Diciassette

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M I L A N O

»Wie bitte?«, perplex sah sie mich aus ihren großen Augen an und konnte kaum glauben, was ich von mir gab. »Bellezza, ich bin von der...«, sofort hielt sie die Hand vor mich.
»Ich habe es gehört. Aber das ist doch ein Scherz.«, sie lachte ironisch auf. In ihren Augen war pure Verwirrung und ich meinte auch Enttäuschung darin zu sehen.

»Also Rafael und Bria auch? Und dein Vater?«, ich nickte knapp. »Aber Bria hat damit nichts zu tun. Die Damen werden da nicht hereingezogen.«
Erneut lachte sie. Was war denn so witzig?
»Milano. Es klingt alles so surreal. Mafia. Ich bitte dich.«, sie dachte ich machte Scherze, dabei hatte ich Blut an meinen Händen kleben. Viel Blut.

»Bellezza, ich meine es ernst. Frag meinen Bruder, meinen Vater. Warum ich einmal so schnell los musste war, weil meine Schwester in Gefahr war.«, ich versuchte es ihr zu erklären, aber spürte eine Distanz zwischen uns. Also versuchte ich diese zu verhindern und trat zu ihr. Meine Hand wollte ihre nehmen, doch sie ging zurück.
»Milano bitte. Es ist viel auf einmal.«, sie hielt sich ihre sanfte Hand an ihre Stirn und begann verwirrt durch den Raum zu laufen.
Ich konnte es ihr nicht verübeln, dennoch fiel es mir schwer, sie nicht an meine Brust zu ziehen.

Ihr zierlicher, perfekt geformter Körper in meinem T-Shirt. Ihre verwuschelten Haare. An der Frau war einfach alles perfekt.
»Bellezza.«, versuchte ich es noch einmal, und sie kam zum Stehen.
»Milano, bitte. Setz mich nicht unter Druck. Ich muss es verarbeiten. Ich möchte nachhause.«, mein Herz setzte in dem Moment aus.
Das bedeutete nichts Gutes.
Im Gegenteil.

»Heißt es?«, sprach ich meine Gedanken laut aus, doch sie schüttelte den Kopf. »Nein Milano, heißt es nicht. Aber ich brauche Zeit, um das zu verarbeiten.«
Ich wollte sie um jeden Preis an meiner Seite haben. Solches fühlte ich noch bei keiner einzigen Frau. Es war neu, dennoch wollte ich es mit ihr herausfinden, wo uns das hinführen würde.
»Ich meine es Ernst mit dir Bellezza. Du bist meine Freundin und ich werde immer da sein.«, Ich sah ein leichtes Lächeln auf ihren Lippen, was sofort wieder verschwand.
Sie drehte sich um und stapfte nach oben.

Ich wollte sie nicht bedrängen, also wartete ich unten.
Als sie in einer Jogginghose, die ihr bereit gelegt wurde zurück kam und einem Hoodie, wollte ich sie in den Arm nehmen, doch sie ging an mir vorbei.
»Ich rufe dich an.«, fügte sie noch an und ging.
Meine Brust zog sich zusammen, als sie die Tür hinter sich schloss.

R I A N A

Den ganzen Tag über saß ich da und fragte mich, wieso. Dass er der Mafia angehörte ließ mich erschaudern. Nicht weil ich Angst vor ihm hatte, sondern Angst um ihn.
»Hey. Kannst du reden?«, rief ich meine beste Freundin per Face Time an, die gerade am Essen war.
»Süße, hast du geweint?«, Kenna sah so etwas sofort. Ich nickte also, da es absolut nichts bringen würde zu lügen.
»Was ist passiert?«
Und da begann mein Redeschwall.

»Moment. Du hast mit ihm geschlafen? Bist mit ihm zusammen und er ist ein heißer Mafiaboss?«, das fasste es gut zusammen. »Oh wow. Ich bin sprachlos. Also erstmal, er ist heiß und ihr saht sehr süß zusammen aus. Aber Mafiaboss stelle ich mir gefährlich vor.«, genau mein Gedanke.
»Ja. Und ich weiß nicht, was ich machen soll. Sein Bruder und sein Vater sind es ja auch.«, ihre Augen wurden größer.
»Also heißer Bruder Nummer zwei ist also auch ein Mafia Boss?«, sah danach aus.
»Kann man ihn haben?«, ich lachte über ihre Aussage, da es so typisch sie war.

»Ich würde sagen, du lässt dir Zeit und denkst gut darüber nach, damit du später nichts bereust.«, dabei hatte ich ja schon meine Jungfreulichkeit an ihn gegeben. Dazu flogen Schmetterlinge in meinem Bauch, sobald er in meiner Nähe war.
Es war zu spät.
Ich glaube, ich verliebte mich in diesen Mann, obwohl es bestimmt nicht das Schlauste war, vor allem nicht mit dem Wissen über sein Leben.
Dennoch gehörte es zu ihm.
»Danke Kenna. Ich bin einfach nur überfordert.«, sie redete mir och Mut zu, ehe ich auf die Uhr blickte und schlafen gehen musste.

***

Am nächsten Morgen schleppte ich mich nur mit Mühe aus dem Bett, zog mir ein violettes Kleid an, welches sich meinen Kurven anschmiegte und dazu kombinierte ich schwarze Ballerinas, die Bria für mich ausgesucht hatte.
Dann ging ich auch schon raus, als mir ein schwarzer Sportwagen ins Auge stach. Ich ging näher hin, als mir Rafael entgegenkam. »Guten Morgen Bella. Fährst du mit mir?«, er wusste ganz bestimmt von dem Gespräch mit Milano und außerdem fand ich es unangenehm, da er mich in Milanos T-Shirt erblickt hatte.

»Rafael ich glaube nicht, dass es...«, sofort zog er mich an meinem Arm zum Auto, öffnete die Tür uns setzte mich rein. Ähm, die Tatsache, dass er bestimmt schon mal Leute gekidnappt hat, war beunruhigend, nachdem er die Tür schloss und sich neben mich setzte.
»Keine Sorge. Ich entführe dich nicht. Ich fahre dich nur zur Arbeit.«
Ich atmete entspannt aus und lehnte mich zurück. Hoffnungsvoll, dass er mich nichts fragen würde.

Aber natürlich, hatte ich mich geirrt. »Du und Milano also.«, es klang nicht so erfreut. »Jap.«, entgegnete ich knapp und sah aus dem Fenster.
»Ich liebe meinen Bruder, aber genauso kenne ich seine Geschichten mit Frauen. Ich möchte nur, dass du vorsichtig bist.«, ich nickte erneut. Ich wusste, beziehungsweise dachte mir schon, dass er eher der schnelle Nummer Typ war.
Aber mich interessiert, ob er vielleicht schon jemand festes an seiner Seite hatte.
»Ich habe da eine Frage. Hatte Milano denn schon mal eine Freundin?«, plötzlich hielt er inne und das beunruhigte mich. »Es ist kompliziert. Sagen wir so, er sollte sich verloben mit einer Frau, doch es hatte nicht hingehauen. Sie war das Biest in Person und benutzte Milano nur für gewisse Zwecke, wenn du verstehst.«, unangenehm.

»Verstehe. Danke.«, ich beschloss kurz zu ihm zu sehen und merkte dabei, wie auch er mich ansah. Seine Augen leuchteten, trotz dessen dunkler Farbe. Ein leichtes Lächeln trat in sein Gesicht, was ihm sehr stand.
»Und ich glaube Milano meint es mit dir ernst. Nie war eine Frau länger als ein paar Stunden bei ihm zuhause. Gib ihm eine Chance.«, ich war überrascht über seine Wort und spürte im nächsten Moment seine Hand auf meiner.
Warme, weiche Haut umschloss meine, was ich erstmal nicht so ganz realisierte.
Doch als ich wieder zu mir kam, zog ich diese vorsichtig weg und lächelte höflich.

»Danke für das Fahren.«, sagte ich, während ich gerade aussteigen wollte, doch er hielt ich auf. Wieso denn das?
Aber dann verstand ich es. Er lief um den Wagen zur Beifahrertür und half mir raus. »Das wäre nicht nötig gewesen.«, witzelte ich, nur er bestand darauf.
»Eine Frau wie dich muss man wie eine Prinzessin behandeln.«, damit war er schon in der Firma und ich ging zum Fahrstuhl, um zum Büro zu kommen.

An meinem Schreibtisch angekommen sah ich einen riesigen Strauß mit roten Rosen.
Bellezza
Tu risplendi più di ogni stella

Was auch immer darauf stand, brachte meine Laune auf Wolke sieben. Schnell zückte ich mein Handy und gab es beim Übersetzer ein.
Du leuchtest heller, als jeder Stern.
Mein Herz schlug wie verrückt und in meinem Bauch kribbelte es wild.

»Bellezza, Padre will dich sprechen.«, spürte ich zwei Arme von hinten um mich geschlungen.

Oh oh, was will wohl der Vater...

Ich hoffe es hat euch gefallen ❤️

THE MANCINI BROTHERS | PARTE UNO✔️Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt