R I A N A
Milano saß gegenüber von mir, sah mich jedoch nicht an. Also nutzte ich die Chance, um ihn nochmal anzusehen. Er saß in einem schwarzen Hemd da, dazu eine dunkelgraue Hose und Lackschuhe, die eine rote Sohle präsentierten.
Sein Kiefer war angespannt, dafür, dass wir nur saßen.
Vielleicht gab es doch noch einen wichtigen Termin?»Milano, gibt es einen wichtigen Termin?«, er nickte knapp und sofort breitete sich Panik in mir aus. »Aber. Mist. Ich habe mein Notizbuch vergessen.«, sprach ich leise aus, doch er hörte es.
»Ist nicht schlimm. Du musst nichts aufschreiben.«, okay...Wir flogen relativ lange, weshalb ich mit der Zeit echt müde wurde, dennoch traute ich mich nicht einzuschlafen.
Warum? Keine Ahnung...»Wir sind da. Wach auf.«, schüttelte mich jemand. Und als ich meine Augen öffnete blickte ich ihn an. Ich muss wohl wirklich eingeschlafen sein. Verdammt. Und dann war noch eine Decke auf mir.
Peinlich...»Steh auf jetzt.«, forderte er mich auf. Und da war er wieder. Der fordernde Chef, der nichts durchgehen ließ. So tat ich es ihm recht, stand auf, richtete meine Haare und ging aus dem Flieger.
Direkt war dort auch ein Auto, in der ich gesetzt wurde. »Entführen Sie mich etwa?«, witzelte ich, doch er sah mich mit finsterer Miene an.
»Sorry.«Nach einiger Zeit der Fahrt erkannte ich langsam wo wir waren. »Warum sind wir in London?«
Ich erkannte die Straßen, die Busse und Telefonzellen. »Hör auf Fragen zu stellen verdammt.«
Und dann bogen wir in ein Waldstück ab. Das konnte nicht sein.
Ich glaubte es nicht.»Milano, ist das...«, direkt verstummte ich, denn es wäre wieder eine Frage gewesen. »Ja.«, kam es aber knapp von ihm, sodass ich emotional auf einer anderen Stufe ankam.
Sobald der Wagen hielt, steig ich auf wackeligen Beinen auf, sah mich um und ging direkt dorthin, wo ich mich geborgen fühlte. Zu meinen Eltern.
Josh und Christina Collin
Geliebt, geehrt, vermisst.Direkt brach ich in Tränen aus und sackte zusammen. Setzte mich auf die kalte Erde vor dem Grab und strich über den Stein. »Ich vermisse euch so sehr.«, flüsterte ich und zitterte am ganzen Körper.
»Ich kann nicht ohne euch. Aber ich habe Eigenschaft zu euch zu kommen. So wie jedes Jahr.«»Lass uns zusammen in die Stadt fahren.«, hörte ich meine Mum sagen, woraufhin mein Dad ihr zunickte und beide gemeinsam gingen. Sie drückten mich kurz, gaben mir einen Kuss auf die Schläfe.
»Wir sind in paar Stunden zurück.«, gab mir Mum noch Bescheid und schloss die Tür.
Nachdem einige Stunden bereits vergangen waren versuchte ich meine Eltern zu erreichen, doch niemand ging ran, Mailbox.
Als ich langsam in Panik ausbrach, klingelte es an der Tür.
»Sind Sie Riana Collin?«, ich nickte und sah den Polizeibeamten an. »Ihre Eltern hatten leider einen Autounfall und...«, den Rest den er sagte hörte sich verschwommen an. Mir wurde schwindelig und alles drehte sich mich. »Sie haben es leider nicht ins Krankenhaus geschafft. Auf dem Weg sind sie verstorben. Mein tiefstes Beileid.«, hörte ich noch schwäch, bis mir komplett schwarz vor Augen wurde.Die Erinnerungen an den Tag fühlten sich so frisch an. So echt, als wäre der Tag in Dauerschleife. »Wieso...«, weinte ich. Mir tat alles weh und ich fühlte mich einfach so leer.
Mir war egal, wer mich in dem Moment sah.
Mir war egal, ob Milano mich so sah.Zu meinem Glück begann es noch zu Regnen. Aber auch das war mir egal.
»Riana, steh auf. Du wirst krank.«, doch ich ignorierte das. »Riana.«, hörte ich ihn sehr vorsichtig sagen, doch auch das bewegte mich nicht von der Stelle.
Bis ich seine Arme unter mir spürte, und merkte, wie er mich wegtrug. Ich fühlte mich schwach. Kraftlos.
»Vorsicht Kopf«, gab er zu wissen, doch im nächsten Moment hörte ich jemanden rufen. »Riana?«, ich hob meinen Kopf und sah meine beste Freundin, die angelaufen kam.
»Scheiße Riana. Komm her.«, sie zog mich in die Arme und ihre Umarmung tat mir gut. Sie war da.»Süße. Ich dachte du konntest nicht. Ich bin extra hergekommen, um für dich die Lilien hinzulegen.«, erklärte sie und deutete auf die Blumen. Meine Mum liebte sie. Und ich brachte sie immer mit.
»Danke Kenna. Es war sehr plötzlich.«, dann sah ich kurz zu Milano der neben mir stand. »Wer ist das Riana?«, wollte sie wissen, doch Milano kam mir zuvor.
»Milano Mancini. Ihr Boss.«, stellte er sich knapp vor und reichte ihr die Hand. »Oh.«, entkam es ihr, dabei erinnerte ich mich an unser gestriges Gespräch.»Schätzchen? Wo bist du«, hörte ich nun eine weitere Frau. Es war Kennas Mum, wie ich schnell erkennen konnte. Als sie mich sah, schloss sie mich direkt in die Arme und legte ihre Hände um mein Gesicht. »Komm zu uns, dann duscht du, trocknest dich ab und ruhst dich aus.«, aber das ging nicht.
»Ich kann nicht, ich muss noch arbeiten. Und...«
»Sagen Sie mir die Adresse, wir kommen gleich nach.«, fiel mir mein Chef ins Wort. Schrieb dann die Adresse auf und wir stiegen ins Auto.Sobald wir bei Kennas Haus ankamen drehte ich mich zu Milano. »Dankeschön. Wirklich. Ich weiß nicht, wie ich danken kann.«, und das meinte ich so.
»Sprich mit niemandem darüber. Ab morgen waren wir nie weg. Ich habe dich niemals hergebracht.«, kurz dachte ich, dass er nett sein würde, doch nun kam wieder seine Kalte Seite hervor.
Dennoch stimmte ich zu und wir betraten das Haus von Kenna und ihrer Mum.»Ist der hübsche junger Mann dein Freund?«, durchbrach Mrs. Roon die Stille am Esstisch, nachdem ich mcih abgetrocknet hatte und von Kenne Wechselsachen bekommen hatte. »Nein, er ist mein Chef. Ich arbeite bei ihm im Unternehmen für Immobilien.«
»Das Essen schmeckt fantastisch.«, kommentierte Milano und aß weiter den Nudelauflauf. »Aber wir müssen wieder los.«, fügte ich schnell an und stand auf.
»Bleibt doch bis morgen.«, schlug Kenna vor, doch Milano und ich verneigten dies gleichzeitig.»Wir haben einen langen Flug vor uns. Danke für alles. Wir sehen uns hoffentlich in ein paar Monaten Kenna.«, drückte ich sie und ihre Mum. Dann gingen wir auch schon.
So gerne ich bleiben wollen würde. Ich konnte nicht.Milano kann also weich sein.
Was denkt ihr über ihn?🥰Ich freue mich über jedes Feedback❤️
DU LIEST GERADE
THE MANCINI BROTHERS | PARTE UNO✔️
RomanceMAFIA-ROMANCE TEIL 1 Wenn der Name Mancini fällt, erfasst einen Angst und Respekt gleichermaßen. Rafael und Milano, zwei Brüder, die nicht unterschiedlicher sein könnten. Doch zwei Dinge vereinen sie: Macht und Riana Cover by @leisefarben Platz 3 #a...