„Und was treibt euch beiden hier her?", unterbrach nach einer Weile eines der Mädchen in der Gruppe die Stille, welche nach einiger Zeit eingekehrt war und die sonst nur durch das leise Knacken des Feuers unterbrochen wurde.
„Wir machen eine Roadtrip", antwortete Erik nach einem kurzen Augenblick, während ich nun meinem Blick zu ihm wandte, anstatt wie vorher ins Feuer zu starren. „Und darf ich fragen, woher ihr kommt? Ich will ja nicht neugierig sein, doch euer Akzent lässt sich doch heraushören", fragte nun Mike, welcher rechts von mir saß.
Nun war ich es der antwortet, damit nicht Erik die ganze Zeit sprechen musste. „Wir sind aus Deutschland", meinte ich und nickte ihm kurz zu.
„Wow", meinte einer von ihnen und sah uns kurz beeindruckt an. Kurz stellte sich mir die Frage, was daran so beeindruckend sein sollte, jedoch fiel mir dann schnell auf, dass wenn jemand aus den USA in Deutschland sein würde und ich diese Person treffe, ich vermutlich eine ähnliche Reaktion hätte.
„Und wie kommt ihr dazu dann hier zu landen?", fragte ein anderer neugierig. Eine gute Frage dachte ich, da es ja eigentlich nur zufällig war. „Es war einfach der nächste Campingplatz nach Washington", sprach Erik meine Gedanken lachend aus.
„Das hättest du dir jetzt auch nicht denken können, oder?", fragte einer seiner Freunde grinsend, während andere nur ihren Kopf schüttelten. Es war wohl nicht unüblich für Touristen hier zu übernachten, was auch Sinn machte in Anbetracht des Preisunterschiedes.
Denn alleine diese Nacht kostete uns gut hundert Dollar weniger, als im Hotel, nur weil wir in unserem Zelt schlafen, welches nicht mal so unbequem war.
Die Gespräche schienen sich bald nicht mehr wirklich um uns zu drehen, sodass Erik und ich bald in unsere eigene Unterhaltung fielen, jedoch gelegentlich mit anderen aus der Gruppe eine kurze Konversation führten.
Nach gut anderthalb Stunden war das Feuer fast runtergebrannt und es wurde langsam spät, weshalb sich Aufbruchstimmung breit machte. Wir wollten uns gerade verabschieden, als wir nochmal kurz aufgehalten wurden.
„Habt ihr schon Pläne, wohin es weitergehen soll?", fragte Luke, mit dem wir uns für eine Weile unterhalten hatten. Kurz wechselten Erik und ich einen Blick. Wir hatten schon etwas geplant, jedoch war nichts wirklich in Stein gemeißelt, weshalb ich antwortete: „Nein nicht wirklich, wieso?"
„Naja, wir waren hier übers Wochenende und fahren jetzt runter zum Cottage meiner Eltern, wenn ihr wollt, könnt ihr gerne für ein zwei Tage mitkommen. Es ist direkt am Meer und liegt in westlicher Richtung, was vermutlich die Richtung ist, die ihr eingeschlagen habt, oder?", eröffnete er und lächelte uns zu.
Überrascht sah ich zu meinem besten Freund herüber, welcher dasselbe tat. „Also ich hätte nichts dagegen, meinte ich in Deutsch, um ihn nicht in Verlegenheit zu bringen, falls er nicht wollte.
„Ich jetzt auch nicht. Sie waren alle echt nett", antwortete er lächelnd, bevor er dann unsere Zustimmung an Luke weitertrug. „Super, wir treffen uns hier morgen um zehn Uhr wieder, damit wir alle zusammenfahren können", informierte er uns kurz, bevor wir uns bedankten und uns dann tatsächlich aufmachen, um schlafen zu gehen.
*
Am nächsten Morgen probierten wir uns so schnell wie möglich fertig zu machen. Das Wetter war sehr gut, die Sonne schien und es war keine einzige Wolke am Himmel. Jedoch war es ein Glück noch nicht zu warm. Der Abbau des Zeltes ging deutlich schneller als der Aufbau, für den wir gestern immer noch gut dreißig Minuten gebraucht hatten.
Mit einem Erdnussbuttertoast hatte sich das Frühstück auch geklärt und wir schafften es tatsächlich pünktlich, auch wenn ich gestern noch meine Zweifel hatte, zu dem vereinbarten Treffpunkt.
DU LIEST GERADE
Wo die Straßen uns hinführen
Teen FictionZwei Freunde nach dem Abitur zusammen unterwegs, um die Weiten Amerikas mit einem Auto zu erkunden, doch was beide nicht wissen, sie werden noch viel mehr tun als nur neue Freundschaften knüpfen und die Städte, sowie die Natur entdecken. ---- Als Ol...