4 - Türme und Regenstürme

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𝕴'𝖒 𝖓𝖔𝖙 𝖆 𝖕𝖗𝖎𝖓𝖈𝖊𝖘𝖘, 𝕴 𝖉𝖔𝖓'𝖙 𝖓𝖊𝖊𝖉 𝖘𝖆𝖛𝖎𝖓𝖌, 𝕴'𝖒 𝖙𝖍𝖊 𝖖𝖚𝖊𝖊𝖓, 𝕴 𝖌𝖔𝖙 𝖙𝖍𝖎𝖘 𝖍𝖆𝖓𝖉𝖑𝖊𝖉

"Ryley, stopp!"

James Potters Ruf durchschnitt die abendliche Stille auf dem Astronomieturm und Ryley, die gefährlich nah an der Kante, stand, fuhr erschrocken herum, ob es jetzt an der Überraschung oder einfach daran lag, dass er sie Ryley genannt hatte, war nicht klar - und war prompt drauf und dran, tatsächlich vom Turm zu fallen.

Gerade noch rechtzeitig bekam sie das Geländer zu fassen, außerdem hechtete James vor und packte sie am Handgelenk.

"Was machst du hier, Potter?", brummte sie seufzend.

Unauffällig wischte sie sich über die Augen, dass diese immer noch leicht gerötet waren, verriet sie natürlich.

"Was ich hier-", fassungslos sah der Gefragte sie an, "Ich verhindere, dass du dich vom Astronomieturm stürzt!"

Das Mädchen mit den lila-blauen Haaren bedachte ihn mit einem ungläubigen Blick.

"Also erstens Mal hatte ich alles bestens unter Kontrolle - zumindest bis du hier aufgekreuzt bist. Zweitens wundert es mich, dass dich das kümmern würde. Und drittens, würdest du mich jetzt wohl loslassen, ich habe noch zu tun!", informierte sie ihn genervt.

Der Gryffindor schien jedoch noch nicht gänzlich überzeugt zu sein, zumindest dachte er gar nicht daran, ihr Handgelenk loszulassen.

"Erst, wenn du vom Rand weggehst!", forderte er, während er sie nicht aus den Augen ließ.

Ryley ihrerseits benutzte ihre Augen zu etwas ganz anderem - nämlich dazu, sie erst einmal ordentlich zu verdrehen.

"Potter, ich habe zu tun!", teilte sie ihm mit, "Und ich hatte nicht vor, von diesem Turm zu springen! Ich hatte gar nicht vor, irgendwo runterzuspringen!"

Nach dieser Aussage lieferten sich die beiden erst einmal ein Blickduell, das sich sehen lassen konnte. Haselnussbraun traf auf Kieferngrün und einen Moment lang starrten beide stur in die Augen des jeweils anderen. Schließlich gab James auf und ließ Ryleys Handgelenk los.

Diese machte sich geschäftig daran, den Turm außerhalb des Geländers zu umrunden, während der Rumtreiber ihr immer noch zweifelnd hinterherblickte. Ohne Zweifel war er sich nicht sicher, was er von einer derartigen Aktion halten sollte.

"Wo willst du hin?", rief er der kletternden Hexe nach einem Augenblick hinterher.

"Tja, eure Karte zeigt eben auch nicht alles!", kam die Antwort auch sogleich zurück.

Irritiert erstarrte der schwarzhaarige Brillenträger und erst verspätet begriff er, was ihre Worte bedeuteten. Doch Ryley war bereits zu weit entfernt, um sie zu sehen, und so kletterte er kurzerhand über das Geländer und folgte ihr.

Immer weiter und weiter, Schritt für Schritt, immer darauf bedacht, nicht abzustürzen, tastete James sich voran.

"Ryley! Ryley, jetzt warte doch mal!"

Ryley jedoch dachte gar nicht daran zu warten. Sie hatte ihr Geheimversteck mittlerweile erreicht und es sich in der Höhle gemütlich gemacht, die sich da in der Wand des Astronomieturms befand und deren Eingang mit Tarnzaubern versehen war, sodass man von drinnen nach draußen, nicht aber von draußen nach drinnen sehen konnte.

Natürlich hörte sie James' Rufe, doch sie war immer noch etwas verwirrt. Was wollte er nur von ihr? Zuerst tauchte er einfach so auf dem Astonomieturm auf, dann schien er sich auch noch Sorgen um sie zu machen. Ryley wurde einfach nicht schlau aus ihm.

Zu allem Überfluss begann es jetzt auch noch zu regnen - und nicht gerade wenig. Wenn die Wände des Astonomieturms nass wurden, dann würde er abrutschen und in den Tod stürzen, das wusste sie, einmal war sie diesem Schicksal nur knapp entronnen.

Einen Moment lang lauschte sie, ob er aufgegeben hatte und umgekehrt war, doch er schien immer noch dabei zu sein, den Turm kletternder Weise zu umrunden, gar nicht weit vom Eingang zur Höhle entfernt.

Es half alles nichts, sie konnte ihn jetzt nicht einfach weiterklettern lassen, das war lebensgefährlich. Einmal atmete Ryley noch tief ein, dann streckte sie den Kopf hinaus.

'Cause it's in their headsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt