Love (12)

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Meine Trauer nahm immer zu, auch wenn schon Tage, Wochen, Monate vergangen waren. Die Sehnsucht nach Kenan konnte ich nicht unterdrücken.

Ich wachte auf und suchte meinen kleinen, wenn ich ihn ansah, war es als ob mein Kenan für eine kurz Zeit bei mir wäre.
Ich lief runter und sah meinen Vater mit meinen kleinen Spielen.
"Von Mann zu Mann, du wirst deine Mutter nie weinen lassen, komm gib mir ein Versprechen", sagte mein Vater leise.
"Ma-ma", sprach mein kleiner.
"Günaydin, Kenanim uyandinmi sen (Mein Kenan bist du schon aufgewacht?)", sprach ich munter und nahm ihn mir in die Arme.
"Wie gehts es dir meine Tochter", fragte mich mein Vater und ich setze mich zu ihm.
"Wie soll es mir gehen, den Umständen entsprechend", sagte ich.

Er legte seinen Arm um meine Schulter und zog mich zu sich.
Diese Nähe hatte was geborgenes, etwas bekanntes..
Mein Schatz umarmte mich immer so..

______

"Kenan du kannst ja nie deine Socken in den Wäschekorb schmeissen !", schrie ich genervt.
Ich packte alle dreckige Klamotten von ihm in meine Arme und schmiss sie in den Wäschekorb.
Genau als ich aufstehen wollte, wurde ich an meiner Taille festgehalten.
Kenan hob mich hoch und steuerte aufs Wohnzimmer zu.
"Lass mich runter, man Kenan", gab ich genervt.
Er lachte nur.
Dann setzte er und beide auf die Couch und wir saßen nebeneinander.
"Vergiss jetzt die Socken oder anderes, wir sehen uns jetzt einen Film an", sprach er und sah mich an.
Ich musste grinsen, immer wenn wir einen Film gesehen hatten, kuschelte er so an mich, dass er immer anfing meinem Hals, meine Wangen zu küssen und bevor der Film in der Hälfte war, landeten wir schon im Schlafzimmer.
"Willst du den Film wirklich zu ende schauen oder planst du wieder etwas anderes", gab ich amüsiert von mir.
"Mal sehen, wohin es führt", sagte er grinsend und zog mich in seine Arme.

_____

Ich musste lächeln, wenn ich an diese Situation dachte.
Doch im nächsten Moment stieg die Trauer hoch und eine Träne floss.
Ich werde nie wieder so etwas mit ihm erleben, nie wieder werde ich ihn Berühren, seinen Duft riechen, sein Lächeln sehen können.
Nie wieder.

Ich löste mich von meinem Vater und deckte den Frühstückstisch.
Meine Mutter wachte auch auf und wir aßen gemeinsam.
"Du hast fürchterlich abgenommen, du wirst dein Teller leer essen", befahl mir meine Mutter.
Ja ich hatte abgenommen, seit Kenan weg war.
"Du tuhst so als wäre ich noch ein kleines Kind", beschwerte ich mich.
"Du bist immernoch meine kleine Sibel, das wird sich nie ändern", sagte meine Mutter.
Nachdem ich auch Kenan gefüttert hatte, zog ich uns beide um, wir sollten meine Schwiegereltern besuchen.
Ich packte meine Tasche und nahm die Schlüssel meines Vaters um zu fahren.
Die Erinnerungen strömten wieder als ich vor dem Haus von Kenans Eltern ankam.
Wie wir in der Zeit unserer Beziehung immer in den Garten gingen und Kenan mich immerwieder zum Lachen brachte.
Meine Knien wurden weich, doch ich musste den ersten Schritt wagen.
Zittrig lief ich ich zu Tür und klingelte.
Die Tür wurde geöffnet und ich erblickte, das Gesicht von meiner Schwiegermutter.
"Kizim, willkommen, kommt rein", strahlte sie hervor.
Die Zeit strich wie im Flug und als ich meinen kleinen Kenan, zum Schlafen, dass Zimmer von Kenan betrat, traf mich der Schock.
Überall hingen seine Fotos, teilweise unsere, von der Verlobung, von der Hochzeit.
Ich legte meinen kleinen auf das Bett von Kenan und betrachtete jedes Bild einzelnd.
Ich strich über den Rahmen, sein Lächeln, seine pech Schwarzen Augen, seine kleine Narbe an der Augenbraue, alles hatte ich vermisst.
Ich sah mir das Foto von der Verlobung an und zum ersten Mal dachte ich wieder am Tufan.
Tufan, eine völlig andere Art von Liebe, eine naive, noch so saubere Art.

Ich wünschte ich könnte die Zeit zurückdrehen und hätte ihm nie in der Bahn begegnet, denn dann hätte ich viel mehr Zeit mit Kenan, der mich seit unserer ersten Begegnung in der Uni liebte.
Bedingungslos..

"Du vermisst ihn nicht wahr?", fragte die Stimme seiner Mutter.
Ich konnte nur nicken, denn ich biss mir auf die Zunge um nicht loszuweinen.
"Ich vermisse ihn auch, aber am meisten vermisse ich sein Lachen", flüsterte Sie.

"Ich hab eine Überraschung für dich", sagte Sie und löste mich von meinen Gedanken.
Wir liefen zum Wohnzimmer und Sie legte eine Dvd in den Recorder.
"Ihr hattet ja die Aufnahmen der Hochzeit verloren, ich hatte vorher eine Kopie gemacht", sagte Sie und ich erstarrte.

Mein Mund öffnete sich und dann sah ich auf den Bildschirm.

Sibel und Kenan ~ Wedding..

Tränen floßen über meine Wange, ich spielte alles mehrmals ab, seit Stunden saß ich vor dem Bildschirm.
Dann entdeckte ich es.
Eine Szene. Ich stoppte es und betrachtete es genauer.
Im Saal standen Kenan und Tufan sich gegenüber und redeten.
Dann umarmten Sie sich und die Kamera nahm nicht mehr denn Rest auf.
"Tufan", brachte ich schwer über die Lippen.

____

So leute tut mir Leid für die Verzögerung, aber ich habe momentan meine Prüfungen, deshalb ist es schwer und in 2 Wochen fliege Ich in den Urlaub, aber es werden noch Kapitel gepostet bis dahin.
Ich hoffe es gefällt euch 😘 sagt mir eure Meinungen :)

Dieser eine Junge aus der BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt