Hoffnung (13)

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Ich musste mich erstmal sammeln.
Wie konnte es sein, dass Kenan und Tufan sich umarmten.
Das Weinen meines kleinen brachte mich wieder zu mir und ich lief wieder ins Zimmer.
Ich packte unsere Sachen und verabschiedete mich von meiner Schwiegermutter.
Ich fuhr nach Hause und fand meinen Cousin Muhammed bei uns auf.
"Endlich meine kleine", sagte er und schloss mich in seine Arme.
"Cousinschen danke das du bescheid gibst", gab er böse von sich und er widmete sich zu Kenan.
Er spielte mit Kenan während ich in meinen Zimmer ging und mich umzog.
Ich lief in die Küche und rief meinen Cousin Muhammed zu mir.
"Ich muss dich was fragen", gab ich zögernd von mir.
"Schieß los", sagte er und verschränkte seine Arme vor der Brust.
Ich lehnte mich an die Theke und mein Blick schweifte durch den Raum.
Ich versuchte die bestmöglichen Silben zusammenzusetzen, doch Muhammed sah mich nur ungeduldig an.
"Weißt du wo ich Tufan finden kann", platzte es aus mir raus.
Er verzieht sofort sein Gesicht.
"Was soll das?!", fragte er mich lauter.
"Muhammed tuh jetzt nicht auf einen 'Ich will dich beschützen', sag mir wo er wohnt", gab ich genervt.
"Sag mir erst warum du es wissen willst", sagte er.
"Ich muss ihn etwas fragen", redete ich.
"Sibel, sag mir warum du mit ihm reden willst", sagte er nun wieder ungeduldig.
"Ich muss wissen, worüber Er und Kenan geredet haben, auf unserer Hochzeit", fauche ich ihn an.
"Was ändert das? Belass es doch einfach dabei",gab er von sich.
"Was soll das heißen?", fragte ich ihn.
Doch Er sagte nichts und lief aus der Küche.
Ich rannte ihm hinterher und hielt ihn auf.
"Beantworte mir die Frage", fauchte Ich.
"Ich will nicht das du eine schlechte Erinnerung von Kenan hast", sagte er.

Moment mal. Was sollte das heißen?!
Mein Kopf pochte mit den Schmerzen.
"Sag mir jetzt sofort was Sache ist!", gab ich laut.
"Lass uns raus", sagte er und zog sich seine Jacke rüber.
Ich nahm meine Jacke und lief ihm hinterher.
Wir setzten uns auf eine Bank und Muhammed fing an zu erzählen.
"Dieser Junge Tufan, kam eines Tages auf mich zu, er hat mir alles erzählt und paar Tage vorher hatte ich mit Kenan gesprochen. Damals wart ihr noch nicht zusammen, aber ich wusste wie sehr es deine und seine Familie wünschten. Er hatte mir erzählt, dass du in einen Jungen aus der Bahn verknallt bist, und er alles dagegen tuhen will. Er hat mir gesagt, dass er ein Player wär und seine Familie nicht zu unserer passen würde. Wie auch immer, habe ich Tufan dann abgeleht, obwohl er wie ein Mann vor mir stand und um Erlaubnis gefragt hatte. Er war ernst, er wollte aufjedenfall eine feste Beziehung, es zeigte mir, dass er kein Player war aber ich hatte Kenan meinen Wort gegeben. Ich sollte Tufan von dir fernhalten", beichtete er mir.

Tränen kullerten meine Wange herunter. Ich hatte Kenan alles anvertraut, ich sah ihn als einen guten Freund, doch er war einfach egoistisch.

"Ich habe Tufan niedergemacht und wir haben ihm aufgetischt, dass du mit Kenan zusammen wärst. Obwohl es noch nicht der Fall war",fügte er hinzu.

Mein Atem stockte, was sollte das alles sein?!
"Kenan hatte Fotos von Leylas Geburtstag, mit dir, du hattest ihn fest umarmt und er hatte diese Tufan gezeigt. Er hatte Tufan erzählt, dass wenn er dich lieben würde, dich in Ruhe lassen sollte und nicht im Weg deines Glückes stehen sollte", sprach er.

Ich konnte das alles nicht wahrhaben. Tufan stand vor mir, hatte mir alles erzählt und ich hatte ihn einfach so stehen gelassen. Tufan hatte mich geliebt. Undzwar mehr als jeder andere.
Sogar mehr als Kenan. Denn Tufan gab mich für meinen Glück auf, wobei Kenan egoistisch war und mich zu seinem Glück brauchte.
Verdammt.
Wieso war ich nur so blind?!
"Auf der Hochzeit wollte Tufan Kenans versprechen haben, auf dich aufzupassen und dich zu schützten. Tufan war seit Jahren nicht mehr der alte. Seine Familie weiste ihn ab, er ließ sich scheiden und isolierte sich. Er war der Beweis für den Tod seiner Seele.", gab er brüchig und atmete tief ein.
"Ich fühle mich schuldig. Aber mehr fühlte mich schuldig, weil du jetzt vielleicht deinen Mann hassts", sagte er .

Nein. Hassen würde ich ihn nicht.
"Lass mich alleine", sagte ich und bevor er es erwidern konnte sah ich ihn mit einem vernichtenden Blick an.

Ich ließ meinen Tränen freien Lauf.
Warum war das Leben so schwer?
Es hätte alles anders sein können, doch ich hatte meinen Sohn.
Mein kleiner.

Ich lief nach Hause und beschäftigte mich mit meinem Sohn.
Ich schrieb Muhammed eine Sms.
"Finde die Nummer von Tufan und schick sie mir".

Ich wollte mit ihm reden. Ich wollte ihm klarstellen, dass es alles nicht so wahr, wie es schien.
Nach 15 Minuten bekam ich eine Antwort und sofort rief ich ihn an.

"Tufan Demir", ertönte dieselbe männliche tiefe Stimme von damals.
"Ich bins Sibel", gab ich leise von mir.
"Sibel?", fragte er mit unglaubwürdiger Stimme.
"Ich muss mit dir reden", sagte ich.
"Ich komme sofort, wohin soll ich kommen?", fragte er erfreut.
"Sei in 15 Minuten am Park", sagte ich und legte auf.
Ich sah mich im Spiegel an und beschloss mich frisch zu machen.
Ich trug Mascara und Rouge auf und verließ anschließend das Haus.
Es war schon spät, weshalb Kenan schon schlief.
Ich lief zum Park und sah schon Tufan warten.
Er sah mich aufdringlich an und ich erkannte ein Funke Hoffnung in seinen Augen. In den grünen Augen, in die ich verliebt war.

Dieser eine Junge aus der BahnWo Geschichten leben. Entdecke jetzt