took a whole day up

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Auf dem Flur trennen sich erstmal unsere Wege. Jeder geht auf sein Zimmer und als hinter mir die Tür zufällt, lasse ich mich rückwärts auf mein Bett fallen. Stumm starre ich an die Decke. Tränen brennen in meinen Augen, doch ich will nicht weinen.

Niemals hätte ich gedacht, dass mir ein Mann nach so einer kurzen Zeit schon so tief unter die Haut gehen kann, und dennoch hat Chris es geschafft mein Herz wieder zu erwärmen um bereit zu sein, jemand neuen zu vertrauen.

Schwerfällig setze ich mich auf. Ich muss mich wirklich beeilen, wenn ich meinen Flug noch kriegen will. Ich erhebe mich, sammle meine Sachen aus dem Badezimmer ein, stopfe sie in meinen Koffer, den ich gar nicht richtig ausgepackt hatte, bevor ich mir noch mein Ladekabel schnappe und es in meine Handtasche stopfe, die ich mit in den Flieger nehmen würde.

Kurz bleibt mein Blick auf dem Bett hängen. Leicht lächle ich, als ich an letzte Nacht zurückdenke. Es hat mir gefallen neben Chris einzuschlafen und wieder neben ihm aufzuwachen. Ein Klopfen an meiner Zimmertür reißt mich aus meinen Gedanken. Ich hänge mir meine Tasche über die Schultern, dann schnappe ich mir meinen Koffer und öffne mit meiner freien Hand die Tür und stehe Chris gegenüber.

Auch er hat seinen Koffer in der Hand.

»Bist du bereit?«, fragt er. Ein schnelles »Ja« kommt über meine Lippen, während mein Verstand 'Nein' brüllt.

Doch ich muss einsehen, dass wir nicht ewig hier bleiben können. So gerne ich es auch wollen würde. Es ist Zeit unser normales Leben wieder weiterzugehen, neue Jobs anzunehmen und neue Leute kennenzulernen. Doch ich will keine neuen Leute kennenlernen. Ich will einzig und allein Chris. Doch das sage ich ihm nicht.

Ich zwinge mich zu einem Lächeln, trete neben ihn und lasse die Tür ins Schloss fallen. »Auf zum Flughafen«, ich bemühe mich fröhlich zu klingen, doch ein Blick in Chris' Gesicht sagt mir, dass ich kläglich scheitere.

Der Flughafen ist leerer als zu der Zeit, an der wir angereist sind. Doch das ist nicht großartig verwunderlich, immerhin ist es beinahe Mitternacht und wir beide würden den letzten Flug nehmen, der noch fliegt.

»Hast du Hunger?«, fragt Chris mich und deutet auf einen Bäcker, der noch wenige Köstlichkeiten in seinem Sortiment hat. Ich schüttle meinen Kopf, ich habe keinen Hunger. Chris nickt, bevor er sich schnell selbst ein Brötchen holt, während ich auf ihn warte.

»Worüber denkst du schon wieder nach?«, während Chris sein Brötchen isst, haben wir uns auf eine Bank gesetzt. Durch den Check-In sind wir ziemlich schnell gekommen, doch bis zum Boarding habe ich noch zwanzig Minuten Zeit. Chris zehn.

Ich war noch nie gut darin, meine Gefühle offen zu kommunizieren.

»Es ist nicht so-«, doch bevor ich meinen Standart-Satz aussprechen kann, unterbricht er mich. »Nein. Rede mit mir«, bittet er mich sanft, dennoch bestimmend.

Er legt sein Brötchen auf sein Schoß, damit er mir ungestört zuhören kann. Ich versuche mir die Wörter in meinem Kopf zurechtzulegen, doch damit komme ich nicht weiter, weswegen ich einfach ausspreche, was ich fühle. Nichts als die pure Wahrheit.

»Ich weiß, es klingt verrückt, immerhin kennen wir uns erst seit Freitag. Aber diese drei Tage waren die intensivsten, die ich bisher hatte. Nicht nur der Job, einfach alles, und dann kamst du auf einmal. Ich mag dich Chris, wirklich, aber ich weiß nicht...«, am Ende seufze ich leise auf.

Aufmerksam hat Chris mir zugehört und mich aussprechen lassen.

»Du klingst nicht verrückt, obwohl vielleicht tust du das, aber dann klingen wir beiden verrückt.« Da ist wieder, diese positive, witzige Art, die ich so sehr an ihm liebe.

»Aber wie soll es weitergehen?«, seufze ich leise, als wir unterbrochen werden, da seine Flugnummer durchgerufen wird.

Boarding. Es ist also an der Zeit. Wir müssen uns verabschieden. Mein Herz wird schwer und schnell blinzle ich meine aufkommenden Tränen weg. Gequält sieht Chris nach oben, bevor er mich direkt ansieht.

»Wir halten den Kontakt!«, gemeinsam erheben wir uns, ohne den Augenkontakt abzubrechen.

»Das reicht mir nicht«, murmle ich leise. Ich weiß genau, wie es läuft.

Wir werden uns versprechen regelmäßig zu schreiben, doch irgendwann wird es weniger werden. Wir würden das Versprechen brechen und dann würde er mir egal werden und das will ich nicht. Ich will wissen, was eine gemeinsame Zukunft mit uns bringen würde. Ob wir glücklich werden würden, wie viele Kinder wir kriegen würden.

»Wir sehen uns wieder, ich verspreche es«, Chris greift nach meiner Hand. Sanft sieht er mich an und hebt leicht seine Hand, fährt mit seinem Daumen über meine Wange, um meine Tränen aufzufangen.

»Versprich mir nichts, was du nicht...«, wieder unterbricht er mich, aber diesmal, weil er seine Lippen auf meine presst.

Ich schluchze leise auf, während ich mich an ihn schmiege.

»Ich halte meine Versprechen«, tief sieht er mich an, dann beugt er sich ein weiteres Mal runter, führt unsere Lippen zu einem allerletzten, nach meinen Tränen schmeckenden Kuss zusammen, ehe er sich von mir löst, endgültig zum Boarding verschwindet und mich allein in der riesigen Vorhalle zurücklässt.

»Ich halte meine Versprechen«, hallt seine Stimme in meinem Kopf nach.

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