(Elrond u. Gil-Galad)
ca. drei Jahrtausende später:
Raya sah seit Stunden das erste Mal von ihrem Schreibtisch auf. Die Sonne hatte ihren Höhepunkt erreicht und beschien das Gesicht der Elbin, deren Gedanken in andere Zeiten schweiften. Ein Seufzer entfuhr ihr, als sie näher an das Fenster trat und die Aussicht in den Vorhof genoss. Der König war anscheinend am trainieren, denn er hatte ein Schwert in der Hand und einen Gegner. Der war anscheinend recht ernst zu nehmen, nicht das er an die Fähigkeiten des Hochkönigs heranreichte, doch er war gut. Da fiel ihr ein, dass sie heute noch Post aus dem Waldlandreich bekommen hatte und die unbedingt gelesen werden musste. Sie erschreckte sich immer tierisch, wenn auf einmal ein Greifvogel auf ihrem Schreibtisch, im Idealfall auf einem wichtigen Dokument saß mit einer Nachricht im Schnabel.
Aber was konnte sie schon gegen Orophers Vorlieben tun? Die Elbin verließ mit dem Brief ihr Arbeitszimmer und begab sich in Richtung Trainingsfläche. Gil-Galad erkannte sie schon von weitem und entwaffnete seinen Gegner, seinen Herold mit einem hinterhältigen Manöver. „Nicht schlecht, mein Freund. Würdest du mich kurz entschuldigen?", fragte er und der Halbelb nickte. „Oh, Raya du hättest den Brief doch einfach zu mir legen können!" „Können vor lachen! Oropher schickt sie ja immer zu mir", beschwerte sich die Beraterin Gil-Galads und händigte ihrem Herrn den Brief aus.
Elrond hatte sich bei Erwähnung ihres Namens fast an seinem Trinken verschluckt, konnte aber schlimmeres abwenden. Er blickte in Gil-Galads Richtung. 3000 Jahre und sie hatte sich nicht verändert. Sie schien ihn aber noch nicht erkannt zu haben, was der Hochkönig in diesem Falle löste. „Übrigens, ihr müsstet euch kennen" Der Blick der Elbin schweifte zu dem Halbelben, der sich bereits wieder abgewandt hatte, durch Ereinions Worte dennoch hellhörig geworden war. „Komm doch her, Elrond. Für heute sind wir fertig" Ein ungläubiges Lächeln zeichnete sich auf Rayas Gesicht ab. „Hast du mittlerweile deine eigene Tinte?", fragte sie. Der Halbelb brauchte ein wenig um den Kontext zu kapieren. „Ja, mittlerweile" Dann konnte er sich aber nicht mehr zusammenreißen, trat einen Schritt vor und schloss die Elbin in eine Umarmung. „Bitte erdrück mich nicht", bat sie. „Du musst mir alles erzählen, wenn du fertig für heute bist" Elrond blickte zu Ereinion, der sein stilles Einverständnis gab. „Könnte nicht so schön werden" „Ich weiß", kam es von der ehemaligen Beraterin Earendils, „Mit ihnen war es noch nie einfach" Dann löste sie sich wieder von ihm. „Ich erwarte dich oben" „Aber vorher hast du noch eine Verabredung mit dem Badezimmer", fügte sie an. Um ihre Aufforderung zu unterstreichen rümpfte sie die Nase, ehe sie sich an Gil-Galad wandte. „Ich lege dann die anderen Briefe auch auf euren Schreibtisch, oder?" Angesprochener nickte zustimmend.Später klopfte der Halbelb nervös an die Tür von Rayas Gemach. Dieses bescheuerte Lächeln wollte einfach nicht von seinem Gesicht weichen! Sonst war er doch auch immer so seriös. „Herein" Auch die Elbin hatte sich umgekleidet. Statt ihrem dunkelblauen Gewand trug sie jetzt ein helles Kleid, welches ihrer Figur besonders schmeichelte. Und sie wirkte glücklich. „Wir hatten unten kaum die Gelegenheit und ich musste unten ja seriös wirken, jetzt setz dich und erzähl!", drängte sie ihn. „Warum das Kleid?" „Das ist ein besonderer Anlass wie ich finde. Ich meine 3000 Jahre...die wir uns nicht gesehen haben" Sie tauschten sich aus. Über die Vergangenheit, ihre Sorgen und auch die schönen Momente. Irgendwann konnte sich die Elbin aber nicht mehr zügeln und fragte: „Und was ist mit Maglor?" Elrond seufzte. „Er gilt als verschollen. Niemand weiß wo er ist, nachdem er und Maedros die Silmaril hatten. Maedros ist tot, definitiv und wenn du mich fragst, dann ist Maglor es auch" „Sag das nicht", meinte Raya, deren Stimme leicht erstickt klang. „Was war zwischen dir und Maglor?", erkundigte der Halbelb sich. „Ich liebe ihn"
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Die Melodie des Lebens
FanficRaya, eine Elbe aus unbekanntem Hause trifft auf Maglor Feanorion. Der fühlt sich sofort mit der ehgeizigen Geigenspielerin verbunden, doch dann stiehlt Melkor die Silmaril, das Unheil nimmt seinen Lauf und jahrelang sehen sie sich nicht wieder. Bis...