(Maglor mit verbrannter Hand)
Das erste was sie wieder wahrnahm war ein Rauschen. Und dann wieder. Es wiederholte sich. Sie war müde, ihr Körper war schwer wie Blei. Das Meer! Es war das Meer was sie hörte! War dies der Tod? Hatte sie ihr Versprechen gegenüber Elrond brechen müssen und Elwings auf ihre Söhne aufzupassen? Langsam öffnete Raya die Augen. Sie lag auf einem Bett in einem Raum durch dessen Fenster die untergehende Sonne schien. Wie lange hatte sie geschlafen, denn dies waren nicht Mandos Hallen. Wo war sie überhaupt? Die Elbin wollte sich erheben, ihr Körper versagte ihr aber jeglichen Dienst. Könnte sie doch nur die Türe öffnen, die sie aus diesem Raum führen würde. Als hätten die Valar ihren stummen Wunsch erhört, öffnete sich die Tür und Raya stockte der Atem. Aber er galt doch als verschollen... „Maglor?" War er es auch gewesen der sie gerettet hatte? „Raya, den Valar sei Dank, du bist erwacht!" Etwas schien bei diesen Worten in seinem alten Gesicht wieder aufzublühen, denn auf einmal wirkte er wie bei ihrem ersten Treffen in Himring. „Was mache ich hier?", brachte sie hervor und vergrub ihr Gesicht in dem Stoff seiner Tunika, die auch ihre Tränen auffing. „Ich konnte dich doch nicht sterben lassen", meinte er und strich über den Verband, der mittlerweile wieder voller Blut war. „Du bist eine Woche lang nicht aufgewacht, ich dachte schon es wäre zu spät, aber..." „Du warst nie zu spät", flüsterte die Blonde überglücklich. „Darf ich eben deine Wunde versorgen?" „Tu was du nicht lassen kannst", war Rayas Antwort. „Warum hast du dich gefangen nehmen lassen? Hat er dir aufgelauert?" „Nein, ich war nie wieder an der Grenze Lindons seit...damals" „Warum dann?", erkundigte sich der ehemalige Noldorprinz. „Er hatte zuvor Elrond entführt. Was hätte ich tun sollen?", erwiderte sie und wurde traurig, dass er sie jetzt womöglich für tot halten müsste. Sie und Maglor. „Er hält mich bestimmt für tot" „Willkommen im Leben nach dem Tod, ich kann dir ein Liedchen davon singen, melethril(Geliebte)" Pünktlich zu diesem Satz wurde der Noldo fertig. Raya musste bei dem Wortspiel lächeln. „Das würde ich nur allzu gerne hören, aber kannst du mit verbrannten Händen überhaupt Harfe spielen?" „Es tut nur ein wenig weh", gestand der Dunkelhaarige und erhob sich um sein Instrument zu holen und noch eine Überraschung. „Kannst du noch Geige spielen?", fragte er neckisch. „Das fragst du?", warf sie ihm gespielt enttäuscht vor, hatte sie doch jeden Tag zwei Stunden täglich auf einer Geige in Lindon gespielt, die Gil-Galad ihr einst geschenkt hatte. Mit einem überraschten Gesichtsausdruck aber sah sie, dass es die Geige von den Sirion Mündungen war, die Maglor da in seiner Hand mit der verbrannten Innenfläche hielt. „Wo-Wo hast du die her?", verlangte sie zu wissen. „Ich habe sie aufbewahrt, dachte wenn ein Tag wie dieser kommen sollte, könntest du darauf mit mir zusammen spielen?" Beinahe ehrfürchtig nahm sie das alte Instrument entgegen, welches Jahrtausende überdauert hatte. „Warum hast du es mir verschwiegen, dass du sie hattest?", warf sie ihm nun ernst vor. Nun biss sich der zweitälteste Sohn Feanors auf die Lippe. „Ich wusste nicht wie du reagieren würdest. Immerhin...bin ich kein Dieb" Ungläubig schüttelte die Elbin den Kopf, setzte sich mit seiner Hilfe auf und spielte probeweise ein paar Töne. „Was spielen wir?", fragte sie in die Stille. Und er antwortete: „Die Melodie zweier vereinter Seelen"
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Die Melodie des Lebens
Fiksi PenggemarRaya, eine Elbe aus unbekanntem Hause trifft auf Maglor Feanorion. Der fühlt sich sofort mit der ehgeizigen Geigenspielerin verbunden, doch dann stiehlt Melkor die Silmaril, das Unheil nimmt seinen Lauf und jahrelang sehen sie sich nicht wieder. Bis...