Das Frühstück war kurz und wir machten uns relativ bald auf, um schleunigst weiterzukommen. Wir mussten in den nächsten Tagen auf jeden Fall deutlich Strecke gewinnen, so anstrengend es auch war.
Doch zuerst fuhren wir nach Atlanta und fuhren mit einem Ticket in die Stadt hinein, um uns für ein paar Stunden dort umzuschauen. Einer unserer Ziele war der Centennial Olympic Park, in welchem wir uns mit ein paar zuvor gekauften Snacks hinsetzen und die Umgebung genossen, bevor wir noch einmal durch ‚little five point' liefen, was eine Straße mit besonders interessanten Geschäften war, um ein wenig nach Souvenirs und mal etwas anderen Klamotten zu gucken. Dann fuhren wir schließlich wieder zurück zum Auto.
Wir wollten heute gut acht Stunden bis nach Arkansas fahren, wo wir am Arkansas River hofften einen Campingplatz zu finden.
Das Wetter war nach dem Sturm gestern Nacht nun doch noch deutlich heißer geworden und ein wenig Abkühlung konnte da bestimmt nicht schaden.
Heute fuhr ich ein Stück der Strecke, denn wir wollten lieber auf Nummer sicher gehen und somit Erik eine Pause gönnen.
Es war erst ziemlich seltsam. Der Wagen war in Automatik und nicht mit Schaltung, sodass ich erstmal total verwirrt darüber war, dass es nur zwei Pedale gab. Aber der Highway war um diese Uhrzeit relativ entspannt und wir befanden uns, nachdem wir die Atlanta Gegend hinter uns gelassen hatten, auf einer Strecke, auf der es eh nicht viel Verkehr gab.
Deshalb fiel es mir nach einer Weile auch bedeutend einfacher das Auto zu lenken und es war entspannt zu fahren, da es bei durchgängigen sechzig Meilen pro Stunde also gut 100 km/h nicht viel zu beachten gab und die Straßen doch um einiges breiter waren, als in Deutschland.
Ich warf einen kurzen Blick neben mich und sah wie Erik mit seinem Kopf am Fenster lehnte und seine Augen geschlossen hatte. Er war eingeschlafen und das war auch gut so. Ich hatte gestern gemerkt, wie erschöpft er war und auch heute auf der Strecke nach Atlanta hatte ich es bemerkt.
Klar waren wir beide jung, wir kriegen das Ganze auch hin, nur sollten wir unsere Energie ein wenig sparen, denn es half nichts auf der Hälfte vor Erschöpfung nicht weiterzukommen.
Also werde ich wohl erstmal fahren, denn auch wenn ich eigentlich seiner Meinung nach 'nur kurz übernehmen sollte', damit er einmal durchatmen kann und wir dennoch weiterkommen würden, werde ich ihn garantiert nicht aufwecken.
Das Fahren hier war ja eh entspannt, also wieso denn auch nicht? Ich schaltete das Radio ein wenig um, da sich nach Verlassen des Bundestaates der Sender verändert hatte, bis ich einen mehr Indie und Rock angehauchten Sender fand, der mir gut gefiel.
Dann lehnte ich mich entspannt zurück, fokussiert mich auf die Straße und fuhr Richtung Arkansas, was zum Glück gut ausgeschildert war.
*
Nach drei Stunden fuhr ich auf eine Raststätte auf, da ich aufs Klo musste, wobei ich Erik aufweckte. „Wo sind wir?", fragte er mich noch ein wenig desorientiert und schaute sich mit verschlafenem Blick um.
„Irgendwo in Mississippi, sorry das ich dich geweckt habe, ich musste mal auf Klo", antwortete ich ihm und blickte in Richtung des Gebäudes.
„Kein Problem, hätte ja gar nicht erst so lange schlafen sollen", meinte er entschuldigend und wandte seinem Blick nun zu mir. „Mach dir keinen Kopf, du brauchtest es. Soll ich dir vielleicht eine Cola mitbringen?", fragte ich und lange leicht zu ihm hinüber, um mein Portemonnaie aus dem Handschuhfach zu holen.
„Das wäre lieb", antwortete er, was mir Antwort genug war. Ich öffnete meine Tür und ging ins Gebäude hinein, welches bis auf den Verkäufer leer war. Ich nickte ihm kurz zu, dann ging ich auf Klo.
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Wo die Straßen uns hinführen
Teen FictionZwei Freunde nach dem Abitur zusammen unterwegs, um die Weiten Amerikas mit einem Auto zu erkunden, doch was beide nicht wissen, sie werden noch viel mehr tun als nur neue Freundschaften knüpfen und die Städte, sowie die Natur entdecken. ---- Als Ol...