Kapitel 15

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Zu Hause angekommen fühlte ich mich wie überfahren.
Nicht nur das mein Körper und meine Lunge schmerzten, auch emotional war ich restlos am Ende.
Ich knallte die Tür hinter mir zu, lehnte mich gegen die Wand daneben und mein Zusammenbruch nahm seinen Lauf.
Mit den Händen vor meinem weinenden Gesicht sank ich langsam zu Boden und der Schmerz überkam mich.

Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich so verweilte, bis sich auf einmal meine Haustür öffnete.
Das konnte nur Mia sein und da fiel mir ein, dass ich sie vollkommen vergessen hatte.
Doch als ich mein Kopf anhob, stand nicht wie erwartet Mia vor mir, sondern Lion.
Unsere Blicke trafen sich und ohne ein weiteres Wort zerrte er mich nach oben, drückte mich gegen die Wand und seine Lippen auf meine.

Vollkommen fassungslos stand ich da, unfähig, den Kuss zu erwidern, was auch Lion nicht unbemerkt blieb, denn ebenso schnell wie der Kuss begann, endete er wieder.
Er zog sich nur wenige Millimeter zurück, sodass er mir direkt in die Augen sah.
"Was...", hauchte ich gegen seine noch immer zu nahem Lippen, doch dieses mal war er es, der mir das Wort abschnitt.
"Ist es wahr, was du vorhin gesagt hast?" Fragt er ebenso leise und da wurde mir bewusst, was ich vorhin gesagt hatte.
...den Mann, den ich Liebe...
Konnte das überhaupt möglich sein? Jemanden nach so kurzer Zeit zu lieben?
Und wieder kamen alle Erinnerungen der letzten Wochen über mich, jedes Wort, das er sagte, jede Tat, die er machte...und auch wenn es andere vielleicht für unmöglich hielten, war es die Wahrheit...Ich liebte ihn.

"Ja", flüsterte ich und Sekunden später lagen seine Lippen erneut auf den meinen.
Ich legte meine Hände in seinen Nacken und erwiderte ihn.
Dieser Kuss schmeckte nach Sehnsucht, Verlangen und purer Leidenschaft.
Ich zog ihn noch näher an mich und er stöhnte auf.
Drängender als zuvor spielte seine Zunge mit der meinen und seine Hand wanderten unter mein Kleid.

Seine warmen Hände auf meiner Haut ließen jede Zelle meines Körpers vibrieren und ich stöhnte ebenfalls auf.
Mit einem Ruck hatte er mich von meinem Kleid samt BH befreit und küsste sich seinen Weg nach unten.
Mein Kopf sack nach hinten, als seine Lippen sich um meine erregten Nippel legten und daran saugten.

Langsam spreizte er meine Beine und sein heißer Atem an der Innenseite meiner Schenkel ließ mich lauter aufstöhnen als geplant.
Ich könnte schwören, ich war noch nie so erregt wie in diesem Augenblick.
Bedacht küsste er sich aufwärts und ich wimmerte bereits vor Lust. Dann endlich befreite er mich von meiner Qual und seine Zunge glitt durch meinen Spalt und er kostete mich auf eine Art, wie ich es zuvor noch nie erlebt hatte. Ich wollte nicht wissen, wo er das gelernt hatte, aber heilige Scheiße, er wusste, was er tat.

Kurz bevor ich meinen Höhepunkt erreichte, zog er sich zurück und seine Lippen lagen erneut auf den meinen.
Drängender als zuvor schob ich meine Hand zwischen uns, um seine Jeans aufzuknöpfen und zog sie so weit wie möglich nach unten. Zwischen unseren Küssen hörte ich es rascheln und spürte anschließend, wie er sich das Kondom überstreifte.

Er packte meinen Hintern, hob mich hoch und drückte mich erneut gegen die kalte Wand.
Wie von selbst schlang ich meine Beine um seine Hüften und spürte seine Härte deutlich bereit zwischen meinen Beinen.
Als sich seine Spitze fest an mich presste, war ich kurz davor zu explodieren.
"Was, willst du, Elly?" Keuchte er ebenso erregt, wie es war.
"Ich will dich...nur dich" , wisperte ich voller verlangen nach mehr und mit einem Ruck drang er endgültig in mich ein.
Ein Stöhnen entfuhr mir und meine Finger krallten sich in seinen Rücken.
"Lion", stöhne ich erneut, als er anfing, sich rhythmisch in mir zu bewegen.
Ein Knurren entwisch seiner Kehle und er erhöhte das Tempo.
Immer wieder stieß er in mich ein und ich stöhnte erneut seinen Namen, als ich meinen Höhepunkt erreichte, kurz gefolgt von seinem.
Vorsichtig ließ er mich wieder eine aufrechte Stellung annehmen und meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Er überreichte mir mein Kleid, das ich überstreifte, während auch er sich wieder vollständig anzog.

Im Anschluss kam er abermals auf mich zu und wir standen uns nun beide gegenüber, fixiert auf die Augen des anderen.
"Ich hab dich vermisst", sagte er, ohne den Blick abzuwenden.
"Ich dich auch." Antwortete ich.
Doch eine Frage stellte sich mir noch.
"Heißt das, dass du verzeihst mir?" Fragte ich vorsichtig.
"Das hab ich doch schon längst"

Ich war verwirrt...
"Was?"
"Es hatte einen Grund, wieso du ins BC kommen solltest", fing er an mich aufzuklären.
"Du weist das ich meine Gefühle in Songs ausdrücke und genau den solltest du heute hören, doch bevor es dazu kam, passierte eins zum anderen und du ranntest weg."
"Und, was ist mit...", setzte ich erneut zum Fragen an, als sich ein Lächeln auf seine Lippen legte.
"Das war meine und Hunters Schwester."
Fassungslos starrte ich ihn an, bis sich alle Puzzleteile zusammen setzten und ich ebenfalls zu lächeln begann.
Ich gab ihm einen zarten Kuss und meine Endorphine schlugen Saltos, so glücklich war ich in diesem Moment. "Darf ich ihn hören? Den Song?" Fragte ich und er nickte.

Er wandte sich von mir ab und kramte etwas aus seiner Jackentasche. Ein USB-Stick.
Ich nahm in an mich, steckte ihn in mein Laptop und drückte Start.
Masons Gitarrenklänge erhellten den Raum, gefolgt von Hunters Drums und Keiths Bass, als schlussendlich Lions Stimme erklang.

Er sang von einer Frau, missbrauchtem Vertrauen und gebrochenem Herz. Die sich aber anschließend durch ihre Aufrichtigkeit bewies und er sich letztendlich eingestehen musste, dass nur sie die eine für ihn war. Ich lauschte gespannt dem Lied, während mir die Tränen erneut die Wange entlang liefen. Doch dieses mal waren es keine des Trauerns, sondern der Freude.
Als das Lied zu Ende war, packte ich sein Gesicht und küsste ihn, bis ich hinter mir eine bekannte Stimme vernahm.

"Also ist ja gut und recht, aber was ist mit uns?" Erschrocken fuhr ich zusammen und entdeckte das Hunter, Keith und Mason mitten in meiner Wohnung standen, gefolgt von Mia.
"Oh mein Gott" entwich mir, erhob mich von der Couch und stürmte in ihre Arme.
"Es tut mir so leid. Ich hab euch so vermisst", murmelte ich in das Gruppenkuscheln.
"Wir dich auch kleines", sagte Mason und löste sich aus der Umarmung.

Anschließen wandte ich mich an Mia.
"Du wusstest davon?" Fragte ich sie.
"Ja....schon", zog sie die Worte in die Länge. "Und, es war nicht gerade leicht, dich davon überzeugen mitzukommen." Lachend nahm ich sie in den Arm und drückte ihr ein Kuss auf die Wange. "Danke"
"Immer wieder gerne."

"Na wen haben wir denn da" kam es aus dem nichts von Lion und alle Blicke waren auf ihn gerichtet. Mr. Twinkles schnupperte an seiner ausgestreckten Hand, begann zu schnurren und kuschelte um sein Bein herum.
"Sein Ernst?" Maulte Mia völlig aufgelöst.
"Ich, muss mich sieben Jahre lang in die Wade beißen lassen und ihm wochenlang den Hof machen, damit er mich akzeptiert und dann kommt er muss nur einmal mit seiner Hand rumfuchteln und na wen haben wir denn da sagen und schon ist es um ihn geschehen?" Äffte Mia ihn nach, schaute eingeschnappt in die Runde und wir alle konnten nicht anders als zu Lachen.

Als wir uns schließlich von unserem Lachflash erholt hatten, haben wir es uns allesamt auf der Couch gemütlich gemacht, eine Pizza bestellt und sahen uns Filme an. Ich ließ meinen Blick über die Runde schweifen und war einfach nur absolut glücklich, sie alle wieder zu haben...aber vor alle dem Lion wieder haben. Den Mann, den ich liebte.

Sein Arm um mich gelegt, neigte er seinen Kopf ein wenig, sodass seine Lippen mein Ohr streiften, gab mir einen Kuss und sagte etwas, mit dem er mich zum glücklichsten Menschen der Welt machte. "Ich Liebe dich auch."

Meine Mutter sagte einmal alles im Leben geschieht aus einem bestimmten Grund und ich musste ihr Recht geben.
Wären die letzten Wochen nicht passiert, würde ich womöglich noch immer hinter meinem Schreibtisch versauern, gefangen in meiner Vergangenheit und dem Leben mit Angst begegnen. Stattdessen hatte ich neue wunderbare Freunde gefunden und einen Mann, der es vollkommen Ernst mit mir meinte....aber allem voran habe ich erkannt, das Leben wieder zu lieben.
Es ist gut aus der Vergangenheit zu lernen, aber sie sollte nie die Macht besitzen, dein Leben zu kontrollieren.


Es ist gut aus der Vergangenheit zu lernen, aber sie sollte nie die Macht besitzen, dein Leben zu kontrollieren

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