oder wie ich mein Leben in drei Sekunden zerstört habeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt