17 - Nachrichten und die Geschwistersache

124 10 6
                                    

𝕬𝖓𝖞𝖙𝖍𝖎𝖓𝖌 𝖎𝖘 𝖕𝖔𝖘𝖘𝖎𝖇𝖑𝖊 𝖜𝖍𝖊𝖓 𝖞𝖔𝖚 𝖍𝖆𝖛𝖊 𝖙𝖍𝖊 𝖗𝖎𝖌𝖍𝖙 𝖕𝖊𝖔𝖕𝖑𝖊 𝖙𝖍𝖊𝖗𝖊 𝖙𝖔 𝖘𝖚𝖕𝖕𝖔𝖗𝖙 𝖞𝖔𝖚

Ryley stieg mehrere Steinstufen hinunter. Schon hatte sie das Erdgeschoss erreicht und betrat die Treppe, die sie zu den Zellen führen würde und damit auch unweigerlich zu den Rumtreibern. Zu ihrem Bruder. Und auch zu ihm. James.

Ryley hielt inne. Sollte sie das wirklich tun? Die Rumtreiber hatten offenbar versucht sie zu befreien. Aber sie waren jetzt auch genau deshalb in der Gewalt der Werwölfe. Wenn sie nun sauer auf sie waren? Oder, fast noch schlimmer, was, wenn Greyback sie dort unten erwischen würde? Sehr toll finden würde er das wohl kaum...

"Was machst du da?"

Ryley fuhr erschrocken herum und wäre um ein Haar die Treppe hinuntergefallen.

"Erschreck' mich doch nicht so, Yl!", beschwerte sie sich grinsend, als sie die Sprecherin erkannte.

Ylva streckte ihr nur die Zunge heraus, doch dann wurde sie wieder ernst.

"Ernsthaft, was machst du da?", hakte Ylva mit einem besorgten Unterton in der Stimme nach, "Du hattest doch wohl nicht vor, sie rauszulassen, oder?"

"Nein...", meinte Ryley rasch und ohne sie anzusehen, "Nein, natürlich nicht..."

"Gut!", verkündete Ylva und ließ ihre Schwester dabei nicht aus den Augen, "Denn sie wären niemals unbemerkt entkommen und du hättest Ärger bekommen! Was dir natürlich klar ist, nicht wahr, Ry?"

"Klar", flüsterte Ryley kaum hörbar und blickte zu Boden.

Kurz schwiegen beide, doch dann seufzte Ylva und zog Ryley in eine Umarmung.

"Du kannst nicht da runter", flüsterte sie, "Du kannst nicht, weil Dad sonst vielleicht anfangen wird an deiner Loyalität zu zweifeln, und das ist im Moment echt das Letzte, was du gebrauchen kannst!"

"Ich weiß."

Ryleys Worte waren kaum mehr als ein Hauch, aber Ylva hatte sie trotzdem gehört.

"Ich kann mit ihnen reden. Wenn du das willst", schlug sie kurzentschlossen vor.

"Das würdest du tun?"

Ryley hob hoffnungsvoll den Kopf und lächelte Ylva an.

"Für dich doch alles, Schwesterlein!", meinte Ylva, und obwohl sie verschmitzt lächelte, merkte man deutlich, dass sie es ernst meinte.

"Bitte sag ihm... ihnen... dass es mir leid tut", sagte Ryley leise, "Und sag Remus, dass, egal was er vielleicht darüber denkt, er immer noch mein Bruder ist und ich ihn lieb habe, okay?"

Bei ihren letzten Worten verdunkelte sich Ylvas Blick kurz, doch Ryley schien es nicht zu bemerken.

Ein letzes Mal drückte Ryley Ylva, dann ließ sie sie los und machte sich auf den Weg zurück nach oben, während Ylva die Treppe weiter hinunterstieg.

~~~~~

Die Rumtreiber unterhielten sich lautstark in ihrer Zelle. Als sie Schritte von der Treppe hörten, verstummten sie. Nur wenig später kam Ylva vor ihnen zum Stehen.

"Also. James, Remus, Sirius und Peter, richtig?", verkündete sie und sah dabei einen nach dem anderen direkt an.

"Woher weißt du das?", wollte Sirius auch prompt wissen.

"Gedankenlesen", meinte Ylva mit gespielt ernster Miene.

"Ernsthaft?!", James war näher an das Gitter getreten und musterte sie alarmiert.

"Nein", meinte Ylva mit leicht zuckenden Mundwinkeln.

"Ich bin nicht Ryley...", fügte sie leiser hinzu, "Aber ich habe eine Nachricht von ihr."

Jetzt hatte sie die Aufmerksamkeit der Rumtreiber.

"Ich soll euch ausrichten, dass es ihr leid tut, dass ihr in all das hineingezogen worden seid", erklärte Ylva, wobei sie dabei hauptsächlich James ansah.

Dann blickte sie Remus direkt an.

"Sie will, dass du weißt, dass du immer noch ihr... ihr Bruder bist... und... und dass sie dich... lieb hat", sagte Ylva, doch sie schien sichtlich Mühe zu haben, die Worte hervorzubringen.

Ylva drehte sich um und war schon fast verschwunden, als Sirius sie noch einmal zurückrief: "Warte! Wie heißt du denn nun eigentlich?"

Er wirkte nicht so, als würde er wirklich mit einer Antwort rechnen, aber Ylva blieb tatsächlich stehen und wandte sich noch einmal um.

"Ich bin Ylva. Ryleys Schwester", verkündete sie, dann verschwand sie endgültig und überließ die Rumtreiber erneut sich selbst.

'Cause it's in their headsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt