Kapitel 2

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Am Gate angekommen, brauchten wir eine Weile, um aus dem Flugzeug herauszukommen. Doch mit etwas Geduld war es geschafft. Nun mussten wir nur noch durch die Passkontrolle, was ein Glück reibungslos funktionierte und machten uns dann auf dem Weg zum Fließband mit den Koffern.

Dort angekommen mussten wir eine Weile warten, bis die Koffer ankommen, weshalb ich die Gelegenheit nutze, um mich einmal wirklich umzusehen. Im generellen sah der Flughafen nicht wirklich anders aus als Frankfurt, jedoch war dieser hier doch noch ein Stück größer.

Menschen aus aller Welt schienen sich hier versammelt zu haben und warteten gemeinsam auf ihre Koffer, scheinbar unberührt von ihrer Umgebung. Um uns herum war ein Gewimmel aus Sprachen, die ich zum größten Teil gar nicht wirklich zuordnen konnte, doch es schien, als wäre von fast jedem Kontinent mindestens ein Land vertreten.

Es fühlte sich irgendwie surreal an und ich konnte es nun kaum noch erwarten nach draußen zu gehen und New York zu erkunden. Mein Traum geht nun wirklich in Erfüllung, das wurde mir jetzt erst richtig bewusst.

Mit einem breiten Grinsen wandte ich mich zu Erik, welcher es fast sofort erwiderte. „Kannst du es glauben, dass wir wirklich hier sind?", fragte ich ihn. „Nein, aber es macht mich unglaublich glücklich", meinte er leicht lachend. Dann erklang ein klickendes Geräusch, was meine Aufmerksamkeit zum Kofferband lenkte, welches sich nun endlich in Bewegung gesetzt hatte.

Es dauerte nicht lange, da hatten wir unsere Koffer in der Hand und liefen gemeinsam durch die Tür aus dem Gebäude hinaus. Draußen waren es hell und warm, fast dreißig Grad, wie ich im Vorbeilaufen an einer der vielen Anzeigetafeln im Flughafen gesehen hatte.

Wieder ließ ich meinen Blick schweifen und erblickte nun typisch amerikanische Sachen, die mich innerlich laut ausrufen ließen. Eine neue Welle Enthusiasmus überkam mich und ich probiert erst einmal alles auf mich einwirken zu lassen.

Erst als Erik mich anstupste fokussierte ich mich wieder auf das hier und jetzt. Fragend sah ich zu ihm um, woraufhin er zu einem Gebäude gut hundert Meter von uns entfernt zeigte. „Da drüben ist unsere Firma für den Autoverleih", informierte er mich und fing an in die Richtung zu laufen. Schnell schloss ich zu ihm auf und schon bald standen wir vor der Eingangstür.

Erik machte einen Schritt auf sie zu und öffnete sie, um sie danach für mich offen zu halten. Dankend ging ich durch die Tür und ging direkt weiter zum Tresen, wo ein eher gelangweilt aussehender Mann saß und uns wenig Beachtung schenkte.

Räuspernd trat mein bester Freund neben mich und fing an zu sprechen: „Entschuldigung?", probierte er die Aufmerksamkeit des Mannes zu bekommen, was ein Glück auch funktionierte. „Mein Name ist Erik Kramer und ich habe ein Auto für die nächsten drei Wochen bei Ihnen gebucht", fuhr er fort, was ihm ein Grunzen von dem Mann vor uns einbrachte. Dann wandte er sich zu einem Computer und tippte ein wenig auf der Tastatur herum.

„Erik Kramer?", sagte er mit einem starken amerikanischen Akzent. Erik nickte als Antwort und zeigte dem Mann seinen Reisepass als Beweis. „Okay, dann kannst du hier bitte einmal unterschreiben und danach mit mir mitkommen", meinte er und schob einen Vertrag zu Erik, welchen er schnell las und danach unterschrieb. Dann stand der Mann schwerfällig auf und machte sich auf den Weg zum Parkplatz, welcher überfüllt mit Autos verschiedenster Sorten war.

Nach ein paar Minuten bleib er vor einem etwas größeren schwarzen Truck, mit einer großen Ladefläche stehen und überreichte uns einen Schlüsselbund. „Hier ist das gute Stück. Habt Spaß", meinte er, dann machte er sich auf den Rückweg zum Laden, bevor wir noch die Chance hatten etwas erwidern zu können.

Doch ich dachte nicht weiter drüber nach, sondern genoss das Gefühl der Euphorie, dass in mir aufstieg. Mit einem breiten Grinsen wandte ich mich zu Erik, welcher meines ebenso breit erwiderte und sich nun zum Auto wandte, um dieses aufzuschließen.

Schon bald darauf war unser Gepäck sicher in der Ladefläche verstaut und der Rückbank verstaut und wir saßen beide im Truck, bereit loszufahren. „Und los geht's", meinte Erik, bevor er den Wagen startete und vom Parkplatz fuhr.

Unser erstes Ziel würde wohl logischerweise unser Hotel in New York sein, dass wir gebucht hatten, da wir beide nicht wirklich wussten, wie sich der Jetlag auf uns auswirken wird und es sicherer ist nicht sofort loszufahren.

Im Moment fühlte ich die Müdigkeit noch nicht so stark, da es in Deutschland so gegen 22:00 Uhr ist und ich noch deutlich zu viel Serotonin in meinem Blut hatte. Jedoch ist vermutlich die einfachste Methode so lange wie möglich aufzubleiben, um der Zeitverschiebung entgegenzuwirken. Das hieß ein wenig Zeit, um ein paar Sachen in New York zu besichtigen, worauf ich mich unglaublich freute.

Eine Weile fuhren wir, mit Hilfe von Google Maps durch die Gegend und erreichten unser Hotel nach gut einer zwanzigminütigen Fahrt. Dort angekommen checkten wir kurz in der Rezeption ein, wo wir unsern Zimmerschlüssel bekamen, und traten in den Fahrstuhl, um unser Gepäck im Zimmer abladen zu können.

Das Zimmer war ein typisches Hotelzimmer mit einem Doppelbett und einen Blick auf Queens. Wir hatten probiert einer der günstigsten Optionen zu nehmen, welche jedoch nah zu Manhattan sein sollte, da wir nicht zu viel Zeit hatten in die Stadt hereinzufahren.

Trotzdem war es gut eine Stunde zum Times Square, welcher unser erstes Ziel für heute sein würde. Schnell checkten wir die Zeiten für die U-Bahn, welche gut alle zehn Minuten kam. Und machten uns dann fertig, um zur Station zu laufen.

*

Als wir nach der Fahrt aussteigen und aus dem Bahnschacht heraustraten, wurde ich von der Ansicht überwältigt, die ich sonst nur von Bildern und Videos kannte. „Kneif mich mal", meinte ich ungläubig zu Erik, welcher es lachend und ohne zu zögern machte.

„Autsch", entfuhr es mir, was sein Lachen nur noch verstärkte. „Du wolltest es doch", sagte er, woraufhin ich nur schmollend erwiderte, „Ja, aber nicht so doll." Das brachte ihn nur noch mehr zum Lachen und er brauchte eine Weile, um sich zu beruhigen.

„Na los, lass uns New York erkunden, anstatt hier weiter rumzuschmollen", meinte er, nahm damit meine Hand in seine und zog mich hinter ihm her. Und so ging es weiter zum Empire State Building und dem Denkmal für die Twin Towers.

Danach fing die Müdigkeit bei mir deutlich einzusetzen, denn mittlerweile war es gut zwei Uhr nachts in Deutschland, weshalb wir uns entschlossen etwas essen zu gehen.

Es brauchte eine Weile, aber schließlich fanden wir einen Italiener, der nicht komplett überteuert war, verglichen mit den anderen Preisen. Mein Magen grummelte bei dem Gedanken endlich etwas zu Essen zu bekommen, weshalb ich die Karte schnell studierte und mich für eine Peperoni Pizza entschied.

Ein Glück kam auch schnell der Kellner, welcher unsere Bestellung aufnahm und uns sagte, dass das Essen bald da sein würde. „Und wie fandest du den Auftakt unserer Reise", fragte mich Erik mit einem Lächeln auf seinem Gesicht.

„Genial!", antwortete ich begeistert, „Wie fandest du es?" „Ich kann mich nicht beklagen", antwortete er lachend über meine Reaktion und schob hinterher, „Es freut mich, dass es dir gefallen hat."

Ich gab kurz ein zustimmendes Geräusch von mir und wandte meinen Blick zur Seite, wo der Kellner auch schon mit unserem Essen und unseren Getränken kam. „Guten Appetit", meinte ich noch, bevor ich mich quasi aufs Essen stürzte, da ich fast am Verhungern war.
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Heyy,

Heute schon das zweite Kapitel o.o.

Ich hätte fast vergessen, dass heute Sonntag ist XD. Ich hab einfach komplett vergessen, was für ein Tag gerade ist... Ich bin komplett verloren haha. Geht das anderen Menschen in den Ferien auch so?

Naja, ich hab jetzt noch gut zwei Wochen, dann bin ich wieder in Deutschland nach sechs Monaten... Wtf?! Also morgen vor sechs Monaten ist mein Flugzeug gestartet... Ich kann es mir nicht wirklich vorstellen haha.

Haben alle die Hitzewelle in Deutschland gut überlebt? Ich habs nur so halb mitbekommen, aber es war ja wohl ziemlich heftig...

Bis nächste Woche,
eure Lesekatze <3

Wo die Straßen uns hinführenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt