Hilferuf eines Kindes

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„Nun Bucky worüber möchten sie zuerst sprechen?" beginnt Dr. Raynor mit der Therapie. '
„Ich will über gar nichts reden."
„Okay lassen sie mich die Frage anders formulieren. Wobei wollen sie zuerst meine Hilfe." versucht sie es erneut.
„Das ich sie nicht umbringe." Dabei zeigt Bucky auf Lina.
Wie bitte?" fragt Dr. Raynor ungläubig nach.
„Ich hatte letzte Nacht einen Albtraum. Als ich aufgewacht bin war ich desorientiert. Sehen sie sich ihren Hals doch mal an. Wäre Steve nicht rechtzeitig rein gekommen dann..."
„Sie wollen also ihre Albträume los werden."
„Nein ich will aufwachen und wissen, wo ich bin. Ich will das es nur Träume sind. Ich will wach werden und niemanden verletzen."

„Ja dazu müssen wir an den Träumen arbeiten. Ihre Albträume sind intensiv. Genau wie das, was ihnen passiert ist. Desorientiertheit ist dabei völlig normal. Also müssen wir daran arbeiten, dass ihre Träume nachlassen. Wovon haben sie in dieser Nacht geträumt?"
Bucky spielt nervös mit seinen Händen bis sich eine kleine darauf legt. Er sieht zu Lina, die ihn ansieht und lächelt. Dies entlockt auch ihm ein kleines schmunzeln.
„Ich...ähm also ich war wieder dort. Ich hab gesehen, wie sie Lina bestraft haben, weil ich versagt habe. Es war die Nacht, in der sie gestorben ist."
„Aber sie sitzt doch neben ihnen?" versucht Dr. Raynor weitere Informationen aus ihm heraus zu bekommen.
„Ja, weil sie sie wiederbelebt haben. Ihre Strafen wurden immer schlimmer. Sie war bereits geschwächt. Ihr Körper konnte einfach nicht mehr und dann war sie tot. Sie sah mich immer noch an. ohne einen hauch von Angst n ihren Augen. Ich bekomm ihre Augen nicht aus meinem Kopf. Immer wieder sehe ich, wie viel sie bereit war zu ertragen. Für mich. Ein Monster, dass sie mitnahm, wenn es getötet hat." Bucky begann während er sprach zu weinen.
Als Lina das bemerkt klettert sie auf seinen Schoß und umarmt ihn, bis er sich beruhigt.
„Nun also hängt es mehr mit ihr zusammen als mit dem, was man ihnen selber angetan hat."
„kann man sagen. Wollen sie mit Lina reden? Ich glaube nicht, dass sie antworten wird."
„Lenken sie nicht ab. Ich hab meine Wege. Wir sind aber aktuell bei ihnen." holt Dr. Raynor ihn zurück zum eigentlichen Thema.
Lina schaut immer wieder auf das Notizbuch, wenn Dr. Raynor etwas hineinschreibt.
„Habe sie Stifte? Am besten in verschiedenen Farben."
„Ähm ja Moment."
Bucky steht auf und kommt wenig später mit einigen Buntstiften zurück. Dr. Raynor legt diese auf den Wohnzimmertisch und reißt einige Seiten aus ihrem Notizbuch heraus.
„Lina möchtest du auch auf Seiten malen? So wie ich?"
Das kleine Mädchen nickt akribisch.
„Na dann los." Dr. Raynor deutet auf die Stifte und Blätter und sofort setzt Lina sich zu ihnen und beginnt zu malen.
„Sie hat noch nie sowas gemacht."
„Jedes Kind kann malen. Das müssen sie nicht lernen. Es ist alles in ihrem Kopf. Das was sie malt kann mir sehr viele Informationen geben." erklärt sie ihm.
„So nun zurück zu ihnen. Was würden se gern tun. Was glauben sie würde es für sie leichter machen, ihnen helfen?"
„Keine Ahnung. Wenn die die ihr das angetan haben tot sind und ich weiß, dass sie wirklich sicher ist und nie wieder dorthin zurückkommt?! Ich glaube aber kaum, dass sie es gutheißen, wenn ich Menschen töte."
„Nein gewiss nicht. Aber warum helfen sie nicht den anderen oder der Polizei dabei, diese Leute zu verhaften. Sie sind Augenzeuge. Damit gehen diese Menschen lebenslänglich ins Gefängnis. Und je nachdem, was sie alles noch für sich behalten könnten einige sogar due Todesstrafe bekommen. Ich bin nicht dafür, Menschen zu töten aber in diesem Fall bin ich ihrer Meinung. Sie sehen sie nicht mehr als Menschen oder?"
„Nein."
„Haben sie schon mal überlegt, etwas mit Kindern zu machen?"
„Was?! Ach kommen sie Doc. Als würde mir irgendwer sein Kind anvertrauen."
„Sie wollen das Lina sicher ist. Lina ist etwas jung dafür aber es gibt viele Kinder, die es nötig hätten, zu lernen, sich zu verteidigen. Ich denke, dass sie sehr gut geeignet währen um ihnen genau das beizubringen. Sich gegen Fremde oder auch schlechte Bekannte zu wehren. Sich selber zu beschützen, wenn die Menschen um sie herum darin versagen dies zu tun. Sie könnten einem Jungen beibringen, nicht nur sich, sondern vielleicht auch seine Kleinen Geschwister zu beschützen, wenn der Vater mal wieder betrunken und wütend nach Hause kommt. So lange, bis sie die Hilfe bekommen, die sie benötigen oder den Mut finden, danach zu fragen."
„Wissen sie wie unglaublich schön ich diese Idee finde? Nur ist es für mich leider unmöglich."
„Nichts ist unmöglich, wenn sie es nur wollen. Sie haben viele Freunde hier die ihnen dabei sicherlich helfen. Wenn Captain America dahintersteht, dann werden die Leute sich Gedanken machen, dass es nicht so schlimm sein kann wie die Medien es darstellen. Sie werden früher oder später erkennen, dass sie ein ganz normaler Mensch sind, der einfach nur ein extra großes Päckchen mit sich rumzutragen hat. Aber auch jemanden, der bereit ist sich helfen zu lassen und ein Neues Leben möchte. Denken sie darüber nach."
Kurzzeitig herrscht Stille, die jedoch von einem unterdrückten schluchzen unterbrechen wird.
„Lina was ist los?" Bucky ist sofort in Alarmbereitschaft.
„Waten sie noch." bittet Dr. Raynor ihn.
Linas weinen wird immer mehr, ihr kleiner Körper zittert und der Griff um den Stift wird so fest, dass ihre kleinen Fingerchen bereits weiß werden. Bucky hat Mühe, sich zurück zu halten. Es verletzt ihn extrem, sie so zu sehen und zu wissen, dass er ihr gerade nicht helfen kann. Und dann passiert etwas, womit er nicht gerechnet hat, dich Dr. Raynor schon.
Lina krizelt wie verrückt mit dem Stift in ihrer Hand kreuz und quer über das Bild und schreit dabei. Sie schreit, so wie Bucky es noch nie zuvor von ihr gehört hat.
„Jetzt Bucky." gibt Dr. Raynor ihm das Zeichen.
Bucky greift nach Lina und zieht sie auf seinen Schoß. Die Schmerzen, die dabei durch seinen Körper schießen ignoriert er einfach. Sofort zieht Lina ihre Beine ran und umarmt diese. Bucky drückt sie fest an sich und lässt sie einfach weinen. Er lässt sie einfach alles rausschreien, was sie will. Dr. Raynor schaut sich in der Zwischenzeit das Bild an, welches Lina gemalt hatte. Sie hob es hoch und drehte es zu Bucky um. Was er sah verschlug ihm die Sprache. Es waren mehrere kleine Bilder. Auf einem zwei Personen die liegen. Um sie herum alles rot und beide haben einen ebenfalls roten Punkt da wo der Kopf zu sein scheint. Daneben steht eine kleinere Person um welche alles Blau ist. Das zweite Bild zeigt erneut die kleine Person umzingelt von größeren. Auf diesem Bild ist alles schwarz. Das dritte Bild zeigt eine Person ganz in Schwarz. Nur ein Arm, der ist Grau. Über das ganze Blatt wurde mit Rot drüber gekritzelt. Nur die einzelne Person blieb unversehrt.
„Das ist der Weg eines Kindes, nach Hilfe zu bitten, die es mit Worten nicht verfassen kann. Sie zeigt uns, was sie fühlt, an was sie sich erinnert. Der tot ihrer Eltern. Anscheinend verbindet sie es mit viel Blut und viel weinen. Dann ihre zeit bei Hydra. Die verbindet sie mit Dunkelheit. Schwarz könnte auch bedeuten, dass sie es mit viel Bosheit verbindet. Auf beides hat sie extreme Wut. Ich würde es sogar fast schon hass nennen. Sie will nicht darüber weinen, nicht mehr daran denken und hat daher mit Wut reagiert und drüber gekritzelt. Das hier sind sie. Sie hat sie verschont. Sie hat keine Farbe drum herum. Sie steht ihnen neutral gegenüber. Das ist erstaunlich. Ich hätte Zuneigung oder Sicherheit erwartet aber da ist nichts. Als wäre sie unsicher. Als würde sich dabei ihre innere Unsicherheit und Angst zeigen, angst wieder jemanden an sich heran zu lassen. Sie hat Angst, dass sie irgendwann weg sind. Das ist normal für das, was ihr passiert ist." Analysiert Dr. Raynor das Bild.
Linas Aufmerksamkeit ist geweckt. Die fremde Frau versteht, was sie denkt ohne, dass sie sie kennt. Keiner hat je ihre Bilder verstanden. Nicht einmal ihre Eltern, als sie noch gelebt haben. Dennoch fühlte sie such unwohl, dass die fremde Frau ihr Bild in der Hand hat. Also beginnt sie sich in Buckys armen zu winden und rutscht runter. Sobald sie steht geht sie zu der Frau und reißt ihr das Bild förmlich aus den Händen.
„Meins!!" stellt sie dabei klar.
„Du kannst sehr gut malen. Das ist ein sehr schönes Bild. Ich lasse dir ein paar Zettel da. Vielleicht möchtest du ja für die anderen auch Bilder malen, die du ihnen dann schenken kannst. Sie würden ich bestimmt sehr darüber freuen." dabei lächelt sie das Mädchen an.
„Ich begleite sie nich zur Tür. Lina kommst du alleine zurecht? Ich bin gleich wieder da."
„Ja."
Damit begleitet Bucky Dr. Raynor zur Tür.
„Sollten wir sie in einem Kindergarten anmelden? Ich hab gehört, dass Kinder einander wohl gut tun."
„Nun ja. Sie sollten einen mit ihr besuchen. Schauen, wie sie reagiert und ob es ihr dort gefällt. Wenn es ihr spaß macht, dann lassen sie ihr Zeit. Egal, was die Erzieher sagen, lassen sie sie nicht zu zeitig allein dort. Sie muss in der Lage sein, den Erzieherinnen mit allem zu vertrauen denn jemand anderes wird dann nicht mehr da sein."
„Okay danke Doc."

Winter Soldier Child/Bucky Barnes KindWo Geschichten leben. Entdecke jetzt