we spent the daylight

628 50 2
                                    

Ich dachte, ich wäre nervös gewesen, als ich in den Flieger gestiegen bin, um nach Los Angeles zu dem Dreh von Maroon 5 zu fliegen. Doch diese Nervosität ist nicht mit der zu vergleichen, die ich gerade verspüre, als ich wieder einmal aus dem Flughafen von Georgia gehe.

Sofort schlägt mir die warme Luft entgegen und ich nehme einen tiefen Atemzug. Ich strecke mich erstmal, ich bin zwar nicht die größte, dennoch engen mich die Sitze im Flugzeug ein. Ich weiß gar nicht, wie große Leute das machen, und ich beneide sie nicht wirklich darum.

Nach Monaten werde ich gleich Chris wieder sehen. In wenigen Minuten, wie ich feststellen muss, als ich auf meine Armbanduhr blicke. Verdammt. Ich weiß selbst nicht, warum ich so nervös bin, immerhin hatten wir in den letzten Monaten ununterbrochen Kontakt zueinander gehabt. Haben geschrieben, telefoniert, gefacetimet. Doch ihn jetzt wieder zu sehen, nachdem, was zwischen uns passiert ist, und über das wir nie gesprochen haben, lässt meine Gedanken überschlagen.

Doch bevor ich mich weiter in meinen Gedanken verstricken kann, tritt jemand von hinten an mich ran. Ich erschrecke, zucke zusammen, als sich zwei warme Hände über meine Augen legen und mir die Sicht versperren.

»Wer bin ich?«, haucht mir eine bekannte Stimme in mein Ohr. Sanft streift sein Atem meine Haut, dass ich eine Gänsehaut kriege.

»Hm«, tue ich so, als müsste ich erstmal überlegen, obwohl ich genau weiß, dass es sich um Chris handelt. Doch so gerne er mich neckt, tue ich das auch bei ihm. Auch wenn ich nicht so oft in den Genuss komme, wie er bei mir.

»Manuel Neuer?«, frage ich und muss mir ein Grinsen verkneifen. Vor einem Jahr hatte ich ein Shooting in Berlin. Damals habe ich mich mit jemanden vom Set gut verstanden, bin danach noch zu ihr gegangen, wo sie mir die legendäre Werbung mit dem Torhüter der deutschen Nationalmannschaft gezeigt hat. Auch, wenn das nicht meine Sprache ist, ich hatte sie lediglich einige Jahre in der Schule, ist mir dieser Satz im Kopf geblieben.

»Manuel Neuer?«, fragt Chris verwundert, was mir ein Kichern entlockt, ehe ich mich geschickt umdrehe. Er nimmt seine Hände von meinen Augen und endlich kann ich wieder in seine blauen Augen versinken, ohne dass ein Bildschirm uns beide trennt.

»Hi«, grinse ich und streiche mir verlegen eine Strähne nach hinten.

«Hey«, erwidert er.

Kurz sehen wir uns an, ohne ein Wort zu dem anderen zu sagen. Dann überbrückt Chris als erstes den Abstand zwischen uns, legt seine Arme um mich und drückt mich gegen seine Brust. Automatisch erwidere ich die Umarmung, inhalier seinen Duft und es fühlt sich ein Stück wie nach Hause kommen an.

Nach gefühlten Ewigkeiten lösen wir uns leider voneinander. Selbstverständlich greift Chris zu meinem Koffer und läuft die Straße entlang zu den Parkplätzen. Schnell folge ich ihm, genieße kurz die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut. »Wie war der Flug?«, fragt er. Gerade, als ich zur Antwort ansetzen will, werden wir kurz getrennt, weil andere Leute sich zwischen uns drängen, die in die entgegengesetzte Richtung laufen.

Als wir wieder nebeneinander laufen, greift Chris mit seiner freien Hand nach meiner, verschränkt unsere Finger miteinander. Mein Herz macht einen Purzelbaum und kurz schaue ich auf unsere Hände. Ein Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus, ich hebe meinen Blick und sehe in seine leuchtenden Augen.

»Das wir uns nicht verlieren«, zwinkert er. Als hätte ich damit ein Problem. Es fühlt sich zwar komisch an, in der Öffentlichkeit seine Hand zu halten, immerhin kann uns hier jeder sehen und ich wette, die ersten Paparazzi verfolgen uns schon - doch bedeutet es auch, dass er mich nicht versteckt. Das er, wenn man es so nimmt, mich in der Öffentlichkeit zeigt.

girls like you - chris evansWo Geschichten leben. Entdecke jetzt