Trauer (11)

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"Hosgeldin Sibel",sagte eine Stimme und als ich mich umsah traf ich auf ihn.
Tufan.
"D-du?", konnte ich nur herausbringen, da ich vor Schock wie gelähmt da stand.
Mein Sohn lief schon auf die Schaukel zu, da er seit paar Monaten laufen konnte, war alles viel anstrengender.
"Oglum, yavas", (Langsam mein Sohn), gab ich von mir und setze meinen Sohn auf die Schaukel und hielt ihn noch fest.
"Wie alt ist er?", fragte Tufan.
"14 Monate", sagte Ich.
"Ich hab das gehört, mit ehm", sagte er und kratze sich am Hinterkopf.
"Wie geht es dir?", fügte er hinzu.
"Es ist schwer, aber ich habe meinen Sohn", gab ich von mir.
Meine einzige Hoffnung. Mein einziger Faden, der mich am Leben hielt, mein Sohn.
"Er sieht ihm ähnlich", sagte er und schwieg.
Kenan wollte nicht mehr Schaukeln, weshalb ich ihn in den Sandkasten setze und wir uns auf die direkt vorliegende Bank setzen.
"Wie heißt er?", fragte er nach einer kurzen Stille, da ich nicht geantwortet hatte.
Ja mein Sohn ähnelte seinem Vater, er hatte dieselben dunkeln Augen, das selbe Lachen.
"Kenan", presste ich schwer über die Lippen, denn ich spürte die hochkommenden Tränen.
Er sah plötzlich zu mir.
"Du hast ihm den Namen seines Vater gegeben?!" , brachte er raus, da er selbst geschockt war. Aber es hörte sich nicht wie eine Frage an, sondern eine Feststellung.
"So werde ich ihn immer Gedenken", sagte ich leise.
"Und du, hast du keine Kinder?", fragte Ich höflich.
"Nach eurer Hochzeit haben Wir uns scheiden lassen", sprach er.
Ich erinnerte mich an meinen Hochzeitstag.

____

"Sibelim, du bist wunderschön geworden", sagte Kenan fasziniert.
Ich konnte mein Glück nicht fassen.
Nachdem Shooting begaben wir uns zum Saal und wir tanzten gemeinsam.
"Ich liebe dich", flüsterte in mein Ohr als wir tanzten.
"Ich dich auch", sprach ich.
Ich fragte mich immer worüber Pärchen beim Tanz sprachen.
"Alle gucken uns an", sagte Kenan belustigt.
"Wir sind ja auch das hübscheste Paar", gab ich von mir und wir lachten.

____

Ich erwachte aus meinen Gedanken als mein kleiner anfing zu husten. Ich eilte zum Sandkasten und sah ihn besorgt an.
"Alles ok mein Schatz?", fragte ich ihn.
Dann sah Kenan zu Tufan und brach in Gelächter aus.
Ich sah zu Tufan der Grimassen zog um meinen kleinen zu amüsieren.
Ich musste Lächeln.
Seit langem hatte ich nicht gelacht.
"Naja ich muss langsam gehen", sagte ich, da mir es unangenehm wurde, hier mit ihm.
"Sibel warte, ich will an deiner Seite sein", gab er von sich und baute sich vor mir auf.
"Was?", fragte ich ihn, was meinte er?
"Ich will dich heiraten",sprach er.
Entsetzt klatschte ich ihm eine.
Ich nahm Kenan in meine Arme und lief los.
"Sibel, ich liebe dich immernoch, wie am ersten Tag", schrie er mir hinterher.
Doch ich konnte sowas nicht zulassen.
Ich würde Kenan verraten.
Ich würde ihn hintergehen.
Ich rannte förmlich nach Hause und als meine Mutter Kenan von mir nahm schloss ich mich in meinem Zimmer ein und weinte.
Aber diesmal ließ ich alles aus mir raus.
Meine Mutter klopfte mehrmals gegen die Tür.
"Kizim, noldu? Kizim mach die Tür auf! Sibelim", schrie meine Mutter durch die Tür.

Es ist schwer jemanden zu verlieren, der einen den einzigen Halt gab.
Als wir von allem wegzogen, wegflüchteten, gab es nur uns beide.
Kenan stand mir immer bei und wir beide hatten alles vergessen.
Für uns war nur noch unsere Zukunft wichtig.
Kenans letzte Worte schwirrten in meinem Kopf herum.
"Werde glücklich"..

Wie sollte ich glücklich werden ohne ihn.
Wie sollte ich jemals lieben können?
Ich nahm meinen Koffer und packte alles an seinen Erinnerungen raus.
Sein T-Shirt nahm ich in meine Arme und holte alte Fotos raus.
"Kenanim ich hab dich so vermisst, wieso musstest du gehen? Wieso?"flüsterte ich.
"Ich werde ohne dich doch niemals glücklich"...

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Hallo Liebe Leser!
Ich wollte mich herzlich bedanken, dass ihr meine Geschichte liest und mich unterstützt.
Ich würde gerne einpaar Meinungen hören, Kritik ist erwünscht 😘

Liebe Grüße Kaderimdinı

Dieser eine Junge aus der BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt