(Maedros u. Maglor mit Elrond u. Elros)
Eine ganze Weile ritten sie schon. Maglor hatte seine Arme um die Elbin geschlungen und lenkte sein Pferd. Seit gerade hatten sie kein einziges Wort gewechselt. Raya war enttäuscht. Das war nicht der Elb dem sie ihr Herz geschenkt hatte, nicht mehr. Maglor war ebenfalls in Gedanken. Wäre er damals nicht so blind gewesen...Und Maedros kämpfte seinen Kampf mit den Zwillingen, die nicht gewillt waren in seiner Nähe zu sein. Irgendwann reichte es der Beraterin Earendils dann: „Könnt ihr bitte für einen Moment still sein? Und setzt euch richtig hin!" Die beiden Halbelben richteten ihre Blicke auf die Elbin. Diese zog warnend eine Augenbraue hoch. „Du kannst ja auch reden", bemerkte der Braunhaarige. Als Antwort bekam er ein Schweigen. „Wir machen bald Rast, die Sonne geht schon unter", bestimmte er und bekam ein Nicken von Maedros, der die sinkende Temperatur auch schon bemerkt hatte.
Als sie dann im Schutze der Bäume Rast für die Nacht machten, entzündeten die Söhne Feanors ein Lagerfeuer und versorgten ihre Wunden. Maglor unter anderem die, die Raya ihm zugefügt hatte. Aber das war es nicht, was ihn daran schmerzte, sondern, dass sie ihn jetzt für einen gewissenlosen Mörder hielt. Er blickte zu ihr. Die Blonde saß am Lagerfeuer, hatte die Zwillinge auf dem Schoß, die sich an sie gekuschelt hatten und blickte ins Feuer, welches sich in ihren blau-grauen Augen spiegelte. Zwischen ihnen saß Maedros, der die Klinge seines Schwertes säuberte.
„Ist dir kalt?" Die Stimme riss die Elbin aus ihren düsteren Gedanken. „Ein wenig", gestand sie leise, da sie die beiden Elblinge nicht wecken wollte, die mittlerweile schliefen. Wortlos legte der Harfenspieler ihr seinen Mantel um die Schultern. „Aber du brauchst ihn doch", erwiderte sie. Er setzte sich neben sie und musterte die Zwillinge. „Sie schlafen mit geschlossenen Augen", stellte er fest. „Das menschliche Blut", erklärte sie, „Aber sag, bist du nicht ein wenig neidisch, dass du dich nicht so rankuscheln darfst?" Ein schelmisches Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Der zweitälteste legte der Blonden eine Hand auf die Schulter. „Ich würde es einfach machen" „Jetzt wagst du zu viel" In ihren Blick war etwas verwundertes getreten. „Tut mir leid", entschuldigte er sich und nahm wieder seinen ursprünglichen Platz ein. Ein wenig verwirrt über diese Reaktion und ihr wild schlagendes Herz verharrte sie in dieser Position eine Weile, ehe sie wieder einen klaren Gedanken fassen konnte. Der Hauch eines schlechten Gewissens legte sich über sie und bewegte sie dazu sich zu erheben, die Zwillinge mit dem Mantel zuzudecken und sich neben dem Harfenspieler niederzulassen, der sie überrascht musterte. „Wie geht dir mit dem Eid?" Maglor überlegte, doch mochte er keine passende Antwort finden oder keinen Weg seine Gefühle, sein Bedauern, seinen Hass in Worte fassen können. „Das-Das zu beschreiben könnte ziemlich dreckig werden", brachte er schließlich bruchstückhaft hervor. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Ein Lächeln was ihm bewusst machte wie sehr sie ihm gefehlt hatte. „Du...musst es auch nicht sagen", erwiderte sie schließlich. Diese Stimme zu hören, wie sie die Dinge aussprach... Unwillkürlich waren sie sich näher gekommen und als Raya dies realisierte zuckte sie erst zusammen. „Was?", kam es umgehend. „Ich weiß nicht.", antwortete sie dunkel, „Du hast dich verändert, Maglor. Du bist nicht mehr der, der du mal warst"
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Die Melodie des Lebens
FanfictionRaya, eine Elbe aus unbekanntem Hause trifft auf Maglor Feanorion. Der fühlt sich sofort mit der ehgeizigen Geigenspielerin verbunden, doch dann stiehlt Melkor die Silmaril, das Unheil nimmt seinen Lauf und jahrelang sehen sie sich nicht wieder. Bis...