Back to New York

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Nein es hat meine Probleme nicht gänzlich verschwinden lassen. Es klebt wie ein Kaugummi in meinem Haar. Tja immerhin rieche ich jetzt nach Vanille und kann meine Augenringe und Rötungen über decken. Einwenig gestärkt fühle ich mich jetzt doch. Zumindest emotional. Die Kopfschmerztablette wirkt und ich kann mich wieder als Menschlicheswesen bezeichnen. Zumindest äußerlich innerlich wohl eher nicht. Ich packe alles in eine Sporttasche, die ich noch erstanden habe und betrachte mich im Spiegel. Der perfekte Kriminelle. Schwarze Kaputzenjacke und ein monotoner, emotionsloser Blick. Passend dazu eine blaue Röhrenjeans und meine nudefarbenen blümchen Sandalen. Ich stopfe meine Handtasche noch in die Sporttasche und verlasse mein Zimmer. Am Empfang treffe ich Ann. Sie lächelt mir aufmunternd zu ich kann aber noch etwas anderes Erkennen. ,,Was ist los Ann?" ,,Matthew Hemmings hat nach dir gefragt." ,,Er schien sauer und verzweifelt zu sein." ,,Ich habe ihm gesagt dich hier nie gesehen zu haben." ,,Danke Ann." ,,Er ist der Grund oder?!" Ich Nicke nur stumm. Ann zieht mich in eine liebevolle Umarmung und gibt mir ihre Nummer. Wenn ich reden will soll ich sie doch anrufen. Ich denke darauf kann ich eingehen. Nachdem ich ihr auch meine Nummer gegeben habe verschwinde ich. Noch fünf Stunden in diesem Loch und ich kann mich in meinen Bus setzten. Fünf Stunden indennen ich Matt begegnen kann. Ich schländere durch die Straßen diese Stadt ist doch ein verdammt schönes, jedoch verschlafenes Loch. Nach langer Überlegung entschließen ich mich dazu ein Kaffee zu mir zu nehmen. Ein Kaffee so schwarz wie mein Inneres. Immerhin habe ich noch Humor keinen guten, aber immerhin. Ein wenig muss ich doch über mich selbst lachen. Mein Handy vibriert wieder in meiner Hosentasche. Das wird ja langsam zum Dauerzustand. Etwas neugierig bin ich ja schon. Mit schwitzigen Händen entspärre ich es. Das ist unmöglich 23 Anrufe und 35 Nachrichten. Auf diese Erkenntnis zieht sich mein Herz zusammen. Wieso sagt er sowas? Handelt so? Und kann dann nicht mit meinen Verschwinden Umgehen. Mein Handy vibriert wieder vor Schreck lasse ich es aus meiner Hand fallen. Ich dachte es kann nicht mehr schlimmer kommen. Ich mache mich daran zu sehen ob es kaputt ist. Nein die Hülle hat wohl schlimmeres verhindert. Ich sehe die neue Nachricht. Benommen öffne ich seinen einseitigen Chart Verlauf.

Komm zurück ich bitte dich tu es nicht wegen mir sondern deinet wegen. Ich fahre nachdem der letzte Bus die Stadt für heute verlassen hat.
M

Lass mich nicht so zurück du kannst mir nun auch nicht mehr aus dem Weg gehen.
M

Benimm dich nicht so mein kleines Mädchen. Es gibt wohl Sachen für die du zu unschuldig bist. Auch du wirst über dich hinauswachsen.
M

Das kann doch nicht sein ernst sein. Ich habe meinen Wunsch geäußert er soll ihn respektieren. Es war ja seine Idee mir diesen zu gewähren. Soll er doch wegen seiner eigenen Dummheit leiden. Ich für meinen Teil bin ja durch mein guten Willen wieder auf die Fresse gefallen. Es ist wirklich ein schöner Tag die Sonne scheint und die Vögel zwitschern munter. Auf einer Wiese ziehe ich meine Jacke aus und lege mich auf sie. Mit geschlossenen Augen genieße ich die Sonne auf meiner Haut. Diese Wärme lässt meine Muskeln entspannen. Ich kann mich doch etwas fallen lassen. Nach einer Stunde wird es mir dann leider zu voll. Schnell nehme ich meine Sachen und gehe langsam weiter. An einem Kiosk kaufe ich mir ein Eis und eine Postkarte. Hunger habe ich nicht nur kann ich vielleicht so den Frust verdrängen der sich in mich hinein frisst. Frust über mich und den glauben daran das ich dachte dieser Mann könnte mich wirklich mögen. Nicht nur als williges Objekt unter sich sehen. Schnell schreibe ich einige liebevolle Worte auf die Karte. Ein Kuss und ich kann sie einwerfen. Nicht wundern ich hinterlasse Grundsätzlich immer meinen Lippenstift auf Postkarten und persönlichen Briefen. Heute ist dieser dunkel rot. Ich kann doch wenigstens die Illusion das es mir gut geht aufrecht erhalten. Zusätzliche Sorgen müssen meine Eltern sich nicht machen. Um nicht gänzlich in den Fressrausch abzurutschen rufe ich Alli an. Auf einer einsamen Bank setze ich mich hin und beginne ihr meinen Leidensweg mitzuteilen. Nachdem meine Augen keine Tränen mehr verlassen, weil ich wohl keine mehr habe bin ich fertig. Fertig mit der Geschichte und mit meinen Gedanken. Alli redet ruhig auf mich ein. Ihre Worte sind gut gewählt sie passen einfach und geben kraft. Es gelingt mir sogar etwas zu lächeln. Alli verspricht mir mich vom Busbahnhof abzuholen. Außerdem besteht sie darauf das ich bei ihr übernachte. Es ist schön zu wissen das ich wenigstens eine neue beste Freundin habe. Da ich schon 3 1/2 Stunden vertrödelt habe beginne ich den Busbahnhof zu suchen. Der Weg scheint etwas länger zu sein. Was mir gerade nur recht ist. Den Kopf frei kriegen und die frische Luft genießen.

Gerade noch rechtzeitig erreiche ich den Busbahnhof. Als eine der letzten kaufe ich ein Ticket und steige in den Buss. Unbehagen macht sich jedoch in mir breit. Ich fühle mich unwohl irgendwie beobachtet. Ich lehne meinen Kopf gegen die kalte Scheibe des Buses und versuche meine paranoiden Gedanken zu verdrängen. Was ich sehe verschlägt mir die Sprache. Matt angelehnt an seinem Wagen. Das geht zu weit. Ich sinke tiefer in den Sitz. Er wird mich doch wohl nicht aus dem Bus holen?!?

Meine persönliche VersuchungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt